kopie b. losch 1981

Kappelrodeck, Lkr. Ortenaukreis, A: nordwestl. vom Ort nahe der Südseite der L 87 Richtung Achern, Flur: 'Galgenfeld' (mittelalterliche Richtstätte, günstig erreichbar: von der 'Elsässer Straße' am Ortsrand ist der Fahrstraße 'Kirschenweg' ca. 750 m in nordwestl. Richtung zu folgen, bei deren Einmündung in die zur L 87 parallel südl. verlaufenden Fahrstraße (Altstraße) der Standort sich befindet), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), das einst frei stehende Steinkreuz aus Buntsandstein, heute auf einem rundlichen Steinblock mit Inschrift verankert, zeigt im Kreuzungsfeld eine tief linear eingebrachte, nach links gerichtete Pflugschar, darüber am Kopf im Relief ein kleines Tatzenkreuz, sowie je an den Armen ein vergleichbares Kreuz, liegend bzw. nach außen gerichtet; die Flächen Kreuzungsfeld und Schaft setzen sich leicht erhöht von Kopf und Armflächen ab (Verf.)

Inschrift am Basisblock:
'GALGENFELDKREUZ / GRENZ- ODER BANNKREUZ / ES HAT SEINEN NAMEN / VON DEM EINST / HIER AUFGESTELLTEN / CAPPLER GALGEN'

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7414 Oberkirch R 33780 H 84760, Flst. 1775. Ca. 1,2 km nordwestlich vom Ort, an der Straße nach Achern. Beschreibung: Buntsandstein. Linkes Armende leicht beschädigt. Auf dem Kopf Kreuzkerbe. Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,74, T. 0,17, Form Regelmäßig, schlank. Zeichen: Auf den Balkenenden je ein kleines, nach außen gerichtetes Tatzenkreuz im Relief über der zurückgearbeiteten Balkenfläche (vgl. Ahorn II, Main-Tauber-Kreis; Neckargemünd V, Rhein-Neckar-Kreis; Ubstadt-Weiher IV, Landkreis Karlsruhe). Die Kreuze sind etwas unterschiedlich und unregelmäßig ausgeführt. Kreuzmitte und Schaft sowie Kopfansatz des rechten Armes zeigen das volle Tiefenprofil. In der Kreuzmitte nach rechts gerichtete Pflugschar eingerillt. Datierung: ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: 'Da solle se im drißigjährige Krieg ufghenkt worre si. Un wenn Lit, wu in der Adventzit gebore sin, dert nookomme sin, nor hen se sich verirrt oder hen Gschtalte gsähne, Hund un au Katze' (W. Zimmermann 1932)'(Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 235, Kappelrodeck I m. Abb. 415 (Kopie), S. 53, daraus: 2. Walther Zimmermann, Steinkreuze in der Umgebung von Achern, in: Mein Heimatland 19, 1932, S. 217, 3. Otto August Müller, Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau 25, 1938, S. 167, Nr. 62

Internet: 1. ...stadtplan.net-Kappelrodeck, Ortsplan, Standort, 2. ...bnn.de/mittelbaden/ortenau/kappelrodeck/woher-das-galgenfeld-in-kappelrodeck-seinen-namen-hat
von Stefanie Prinz, Bad. Neueste Nachr. v. 19. Jan. 2022 m. Foto, 3. ...dr-ortlam.de-KLAUSKIRCHL ACHERN, PDF: Aufsatz von Prof. Dr. Dieter Ortram, Bremen, März 2022, Die keltisch-gälische Christianisierung der nördlichen. Ortenau (BW) und das Stark-Beben von 1601 m. Foto Nr. 16, S. 31 m. Beschreibung

kopie b. losch 1981

Kappelrodeck B: südl. Ortsrand, am alten Weg nach Waldulm (aus Waldulm 'Ziegelhof', günstig erreichbar: ggü. der Einmündung 'Kastanienweg' in die Fahrstraße 'Häselhof' ist dem westwärts führenden Weg ca. 150 m bis zum Standort, links, auf der Böschung zu folgen), Steinkreuz, Benennung: 'Schloßhansekriz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit Kantenfasung, im Kreuzungsfeld ein Wappenschild im Relief, das oben, ebenfalls im Relief, eine nach oben gerichtete Pflugschar und darunter ein aufrechtes, nach rechts gerichtetes *Rebmesser zeigt (Verf.)

