standort naabbruecke ostseite

Kallmünz, Lkr. Regensburg, A: im Ort, Ostauffahrt der alten Naabbrücke (links der Naab) rechts in die Brückenmauer eingesetzt, ‘doppeltes Steinkreuz’

doppeltes steinkreuz kallmuenz
inschriftstafel 1781

Maße: Höhe l.: 0,75 m, Br. 0,46, T. 0,14, r.: 0,72 m, Br. 0,49, T. 0,17, Kalkstein, ein Sühnemal, das wohl als bisher bekannt einzigartig ist, dürfte das doppelte Steinkreuz von Kallmünz sein (‘Unikum im Steinkreuzbrauchtum’, Lit. R. H. Schmeissner, 1993) - aus einem Stück gearbeitet, an Arm- (Trennrillung) und Fußende verbunden, zeigt das linke Kreuz linear eingetieft eine geöffnete Schere mit Punktierung der Scherblattverbindung, das rechte Kreuz mit verstümmelten Kopf, Darstellungen, die als Wecke, Brotlaib und Brezel gedeutet werden, die Insignien des Bäckers; Lit. R. H. Schmeissner, 1993: ‘Dem heutigen Betrachter offenbaren sich (nur bei günstigem Lichteinfall) vier Symbolle: Im linken Kreuzarm ein rautenförmiges Symbol, im rechten eine ungelenke 8 (Brezel ?), in der Mitte des Kreuzungsfeldes eine kreisrunde Scheibe mit eindeutigem Loch in der Mitte (Mühlstein ?). Die annähernd kreisförmig plastische darüber heraustretende Figur ist im Oberteil zerstört’; beide Kreuze dürften der Tatzenkreuzform zugeordnet werden (Kopf, Arme, Schaft nach außen verbreitert) mit markanter, keilförmiger Schaftverbreiterung (Verf.) 

nach der Sage soll hier ein Schneider einen Bäcker erstochen haben oder umgekehrt; nach anderer Version haben ein Schneider und ein Bäcker, beide aus Kallmünz, auf der Brücke einen Zweikampf ausgetragen, der für beide tödlich endete (Verf. nach Lit. R. H. Schmeissner)

die Kallmünzer Naabbrücke wurde zwischen 1550-58 erbaut und 1974-76 renoviert; nahe des Doppelkreuzes befinden sich zwei Inschriftstafeln mit diversen Initialen und den Jahreszahlen röm. MDCCXXV-1725 (‘Erbauung des Turmes’ / abgebrochen 1817’) u. 1781 (Verf.)

inschriftstafel 1725
zeichnung lit. r.h. schmeissner 1993

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, S. 214-215, Nr. R 13-14, Regensburg 1977, zugl.: Das Kleindenkmal, wissenschaftl. Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD), Jahrg. 2 (1978), Nr. 1, daraus: 2. J. B. Wittmann, Die Steinkreuze um Kallmünz in der Oberpfalz, in: Das Steinkreuz, Mitteilungsbl. der deutschen Steinkreuzforschung 2, 1934, S. 15-17 u. 17, 1961, H. 1, S. 9-15, 3. J. B. Lassleben (Kallmünz, Deutung Bäckerzeichen) Einiges über Steinkreuze in der Oberpfalz, in: Die Oberpfalz, Heimat-Zeitschrift für den ehem. Nordgau, 1927, S. 211-212; 4. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze im Landkreis Regensburg, Regensburg 1993, S. 19-20 m. Zeichnungen S. 21 u. Fotos S. 72-74

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Kallmünz: In Kallmünz; Naab, Naabbrücke, fünfjochige Steinbrücke mit Eisbrechern, 1550–58, im westlichen Teil modern erneuert; Doppelsteinkreuz in Form des Eisernen Kreuzes, bezeichnet 1609; Inschrifttafel, bezeichnet 1725; Figur des hl. Johannes Nepomuk, auf gebauchtem Sockel, mit zwei wappenhaltenden Engeln und Opferstock, 18. Jh., Nr. D-3-75-156-57

steinkreuz kallmuenz kopie lit. r. h. schmeissner 1993
standort

Kallmünz B: bei Anwesen ‘Vilsgasse Nr. 52’ in Grundstücksmauer eingesetzt, ggü. der Wegkapelle ‘Auf der Rast’ (alter nordwestl. Ortsausgang nach Traidendorf zur Straße ins Vilstal (Verf.)

Obertägige Maße: Höhe 0,88 m, Br. 0,55, T. 0,21, das Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein zeigt im Kreuzungsfeld eine eingetiefte senkrecht ovale Darstellung, die als Weberschiffchen gedeutet wird; nach Lit. R. H. Schmeissner, 1977 / 1993 ‘in die Gartenmauer des Anwesens Eichenseer eingelassen (Vilsgasse 41, früher Nr. 8). Das Kreuz stand früher frei an der Trockenmauer des sog. Widtmannschen Eiskellers’ (s.r. Kopie)

Quellangaben: Lit.: 1. R. H. Schmeissner, 1977, S. 215, Nr. R 15, daraus: 2. J. B. Wittmann, 1927, 130, 3. J. B. Lassleben; 3. R. H. Schmeissner, 1993, s.o. S. 20,  Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L. d. B. in Kallmünz: Vilsgasse (in einer Mauer gegenüber Haus Vilsgasse 52) Steinkreuz / Sühnekreuz, lateinische Form mit verbreiterten Enden, 16. Jh., Sühnekreuz aus Kalkstein mit einem Weberschiffchen, Abmessungen des Zeichens 28x8 cm. Größe 81:57:21, Nr. D-3-75-156-110

hinweistafel in situ
kallmuenz6

°

Kallmünz C: ‘Am Planl’, Zengerbrücke über den Zengergraben, 60 m südöstl. von Standort A, Gedenktafel für Todesfall

Quellangaben: Lit.: Hinweistafel vor Ort

verschollene Objekte: Kallmünz: 1. kleines Steinkreuz aus Kalkstein in einer Mauer am Gangsteig vom ‘Gänsbügl’ zum ‘Krachenhausener Weg’ (südl. Ortsrand, nördl. der neuen Naabbrücke, linksseitig der Naab), 2. vermutlicher Kreuzstein, selbst alte ortskundige Kallmünzer Einwohner können sich nicht mehr an diesen Stein erinnern; nach J. B. Wittmann, Landwirt aus Kallmünz (1932),’links der Wegkreuzung am Feldweg zum Gipfel des Fuchsenhübel-Verbindungsweges rechts des Fuchsenhübels zum Markierungsweg Holzheimerstraße (Knauer-Kapelle) - Ponholz’; dürfte etwa die alte Wegekreuzung östl. des östl. Endes der ‘Josef-Müller-Straße’ entsprechen, östl. Ortsrand, nördl. der Str. nach Holzheim am Forst, östl. des ‘Fuchsenbügl’ (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. R. H. Schmeissner, S. 215 Nr. R. 16 u. R 17, 2. J. B. Wittmann, Steinkr. in der Oberpfalz, 10

c.2017 www.kreuzstein.eu