Barbarossastadt Gelnhausen, OT Höchst, Main-Kinzig-Kreis, A: südöstl. Ortsrand, ostseitig des Friedhofes an der Hauptstraße, ca. 50 m östl. der Friedhofskapelle (Wendelinuskapelle) |
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Maße: Höhe 0,68 m, Br. (0,46) T. 0,14, das durch Abbruch eines Armes verstümmelte Steinkreuz aus rotem Sandstein besitzt gerundete Füllungen der Kreuzarmwinkel, sodass ein rundes Kreuzungsfeld entsteht, das mittig ein kleines, kaum mehr erkennbares eingeritztes Kreuzchen zeigt; das Denkmal stand ursprünglich im Bereich der gegenüberliegenden Straßenseite (Nordseite Hauptstraße) auf einer Wiese neben dem Weg in den Igelsgrund und war seit 1956 zwischenzeitlich verschwunden; nach der Sage soll hier ein Soldat im Dreißigj. Kriege ums Leben gekommen sein (Verf. nach Lit. H. Riebeling, 1977) |
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Steinkreuze sind Merkmale von Altstraßen - dieser in der Fachliteratur oft zu lesende Aspekt scheint sich hier wiederum zu beweisen, denn die aus dem Ort nach Osten über die Höhe führende Hauptstraße in Richtung Wirtheim gibt in der Tat ein Teilstück der uralten Handelsstraße zwischen Frankfurt und Leipzig ab, im Status einer ‘Via Regia’ (Königsstraße); von daher wird auch die Wendelinuskapelle von 1415 als Rast- und Betplatz vor der beschwerlichen Reise der Händler über den Berg genannt, wo vielleicht der alte Brunnen, derzeitiger Platz des Steinkreuzes, ein letztes Labsal spendete; angeblich wurde die Kapelle an Stelle eines Vorgängerbaues errichtet aus Dank der Einwohner von Höchst von einer Viehseuche verschont geblieben zu sein; nach der Zerstörung im Dreißigj. Krieg wurde sie um 1702 unter Beibehaltung der Abmessungen mit polygonaler Apsis wieder aufgebaut, wobei nach stehendes Steinkreuz mit dieser Jahreszahl in Verbindung steht (Verf. nach Hinweistafel) |
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Höchst B: Ostseite Wendelinuskapelle, über dem runden Chorfenster bündig vermauert |
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Höhe ca. 1,0 m, das Steinkreuz aus rotem Sandstein mit eingerundeten Kreuzarmwinkel und markanter Schafterweiterung besitzt gerade Balkenenden; im Kreuzungsfeld die Jahreszahl 1702, das Jahr der Vermauerung im Zuge des Neubaues, darunter kaum mehr deutbare lineare Einzeichnungen; vermutlich stammt auch dieses Steinkreuz von der vorbei führenden Altstraße; in der seitlichen Mauer des Treppenaufganges der Westseite der Kapelle sind zwei weitere Steinkreuz mit nicht mahr lesbaren Inschriften vermauert, die jedoch als Grabkreuze vom Kirchhof anzusehen sind (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 154-155, Nr. 5721.2-3 u. Die alten Steinkreuze im Kreis Gelnhausen, 1972/73, S. 1-41 u. Von Steinkreuzen und Kreuzsteinen, HJ Gelnhausen 1973, S. 37, daraus: 2. Dr. Lindemann, Gelnhausen, Manuskript u. Foto; 3. Archäologisches Spessartprojekt e.V.: Hinweistafel vor Ort, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmäler in Gelnhausen-Höchst, Scheibenkreuz, außerhalb der Ortslage, südl. Verlängerung der Hauptstraße, 16. Jh., Flurstück 141 |
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