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Sebnitz, OT Hinterhermsdorf, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, A: ca. 5 km südl. des Ortes, südl. des Raumberg, am südlichsten Punkt des Stimmersdorfer Weges im Großen Ziegengrund, nahe der Grenze, ‘Altarstein’                        

der Altarstein, ein mächtiger alter Abbruch-Felsblock, erhielt seinen Namen um die Zeit der ersten Hälfte des 17. Jh., als hier in den einstigen tiefen Wäldern des Kirnitzschtales verfolgte böhmische Protestanten Gottesdienste abhielten; auf geglätteten Flächen finden sich zwei Inschriftsfelder, rechts: ‘Hier hielten verfolgte böhmische Protestanten unter Kaiser Ferdinand d. II. um das Jahr 1630 Gottesdienste ab’ links: ‘Die Revierverwalter des Hinterhermsdorfer Reviers: Haberlein um 1632 / H. Schlegel 1855 - 1882 / V. Müller 1668 - 1684 / A. Plant 1882 - 1893 / G. Kühnel 1684 - 1736 / R. Sinz 1893 - 1903 / G. Puttrich 1736 - 1771 / C. v. Egidy - 1903 - 1912 / G. Felke 1771 - 1810 / J. Hübner 1912 - 1921 / E. Rinck 1810 - 1826 / E. Schönfelder 1921 - 1931 / E. Rudorf 1826 - 1834 / Dr. Wobst 1931 - 1943 / E. Voigt 1834 - 1845 / F. Laube 1845 - 1855’           

Quellangaben: Inschrift- und Bildquelle: Ingo Geier, Lit.: Internet: 1. ...wandern-saechsische-schweiz.de

Hinterhermsdorf, B: ca. 1 km östl. von Obj. A, Luchsstein, der Fuchsstein genannte, um die 2,20 m hohe, rundliche Findling zeigt auf der Ansichtsseite im Vollrelief die Darstellung eines Luchses sowie darüber ein hervorgearbeitetes, ovales Inschriftsfeld: ‘Allhier habe ich / Joh. Gottfr. Puttrich / Königl. Förster aus Hinterhermsdorf / einen Luchs mit einem Selbst.- / schuß erlegt ao 1743’ angeblich soll hier, natürlich abgesehen von heutigen neuen Populationen, der letzte Luchs in der Sächsischen Schweiz erlegt worden sein (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: s.o.

urheber g. mueller-h. quietzsch 1977
urheber h. torke 1990

Hinterhermsdorf C: nördl. vom Ort, westseitig am sog. 'Alter Saupsdorfer Weg', ca. 160 m nach dessen Abzweig von der 'Saupsdorfer Straße' (ca. 260 m nach den letzten Anwesen der Saupsdorfer Str. bzw. Einm. Nixdorfer Straße spitzwinkelig nach Nord abzweigenden Feldweg zum Standort folgen), Steinkreuz, Benennung: 'Palmes Stein'  oder ‘Pallmens Stein’

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), tief im Boden stehendes, parallelkantiges Steinkreuz aus Sandstein mit eingehauener Inschrift auf der Ansichtsseite (Verf.) 

