sudheimer kreuz
standort

Hofgeismar, Lkr. Kassel, A: Kantor Rohde Park, in Kapellenruine vermauert, ‘Sudheimer Kreuz’

Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,97, das fragmenthaft erhaltene Steinkreuz aus Sandstein ist in einer vermauerten Fensteröffnung der südl. Innenseite einer kleinen Kapellenruine integriert, im ‘Schanzen’ genannten Teil des Parkes; Schaft und rechter Arm fehlen, der Kopf läuft in einem *Dreipaß aus, damit sind got. Züge erkennbar; das Denkmal wird ‘Sudheimer Kreuz’ genannt, weil es bis zur *Verkoppelung südl. vom Ort, östl. der Kasseler Straße, am alten Sudheimer Weg stand; an der Hümmer Straße gibt es noch heute die Flurbezeichnung ‘Auf dem steinernen Kreuz’ und ‘Beim steinernen Kreuz’; vermutlich besteht hier eine Identität mit dem ausgegangenen sog. ‘Röhlingskreuz’, ein in der Stadtgeschichte von Hofgeismar erwähntes Steinkreuz; ein weiteres verschollenes Steinkreuz bzw. Flurname, ‘Frauenkreuz’ genannt, stand im Hofgeismarer OT Beberbeck (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 61, 65, daraus: 2. W. Kehm, Steinkreuze und Kreuzsteine im Gau Kurhessen, unveröfftl. Manuskript, AGD Archiv, 3. W. Lange, Über Steinkreuze, 1909, Nr. 2 u. 3, 4. Dr. Liebers, Heilige Steine im Hessenland, Kurhess. Erzieher 10, 1936, S. 143, 5. H. Riebeling, Flurdenkmale im Kreis Hofgeismar, Hofgeism. 1969, S. 89, 6. J. Schüler, Der Caldener Kreuzstein und ähnliche Steinmale der Heimatlandschaft, Hofgeismar 1955, S. 21                       

* Dreipaß: gotisches dreibogiges Maßwerk (evtl. symbolisch für Dreifaltigkeit, Verf.) * Verkoppelung: Zusammenlegung von Grundbesitz in einer Gemeindeflur

standort
steinkreuz hombressen

Hofgeismar, B: OT Hombressen, im Tal der Lempe zwischen Udenhäuser Stock und dem Forsthaus Waldhaus, ‘Strufuskreuz’

andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,62 m, Br. 0,78, T. 0,19, das Steinkreuz aus Sandstein mit geradlinigen Kreuzarmwinkelstützen ist durch Abbruch der Kopfpartie arg verstümmelt; auf der Vorderseite eine eingehauene, fragmenthaft erhaltene Inschrift, die nicht mehr entzifferbar ist; auf der Rückseite die Initialen ‘S F’ erkennbar; das Denkmal steht über einer heute versiegten, in Stein gefassten Quelle, dem ‘Tiefenborn’; nach der Sage soll hier der Wilddieb Strufus oder Straufus, als er an einem heißen Sommertage seinen Durst stillen wollte, vom Förster in Notwehr erschoss en worden sein, als er nach seinem Gewehr griff; er versank im Brunnen und wurde nicht mehr gesehen; ein Mann brauchte einen festen Untersatz für seinen Ofen, zerschlug das Kreuz und nahm die Bruchstücke für diesen Zweck mit nach Hause; der Ofen wollte nicht mehr aufhören zu qualmen, so brachte er die Steine zurück und der Ofen brannte wie immer; im Lempetal befand sich im Mittelalter eine Glashütte, wovon noch heute der Forst ‘Schmelzhütte’ daran erinnert; die Gläsner waren bekanntlich in den weiten Wäldern recht rohe Gesellen

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, s.o. S. 66 (unter: Gutsbezirk Reinhardswald) daraus: 2. A. Häger, Steinerne Zeugen der Vorzeit, HA o.J., 3. I. Wilhelm-F. Follmann, Kurhess. Wanderbuch, Kassel 1973, S. 255, 433, 4. H. Riebeling, Flurdenkm. im Kreis Hofgeismar, Hofgeism. 1955, S. 21, 5. J. Schüler, 6. E. Brauns, Das Strufuskreuz im Lempetal, NHZ, Nr. 26, 27. 6. 1970

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