Aufsatz von Hans Seebauer, Augsburg, 1980:

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Jura-Kalkstein in markanter Tatzenkreuzform (nach außen verbreiterte Balken), linker Arm teilweise abgeschlagen; *aus örtlichen Quellen ist über das Denkmal nichts in Erfahrung zu bringen, es wurde irgendwann aus der nahen Feldflur an den derzeitigen Standort herbeigeholt - nach einer nicht verbürgten Vermutung könnte es mit einer Mordtat aus dem Jahre 1297 in Verbindung stehen, als ein Conrad von Haldenberg einen Winhard von Rohrbach ermordete (Verf. frei nach Aufsatz v. H. Seebauer)

*Ohne belegbare Sühneverträge sind inschriftslose Steinkreuze in der Regel nicht zweifelsfrei ein- oder zuzuordnen, weil sie meist auch nicht mehr an ihren ursprünglichen Standorten stehen - nur vorhandene Zeichen oder Symbole lassen nähere Deutungen zu. Volkstümliche Sagen bzw. mündliche Überlieferungen sind immer unter Vorbehalt zu bewerten, da sie aus empirischer Sicht meist von Geschehnissen jüngerer Zeit inspiriert sind, die als Erklärungsversuche für ausgegangenes Volkswissen in Erscheinung treten. Diese weitverbreitet vorkommenden, in und außerhalb von Ortsfluren errichteten Steinkreuze, sind christliche Zeichen, die Funktionen verschiedenster Art haben können, z.B. zum Markieren von Arealen des Haus-, Kirch- (Immunitätsbreich), oder auch Marktfriedens oder von Gerichtsstätten bzw. Richtstätten (Gerichtskreuze), wo die jeweiligen regionalen Hoch- bzw. Niedergerichtsbarkeiten zusammentraten um Urteile zu verkünden oder Hinrichtungen zu vollziehen (Verf.)