standort blickrichtung suedwesten

Oberaurach, OT Hummelmarter, Lkr. Haßberge, ca. 900 m nordnordöstl. des Ortes, südl. des ‘Grundbach’ (ca. 900 m nach dem Ortsausgang der Straße in Richtung Tretzendorf zweigt westl. (links), am Nordrand eines Wäldchens, ein Feldweg ab, der in westl. Richtung in den Wald und hier steil bergab in den Bachgrund des Grundbaches führt, unmittelbar nach Überquerung eines südl. Zuflusses, linken Weg ca. 30 m folgen, rechter Hand am Hang der Standort), Kreuzstein, Benennung: ‘Franzosenstein’

kreuzstein hummelmarter andere seite
hinweistafel in situ

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,62, T. 0,23, die im oberen Bereich beschädigte Kreuzsteinplatte aus Sandstein zeigt auf der Ansichtsseite (Südostseite) über die gesamte Fläche ein erhaben im plastischen Relief hervogearbeitetes lat. Balkenkreuz, dessen Schaft bogenförmig ausläuft - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha; dieser Kreuzstein-Typus, in Form und Darstellung als Flurdenkmal oft anzutreffen, ist zeitlich weitaus früher einzuordnen als es die Hinweistafel vorgibt (Anfang 19. Jh., Zeit der Befreiungskriege); von daher kann behauptet werden, dass der viel ältere (Sühne ?) - Stein nicht für diesen Zweck als Grabstein angefertigt und errichtet worden ist, sondern dass sich der Standort des bereits vorhandenen Denkmals anbot, die Toten hier zu bestatten oder das ursprünglich direkt am alten Wegverlauf im Grundbachtal zwischen Tretzendorf und Fatschenbrunn stehende Denkmal wurde hierher für diesen Zweck geringfügig versetzt; derartige Benennungen wie ‘Franzosen-’ oder z. B. ‘Schwedenstein,- kreuz’ für weitaus ältere Flurdenkmale sind Merkmale für ausgegangenes Volkswissen; diese Problematik umschreibt z. B. Heinrich Riebeling in seinem Handbuch ‘Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen’, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 15 wie folgt: ‘Das fast völlige Aussterben der Altbevölkerung im 30-jährigen Krieg hat im Volk jede Erinnerung an die einstige Errichtungsursache der Kreuze ausgelöscht. Geblieben ist die Vorstellung von einem unheimlichen Geschehen, das mit den Kreuzen in Verbindung gebracht wird. Die meisten Steinkreuzsagen sind Erklärsagen, die die Setzung des Kreuzes begründen wollen und die gelegentlich von Ereignissen in jüngster Zeit inspiriert sind, die im Volke noch lebendig waren (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...querbeet-freizeit.de-glashuette-franzosenstein, 2. ...google.com-maps-place-franzosenstein

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