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Herrnhut, Lkr. Görlitz, A:  OT Berthelsdorf, ca. 2,5 km südl. des Ortes, weglos im Waldgebiet 'Eulbusch' (günstig erreichbar: die aus Herrnhut südostwärts führende 'Zittauer Straße', K 8610, erreicht ca. 800 m nach dem Ortsausgang die rechts einmündende 'Großhennersdorfer Straße' (Straße nach Ruppertsdorf), wo der Forststraße gegenüber Richtung Nordosten zunächst ca. 200 m bis Waldwegkreuzung im Eulbusch zu folgen ist, hier läuft der rechts abgehenden Weg nach ca. 350 m in eine markante Linkskurve aus, wo man an deren südlichsten Punkt ca. 50 m rechtwinklig nach links, Norden, in den Wald zum Standort unter einer alten Eiche gelangt), Gedenkstein, Benennung: 'Meißnerstein' oder 'Meißners Kreuzstein'

Obertägige Maße: Höhe 55 cm, Br. 45 cm, T. 20 cm, die etwa rechteckige, bereits etwas geneigt eingesunkene Sandsteinplatte, unmittelbar am Stamm einer uralten Eiche, zeigt oben ein linear eingetieftes kleines Kreuzchen, darunter sehr unleserliche Inschriftsfragmente: 'T M / 1853'

Der Stein bezeichnet die Stelle, an der im Jahre 1853 ein Waldarbeiter namens Meißner bei Baumfällarbeiten ums Leben kam. Der Meißnerstein gilt neben dem 'Herrmann-Stein' bei Kemnitz, 1848, als das zweitälteste Denkmal in der Löbauer Gegend, das auf einen Unglücksfall bei Waldarbeiten oder Jagd zurückgeht (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 93-94 m. Lagekarte u. 2 Foto, Internet: 1. commons.wikimedia.org-wiki-Herrnhut-Meißnerstein m. Foto v. 9.2.2014 (Kopie), Urheber: 'Buedner' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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Herrnhut B: OT Strahwalde, nordwestl. vom Ort im Waldgebiet 'Forsthausbusch', ca. 160 m östl. der 'Löbauer Straße', K 8610 (günstig erreichbar: aus dem nördlichen Ortsteil 'Neuzuckmantel' erreicht die 'Herwigsdorfer Straße' nordwärts kurz nach dem Ortsausgang die Ortsverbindungsstraße Herwigsdorf-Obercunnersdorf, S 143, wo dem Waldweg gegenüber Richtung Norden zunächst ca. 130 m in das Waldgebiet 'Forsthausbusch' zu folgen ist, hier rechtwinklig nach links, Westen, ca. 60 zum Standort in einem Fichtenbestand nahe südl. einer etwa runden Waldlichtung), 'Gerichtszeigestein' (Verf.)

Obertägige Maße: Höhe 64 cm, Br. 36 cm, T. 20 cm (Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), ausgewitterter, trapezförmig abschliessender Sandsteinblock mit wulstartiger Basis, beidseitig eingerillte Inschriften, Vorderseite (Ostseite): '1723 / Gerichtstag', Rückseite (Westseite): 'Ober / Strahwalde' (Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier, nach: Lit. J. Meißner)

Geschichte
Nach Lit. J. Meißner befand sich seit etwa 1550 im Forsthausbusch eine Hinrichtungsstätte mit Galgen, wobei die letzte Hinrichtung im Jahre 1821 stattfand. Es handelte sich um einen Brandstifter namens Lorenz. Lit. F. Sieber berichtet von einem Galgen einst an der Straße nach Obercunnersdorf. Auf einer Flurkarte der Internetseite 'mapcarta.com' ist das Waldstück nördl. der Straße nach Obercunnersdorf, ca. 500 m vor der (neuen) B 178, mit dem Eintrag: 'Das Gericht' versehen. Nach Auskunft von Rainer Schmidt, Strahwalde, stand der Stein bis um 1945 unmittelbar an der Straße vom Forsthaus Strahwalde (Kreuzung S 143-Löbauer Straße) nach Herwigsdorf. Südlich dieser Straße im Bereich Neuzuckmantel sind die Flurnamen 'Beim Toten'oder 'Auf dem Toten' verbürgt. Der Stein wird vermutlich ursprünglich ein Straßengericht mit in der Nähe befindlicher Richtstätte angezeigt haben (Verf.) (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier)        

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 99-100 m. Lagekarte u. 2 Foto (Kopien), Urheber: A. Prescher, Großschönau, daraus: 2. Friedrich Sieber, Der 'Tote Mann', 1930, 3. Jürgen Meißner, Von Oberschlesien in der Oberlausitz, 2015, S. 80 Internet: 1. mapcarta.com-Herrnhut-'Das Gericht'

verschollene Objekte:
Östl. von Löbau erstreckt sich der bewaldete Höhenzug 'Schafberg'. An dessen Osthang, nördl. des ehemaligen Steinbruches, soll sich im Dezember des Jahres 1859 ein Jagdunfall mit tödlichem Ausgang ereignet haben. Der Jäger namens Mittel-'Schmied' Schneider, der im Auftrag der 'Gütel-Herrschaft' jagte und dafür Schutzgeld erhielt (z.B. für einen Hasen 50 Pfennige) stürzte derartig unglücklich im Schnee, wobei der Hahn seiner Flinte in seine Bauchdecke einspiesste. Der Schwerverletzte konnte sich zwar noch nach Hause schleppen, verstarb jedoch nach einigen Tagen. An der Unglücksstelle setzte man wenig später einen einfachen Gedenkstein. Dieser Stein, wenn noch vorhanden, konnte trotz mehrfacher Suche durch die Autoren bis heute nicht gefunden werden (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier 2016)

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 100, daraus: 2. Dr. Hans Beschoner, Tote Männer und bekannte Flurnamen in Sachsen, in: Sächsischer Flurnamensammler, Heft 10, S. 18, Dez. 1936, 3. Ang. des Herwigsdorfer Lehrer Walter Lehmann, 1924

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