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Nördlich vom Ort, östlich der Straße nach Saupsdorf, westlich am sogenannten Alten Saupsdorfer Weg, der südlich vor Beginn der Straßenserpentine von der Straße spitzwinklig nordnordöstlich abgeht und sich nach etwa 140 m gabelt, im spitzen Winkel der Gabelung, oben auf der Böschung. 1 Steinkreuz. 'Palmes Stein'. Arm und Kopf gerade, verhältnismäßig langer Kopf, Kanten leicht gerundet, Schaft nicht sichtbar. Sandstein. O-W (Ausrichtung). S-Seite eingemeißelte Inschrift, im Kopf beginnend und bis auf die Arme und wahrscheinlich weiter auf den Schaft reichend, verwittert, lesbar: M. P. / ... / 1678 gestorb / en (Quietzsch); dagegen Kobuch 1956: Palme / 1678 D (ominica) Judic (a) (Sonntag Judica = 17. März). Auf dem Scheitel des Kopfes linear eingeritzt: Kreuz, möglicherweise Kennzeichnung einer Nachbenutzung als Grenzstein. Höhe: S-Seite 50 cm, N-Seite 46 cm, Breite: 42 cm, Stärke: 23 cm. 1678. Absprung am Kopf, Inschrift durch Verwitterung nur noch bruchstückhaft lesbar. Kreuz bis an die unteren Armkanten eingesunken. Keine Gefährdung. Geschützt seit 1. 12. 1971. In den 60er Jahren mehrmals durch H. Ludwig gehoben. Bedeutung: 1678 wurde am Sonntag Judica der 77 jährige Häusler Martin Palme hier tot aufgefunden, worauf wahrscheinlich Verwandte das Kreuz mit der Inschrift setzten. Bekannt durch M. Kobuch seit 1956. (Textkopie)

Ang. H. Torke, 1990:
Wie W. L. Götzinger 1786 berichtete, war ein Unglück der Anlaß für die Aufstellung eines Steinkreuzes bei Hinterhermsdorf: '1678 ward am Sonntage Judica Martin Pallme auf dem Wege nach Saupsdorf tot aufgefunden. Dieser Ort ward mit einem großen steinern Creuz bezeichnet, und man nennt daher diese Anhöhe noch heutigen Tages: bei Pallmens Steine' (W. L. Götzinger, 1786, S. 438). Das Kreuz steht nordwestlich von Hinterhermsdorf am alten Weg nach Saupsdorf, von der stark verwitterten Inschrift ist nur noch die Jahreszahl 1678 und das Wort 'gestorben' zu erkennen. Der Stein ist im Juli 1955 wieder aufgerichtet worden, nachdem er tief eingesunken jahrzehntelang unbeachtet geblieben ist. Martin Pallme, ein Häusler aus Hinterhermsdorf, war 77 Jahre alt, als ihn der Tod auf einsamer Flur ereilte (M. Kobuch, Das Hinterhermsdorfer Steinkreuz, in: Kulturspiegel Sebnitz, Okt. 1956, S. 15). Ob das aus diesem Anlaß gesetzte Steinkreuz noch errichtet wurde nach alter Sitte und Anschauung zur Fürbitte für das ewige Heil des Toten, oder geschah es, wie in jüngerer Zeit üblich, um das Andenken des Dahingegangenen zu bewahren ? So mag ungewiß sein, ob die im 17. Jh. gesetzten Marr's Stein (1653) und Pallmens Stein (1678) noch als Seelkreuze angesehen werden können. Dagegen stellt das 1750 bei Bärenklause für eine hingerichtete Kindesmörderin aufgestellte Steinkreuz eindeutig ein Gedächtnismal dar. (Textkopie)

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 96, S. 7, 23, 41, 61, 62 m. Abb. 24 (Kopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 364, Nr. 236 Hinterhermsdorf, Kr. Sebnitz, Mbl. 5052 (86), S 14,9 / W 7,6 m. Abb. 283 (Kopie), daraus: 2. W. L. Götzinger, Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amtes Hohnstein mit Lohmen, Freyberg 1786, S. 438, 3. M. Kobuch, Das Hinterhermsdorfer Steinkreuz, in: Kulturspiegel Kr. Sebnitz, Okt. 1956, S. 14-15 m. 2 Abb., 4. H. Lemme-G. Engelmann, Zwischen Sebnitz, Hinterhermsdorf und den Zschirnsteinen, in: Werte der deutschen Heimat, Bd. 2, Berlin 1959, S. 67, 5. G. Müller, Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 291

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Hinterhermsdorf: besonderer Stein, Hinterhermsdorf, Steinkreuz, „Palmes Stein“, Neuzeit, nördlich des Orts, östlich der Straße nach Saupsdorf, an einer Wegböschung,Inschrift von 1687 eingemeißelt, Schutz seit 1. Dezember 1971

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