standort kirchhof
wappen von hiddestorf

Hemmingen, OT Hiddestorf, Region Hannover, Kirchhof ev. Pfarrkirche, ‘Schweden- bzw. Peststeine’ (Sandstein)

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A: Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,58, T. 0,16, der arg ausgewitterte Kreuzstein zeigt auf Vorder- und Rückseite, auf vertiefter Kreisfläche, ein griech. Kreuz im Flachrelief, wobei rückseitig zum rechten Rand geneigt; auf dem Kopf partielle Abwetzmale deutbar, s. Einf. (Verf.) B: Höhe 1,07 m, Br. 0,46, T. 0,16, der hohe, schmale Kreuzstein trägt auf Vorder- und Rückseite, auf vertiefter Kreisfläche, ein breitarmiges griech. Kreuz; ebenfalls arg ausgewittert und abgetreten, C: Höhe 0,90 m, Br. 0,65, T. 0,20, arg verwitterter und abgetretener Kreuzstein mit Beschädigungen; Vorderseite zeigt eine rechteckige vertiefte Fläche mit einer im Relief herausgearbeiteten Kruzifixdarstellung  umrahmt von einer breitrandigen gotischen Minuskelschrift, die nur noch in Fragmenten entziff erbar ist: ‘...ano dni mccxcv...in die luce...’ der Kreuzstein stand früher lange Zeit unter einer Weide an der Flurgrenze gegen Harkenbleck, soll aber angeblich von einem Friedhof in der Nähe von Pattensen stammen; der Stein sei zur Erinnerung an einen gefallenen schwedischen Offizier gesetzt worden sein oder man habe ihn für einen Pesttoten gesetzt (Quelle: Lit.: Müller-Baumann)

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D: Höhe 0,90 m, Br. 0,50, T. 0,15, der Kreuzstein besitzt nur auf der Vorderseite eine vertiefte Kreisfläche, die ein zum rechten Rand hin geneigtes griech. Kreuz zeigt; Rückseite tief eingerilltes griech. Kreuz zum linken Rand geneigt; lochartige Vertiefungen als Abriebsmale deutbar, s. Einf. (Verf.) E: Höhe 0,84 m, Br. 0,60, T. 0,20, der Kreuzstein weist einen Schrägabschlag seiner linken Kopfhälfte auf, könnte aber auch durch das Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen über einen längeren Zeitraum entstanden sein, s. Einf. (Verf.) Vorder- und Rückseite zeigen ein breitarmiges Kreuz, dessen parallel verlaufende Linien sich überschneiden

die fünf Kreuzsteine standen einst in der Feldmark gegen Pattensen und werden als Pest- oder Schwedensteine bezeichnet; zwischenzeitlich dienten vier Kreuzsteine als Trittsteine über einen Graben, die bei Erdarbeiten wieder aufgefunden wurden; später standen alle fünf Steine an der Straße nach Pattensen und wurden in jüngerer Zeit auf dem Kirchhof aufgestellt; am 9. 4. 1958, nach einem Entwurf von Alfred Brecht, wurde das neue Wappen der Ortsgemeinde Hiddestorf mit den fünf Kreuzsteinen übernommen (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 111-113, daraus: 2. Fr. Brandes, Die Steinkreuze des Kreises Peine, priv. Manuskript, Braunschweig  1964a u. 1964b S. 17, 3. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J., S. 198, 4. R. Schröder, Tausend Jahre Hiddestorf, Ortschronik, Hemmingen 1980, S. 31-36, 5. A. Hoffmann, Die mittelalterl. Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig  1935, S. 3, 20-21, 6. Meyer-Ravenstein, Autoaufkleber wirbt für 1000 Jahrfeier, in: Hann. Allgemeine 1. 2. 1980, S. 3

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