Bad Brambach, OT Hohendorf, Vogtlandkreis, westseitige Grabenböschung am südl. Ortsausgang nach Bärendorf |
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Obertägige Maße: Höhe 1,15 m, Br. 1,05, T. 0,25, das wuchtige, angewitterte Steinkreuz aus Granit mit gerundeten Enden zeigt auf der Vorderseite die eingehauene Darstellung einer Pflugreute (geschäftetes Schabeisen zum Reinigen des Pfluges), sowie im Kreuzungsfeld eine lochartige Vertiefung, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) Sage: an einem Freitag zog Bauer Zöpf (Zöf) aus Hohendorf mit seinem Ochsengespann früh aufs Feld hinaus; Tochter Brigitte musste beim Pflügen die Tiere führen, sie war ausgelassen, hüpfte, sprang und sang; Kind, sagte gutmütig ermahnend der Vater, wer den Freitag mit Lachen grüßt muss am Sonntag weinen ! da kam gegen Mittag plötzlich ein Knappe des Herrn von Reitzenstein vom benachbarten Schönberg über das Feld gesprengt; er begehrte Brigitte und liebte diese sehr; der schmucke Reiter sprang vom Ross und löste die junge Bauerstochter beim Führen der Tiere ab; Knecht Daniel, der ebenfalls um Brigitte warb, war erzürnt als er die Liebesdienste des Widersachers sah; Zorn und Eifersucht waren im Herzen des Knechtes, so warf er ungestüm mit voller Wucht die Reute zum Knappen, die eisernen Spitzen des Gerätes verletzten ihn so schwer, dass er tödlich getroffen zusammenbrach; der Knappe wurde zum großen Leid des Mädchens beerdigt, während Knecht Daniel floh; dieser fand jedoch keine Ruhe; das Steinkreuz am Waldes rand, in dem die Reute eingehauen ist erinnert an die schreckliche Tat (Quelle: 1. Hinweistafel vor Ort, 2. Vogtlandanzeiger vom 15. 11. 05, Aufsatz von H. Gläsel) |
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Eintrag von Pfarrer Suppius (1775-1818) in das Schönberger Kirchenbuch: ‘Nicht weit von Hohendorf steht ein steinernes Kreuz, auf welchem die Figur eines Reidts, ein Instrument, dessen man sich beim Pfluge bedienet, noch deutlich zu sehen ist. Die alte fast einstimmige Sage davon ist diese: Ein Bauer ackert mit seinem Sohne an diesem Ort des Sonntags, worüber ihn der Sohn gerechte Vorwürfe macht, der Vater erzürnt sich hierüber so heftig, dass er mit dem gedachten Reidt den Sohn todtschlägt. Wie lange es her sey, dass solches geschehen, habe ich ohngeachtet alles Nachforschens nicht herausbringen können, so viel aber doch aus den Sagen alter Leute gemerkt, dass es nun schon über 200 Jahre seyn müssen’ (Quelle: Hinweistafel vor Ort) Sterberegistereintrag Brambacher Kirchenbücher von 1612: NB ist begraben worden ein Jung (welcher beym Frantz Fischer gedienet) von Niederreuth, welcher auf der Fron mitt einer Pflugsreuth von einem Knecht geworffen worden, dass er als bald vom Gaul gefallen und verstorben (Quelle: Hinweistafel vor Ort) |
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s. Foto 1972, Heimatforscher Kurt Martin und Frau, Auerbach, am Hohendorfer Steinkreuz |
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Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. Kuhfahl, Die Alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 217, Nr. 109 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch vonn 1928 (1936), S. 37, Nr. 120, 2. Hinweistafel vor Ort, gestiftet von den Böichlschreibern der Heimatschrift: Unterm Kapellenberg, 3. H. Gläsel, 2005, Artikel in Vogtlandanzeiger |
Quellangaben: Lit. 1. Dr. G. Kuhfahl, Die Alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 214, Nr. 24 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936) S. 34, Nr. 28, 2. Hinweistafel vor Ort, gestiftet von den Böichlschreibern der Heimatschrift, 3. Bildquelle Kopie: Lit.M. Blechschmidt-K. Walther, Vogtlandbilder, 1991, S. 106 mit Beschreibung |
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