Ilmenau, Ilm-Kreis, A: im Hof des ‘Goethe-Stadt-Museum’ am Markplatz (ehem. Heimatmuseum, Amtshaus), Benennung: ‘Rodaer Straßenkreuz’ |
|||||||||||||||||
Obertägige Maße: Höhe 1,23 m, Br. 0,63, T. 0,25, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein weist in seinem gedrungenen Kreuzstand mit rundlich erweiterten Kopf und Armen, sowie den ausgearbeiteten sog. ‘Nasen’ am Schaftübergang, unverkennbar gotische Züge auf, damit in 14./15. Jh. datierbar; mehrere lochartige Vertiefungen, im Kreuzungsfeld, am Kopf, auf dem Scheitel, und Arme, sind als Abriebsmale deutbar, s. Einf.; Schaft pfeilerartig mit etwa quadratischem Querschnitt; auf dem Scheitel des nördl. Armes zwei markante parallel verlaufende Rillen, die vermutlich durch das Abziehen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen entstanden sind, sog. ‘Abzugsmale’, s. Einf. (Verf.) |
|||||||||||||||||
die waagerechte Eintiefung im Kreuzungsfeld wird in Lit. K. Thiele, 1933, als ‘Peitsche’ gedeutet; Lit. P. Bleisch, 1910, und F. Rein, 1957, erwähnen die Eintragung des Kreuzes in einer Karte von 1788; Lit. W. Saal, 1970, datiert das Kreuz ‘vermutlich 1. Hälfte 14. Jh.’; das Denkmal stand bis 1945 ca. 2 km nordwestl. des derzeitigen Platzes, am Bahndamm in Roda; dort wurde das Kreuz ausgegraben und umgeworfen, worauf es zunächst auf den Ilmenauer Friedhof verbracht wurde; 1957 auf Veranlassung von K. Thiele, Ilmenau, am derzeitigen Standort aufgestellt; nach Lit. P. Bleisch, 1910, soll das Kreuz jedoch ursprünglich an der alten Straße von Ilmenau nach Erfurt gestanden haben; im Schrifttum zuweilen auch unter Roda geführt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) |
|||||||||||||||||
Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 107-108, Nr. 39 m. Abb. 42 (Kopie), daraus: 2. R. Bürner, Sühnesteine, in: Thüringer Monatsblätter 23 / 6, Erfurt 1915/16, S. 76-78 m. Abb., 3. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, Jena 1926, H. 4/5, S. 118, 4. K. Thiele, Steinkreuze - mittelalterliche Sühnezeichen, in: Thür. Monatsblätter 41 / 10, Eisenach 1933, S. 161 u. 1936, S. 181 m. Abb., 5. F. Rein, Das Steinkreuz bei Roda, in: Ilmenauer Blätter f. Kultur u. Gesch. des Kreises, Ilmenau 1957, S. 20, 6. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 9, 7. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1959, S. 32, Nr. 35 m. Abb. 16 u. 1965, S. 2, 8. W. Saal, Zur Entwickl. der mitteldeutschen Steinkreuze, Berlin 1967, S. 143 u. 1970 m. Abb. 42a, 9. R. Irmer, Der Kreuzstein bei Neustadt, in: Freies Wort Ausg. Ilmenau 35 / 27, Suhl 1986 |
|||||||||||||||||
Ilmenau B: ca. 4 km nordöstl. des Stadtzentrums, 100 m östl. der Straße nach Bücheloh, 30 m östl. des Waldweges, der 400 m vor Erreichen des Waldrandes im spitzen Winkel in südl. Richtung von der Straße abzweigt (Altstraßenverlauf von Ilmenau nach Weimar, Lit. H. Fischer, 1931), Flur: ‘Im Eichicht / an der alten Weinstraße’, Steinkreuz, ‘Russenkreuz, Russenstein’, nach Lit. R. Bürner, 1915, ‘Franzosen- oder Schwedenkreuz’ |
|||||||||||||||||
Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, das einstige sandsteinerne Kreuz lat. Form ist seit langer Zeit nur noch im Längsbalken erhalten, wobei die Ansatzstellen der Arme noch erkennbar sind, Kanten 11-14 cm gefast; an Stelle des Kreuzungsfeldes eine runde Eintiefung mit einem plastisch herausgearbeiteten schräg gestellten Balkenkreuz, etwa einem sog. ‘Andreaskreuz’; das Denkmal galt um 1972 als verschollen, konnte aber zerbrochen von den Ilmenauer Bodendenkmalpflegern unter Leitung von R. Irmer, Ilmenau, wieder aufgefunden werden; 1979 setzte man das Bruchstück wieder auf das noch vorhandene Bodenstück; 1981 erneut bei Holzarbeiten beschädigt, und im Winter 1982/83 durch Vandalismus in mehrere Teile zerschlagen worden; die Bruchstücke wurden sichergestellt und Neuaufstellung nach Reparatur im Ilmenauer Museumshof vorgesehen (Mitt. v. R. Irmer, Ilmenau); nach der Sage soll es sich um das Grabmal eines hier auf dem Durchmarsch bestatteten russischen Offiziers handeln (Erinnerungssteine in Thüringen, 1931, in: Neust. Kreisbote u. Schwarzburgbote) |
|||||||||||||||||
Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 108, Nr. 40 m. Abb. 43 aus 1979, daraus: 2. R. Bürner, 1915/16, S. 77 m. Abb., 3. H. Fischer, Der Russenstein im Eichicht, in: Rund um den Kickelhahn (Beil. zum Ilmenauer Nachrichtenblatt ‘Die Henne’, Ilmenau 1931, 4. P. Georgi, 1959 s.o. Bl. 9, 5. H. Köber, 1960 s.o. S. 33, Nr. 46, 6. R. Irmer, 1986 s.o. |
|||||||||||||||||
c.2019 www.kreuzstein.eu |