Knittlingen, OT Hohenklingen (Freudenstein-Hohenklingen), Lkr. Enzkreis, westl. im Ort, im Vorgarten des Anwesens 'Leuzestraße Nr. 37' (nordwestl. des Friedhofes, Abzweig 'Finkenstraße'), 2 Steinkreuze nebeneinander |
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Obertägige Maße: A: links (aktuell nicht bekannt), gedrungenes, breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, B: (aktuell nicht bekannt), gedrungenes, breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit linear eingetiefter Darstellung einer nach unten gerichteten Pflugschar (Verf. frei nach B. Losch, 1981) |
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Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6918 Bretten R 86060 H 31990. Zwei Steinkreuze im Vorgarten von Leuzestraße 37, am Ortsende Richtung Knittlingen (Numerierung von links nach rechts). Beschreibung: Sandstein. Ecken teilweise beschädigt. Tief im Boden. Maße: (I) Höhe 0,70 m, Br. 0,73, T. 0,17, (II) Höhe 0,50 m, Br. 0,63, T. 0,20, Form: (I) breitflächig. (II) ausgeglichen. Zeichen: (II) Pflugschar. Datierung: (I) Ende 15./16. Jh. (II) ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Die Kreuze sollen als Erinnerungs- und Wahrzeichen vergangener Hungersjahre nach einem tödlichen Streit zweier armer Frauen gesetzt worden sein (Karl Weisert, 1968). 'Man erzählt sich, einst vor vielen hundert Jahren, in Hungerszeiten, seien an der Stelle zwei Männer einander begegnet, der eine habe einen Mehlsack getragen, der andere eine Ölkanne. Sie seien in Streithändel geraten und hätten sich gegenseitig so zugerichtet, daß beide an den erlittenen Verletzungen gestorben seien. Der Erinnerung an diesen tragischen Vorfall sollen die beiden Kreuze dienen, deshalb sei auch auf dem einen ein Mehlsack, auf dem anderen, eine Ölkanne eingegraben' (H. Röger, 1957/58). Ein Mehlmüller und ein Ölmüller - aus einer Mehlmühle und einer Ölmühle, an die noch Flurnamen erinnern - hätten sich hier im Streit gegenseitig erschlagen. Flurnamen der angrenzenden Gewanne: 'Mehlberg' und 'Ölberg' bzw. Ölwiesen' (Textkopie B. Losch 1981) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 209, Knittlingen I, II, Stadtteil Hohenklingen m. Abb. 358 (Kopie), S. 46, daraus: 2. Hermann Röger, Steinkreuze im Kreis Vaihingen a.d. Enz, in: Württ. Jahrbuch für Volkskunde 1957/58, S. 125: 'beim größeren Kreuz im Kopf Kreuzzeichen, im Querbalken kleine bogenförmige Vertiefung - man möchte annehmen, daß die Sage aus den Namen der Gewanne entstanden ist' , 3. Karl Weisert, Knittlingen, Geschichte einer Stadt, Stuttgart 1968, S. 240 |
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verschwundene Steinkreuze: |
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