*Rebmesser, Hippe (Werkzeug)
Eine Hippe (auch Heppe, Häbe, Knipp, Säsle, Rebmesser oder Gertel) ist ein Werkzeug, das je nach Größe und Ausführung zu unterschiedlichen Arbeiten in der Land- und Waldwirtschaft, im Wein- und im Gartenbau verwendet wird. Typisch ist die sichelförmig geschwungene Klinge mit einer mehr oder weniger nach unten gebogenen Spitze. Unter Beibehaltung dieser Grundform haben sich je nach Region und Verwendungsart im Laufe der Jahrhunderte die unterschiedlichsten Varianten entwickelt. Hippenförmige Werkzeuge sind in vielen Ländern Europas seit der Römerzeit bekannt und teilweise, etwa in der Waldwirtschaft und im Gartenbau, bis heute gebräuchlich. (Textquelle: ...wikipedia.org-wiki-Hippe), Hindeutung auf die Involvenz Weinbau, bzw. Winzer (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7414 Oberkirch R 34140 H 83550, Flst. 2146. Am alten Weg nach Waldulm, ca. 100 m westlich vom Schloßbauernhof, ca. 100 m nördlich vom Haselhof. Beschreibung: Buntsandstein. Rechte vordere Ecke am Kopf beschädigt. Schaftende mit Zement repariert und auf Sockel gesetzt. Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,47, T. 0,16, Form: Zierlich; Kopfhöhe betont. Kanten um 3-4 cm abgefast. Zeichen: In der Kreuzmitte ein Wappenschild im Relief, darauf - ebenfalls im Relief - eine Pflugschar, nach oben gerichtet, darunter ein Rebmesser, aufrecht, nach links zeigend; rechts und links vom Rebmesser je ein Sechsstern. Inschrift: In den Armen eingerillt die Jahreszahl '1619' in zwei getrennten Zifferngruppen. Volkstümliche Überlieferung: Ein Pflugdieb sei dort aufgehängt worden. Ein Fuhrwerkunglück sei dort geschehen oder ein Raubmord nach einem Ochsenverkauf. Ein Fremder soll dort erschlagen worden sein. Ein Italiener und ein Deutscher, beide Sägewerksarbeiter, sollen Streit wegen des Zahltags bekommen haben. Der Italiener habe den Deutschen an dieser Stelle erschlagen. Benennung: 'Schloßhansekriz' (Textkopie B. Losch 1981)   

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 235-236, Kappelrodeck II m. Abb. 402 (Kopie), S. 51, daraus: 2. W. Zimmermann, 1932, S. 217, 3. O.A. Müller, 1938, S. 168, Nr. 63

Internet: 1. ...stadtplan.net-Kappelrodeck, Ortsplan, Standort

kopie b. losch 1981
kopie b. losch 1968

Kappelrodeck C: OT Waldulm, südl. Ortsrand, östl. der 'Weinstraße', im südl. Winkel der Einmündung 'Katzendorf' in die 'Talstraße' (südl. ggü. Hotel Rebstock), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus grobkörnigem Gestein mit Balkenerweiterung (Tatzenkreuz) und vier linear eingetieften Darstellungen von Rebmessern - im Kreuzungsfeld und Kopf nach links gerichtet, am linken Arm nach unten, am rechten Arm nach oben gerichtet (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7414 Oberkirch R 34000 H 83030, Flst. 1170/71. Links am Ortsausgang nach Ringelbach. Beschreibung: Gestein grobkörnig, hart. Neu aufgestellt in einem Blumenbeet. Maße: Höhe 0,97 m, Br. 0,78, T. 0,17, Form: Leicht asymmetrisches Tatzenkreuz. Zeichen: In den Balkenenden und in der Vierung sowie auf der Rückseite in der Vierung je ein Rebmesser; in Vierung und Kopf aufrecht, nach rechts gerichtet; in den Armen nach außen liegend, im linken Arm Spitze nach oben, im rechten Spitze nach unten gerichtet. Datierung: ca. 16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei sollen sich gegenseitig mit Rebmessern umgebracht haben' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 236, Kappelrodeck III, Ortsteil Waldulm m. Abb. 403 (Kopie), S. 51, daraus: 2. W. Zimmermann, 1932, S. 217, 3. O.A. Müller, 1938, S. 178, Nr. 147; 4. Bernhard Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Volksleben 19, Tübinger Verein für Volkskunde e.V. Tübingen, Magstadt 1968, S. 61 m. Abb. Nr. 14 (Kopie)

Internet: 1. ...stadtplan.net-Kappelrodeck, Ortsplan, Standort 

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