kreuzstein kasendorf andere seite
standort

Kasendorf, Lkr. Kulmbach, A: Grünanlage im Winkel Kirchstraße-Industriestraße (Weg nach Heubsch)

Obertägige Maße: Höhe 1,25 m, Br. 0,75, T. 0,28, der oben gerundete, rückseitig mehr ausgewitterte Kreuzstein aus Sandstein, zeigt auf einer Seite auf vertiefter, gerahmter Fläche ein lat. Balkenkreuz, das nahtlos in den Rand über geht (Verf.)

Der Kreuzstein bei Kasendorf: Als Anlass für die Setzung des Steines kannte die mündliche Überlieferung drei verschiedene Möglichkeiten: In sehr früher Zeit fand hier eine Schlacht statt. Die Toten wurden hier begraben und man setzte den Stein aufs Grab (oder man errichtete den Kreuzstein zum Gedenken an die Schlacht). Als im Mittelalter Kasendorf Stadt war, wurden an dieser Stelle die Hexen verbrannt. Bis zum Kreuzstein soll früher die Grenze von Kasendorf gereicht haben. Urkundlich wird 1398 "ein Acker bei dem Kreuz" genannt, und 1401 heißt es "zu Heibisch (=Heubsch) bei dem Kreuz". Karl Dill meint, dass es sich bei dem genannten "Kreuz" um unseren Kreuzstein handeln könnte. Dieser stammt aus der Zeit vor 1100. Es ist zu vermuten, dass er als Sühnestein für eine hier verübte Bluttat gesetzt wurde. (Aus dem Heimatbuch des Marktes Kasendorf, Quelle: ...kasendorf.de)

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984, S. 38-39 (mit Angabe östl. des ehem. Bahnüberganges), Internet:                         1. ...kasendorf.de-Heimatbuch Markt Kasendorf, 2. ...wikipedia.org-Liste der Baudenkmäler in Kasendorf: Kreuzstein, am Fußweg nach Heubsch, Sandstein, mittelalterlich, Nr. D-4- 77- 124-20

kreuzstein azendorf andere seite
standort

Kasendorf, B: OT Azendorf, ca. 250 m östl. der Einmündung des alten Weges Azendorf-Kasendorf in die St 2190 (ca. 600 m südlwestl. von OT Reuth)

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,36, T. 0,36, der recht einfach gearbeitete Kreuzstein aus Sandstein mit arg abgewitterten Kanten zeigt ein eingehauenes  lat. Kreuz (0,25-0,12) sowie darunter die Zahl ‘18’ und rechts daneben ‘50’ (Verf.); der Grundriss des Steines könnte einst achteckig gewesen sein; das Denkmal steht unmittelbar am alten Wegkreuz Azendorf-Kasendorf und der Wege nach Zultenberg (Norden) sowie Welschenkahl (Süden); die Jahreszahl 1850 dürfte auch aus dieser Zeit stammen und hängt wahrscheinlich mit dem Ausbau der alten Heerstraße zusammen; der Stein lag bis Mai 1970 im Feld und wurde auf Initiative des Buchautors K. Dill, Bayreuth, s.u., vom Grundstücksbesitzer Bergman aus Reuth wieder aufgestellt, dem die Bedeutung des Steines fremd war                          (Quelle:Lit. K. Dill)

Die Sage vom Kreuzstein bei Azendorf: Der Kreuzstein, von dem die Sage erzählt, steht an der alten Straße, die von Kasendorf über den “alten Berg“ nach Azendorf führt. Die ehemals wohl achteckige Sandsteinsäule schaut etwa noch 65 cm aus dem Erdboden heraus. Wahrscheinlich handelt es sich um den Sockel eines uralten, gotischen Bildstockes, einer “Marter“. Das kleine eingeritzte Kreuz dürfte, wie auch die Jahreszahl 1850 aus viel späterer Zeit stammen. An dieser Stelle erscheint angeblich heute noch zu gewissen Zeiten um Mitternacht ein Mann ohne Kopf, oder es steht ein Sarg vor dem Stein. Die Leute von Azendorf gehen in der Nacht nicht gerne an diesem Stein vorbei. Die Sage erzählt, dass hier vor Jahrhunderten ein alter Schäfer er mordet wurde, der - nachdem er wegen seines hohen Alters die Herde verkauft hatte - mit seinem Geld von Kasendorf nach Azendorf unterwegs war. Vorher hatte er in einem Kasendorfer Wirtshaus mit einigen Kumpanen gezecht, und man hatte dabei seine dicke Geldtasche gesehen. Am nächsten Morgen fand man den Alten an der Stelle des heutigen Kreuzsteines erwürgt und beraubt auf. Nur soviel Geld fand man in seiner Tasche, dass man Sarg und Leichenbegräbnis bezahlen konnte. Bei der Suche nach dem Mörder stellte man nachts den Sarg an der Mordstelle auf, und die Zechkumpanen mussten bei Fackelbeleuchtung hinzutreten und ihre Unschuld beschwören. Aber man fand den Mörder nicht unter ihnen, weil er tatsächlich nicht darunter war. So stellten die Freunde des Ermordeten und seine Zechkumpanen den Kreuzstein zum Gedenken an die ungesühnte Mordtat auf. Und doch war in jener Nacht einer unter die Wirtsstubentür getreten, hatte alles gesehen und war unbemerkt vom Wirt und den Zechern wieder hinausgeschlichen. Nur die beiden Kinder des Wirtes hatten ihn gesehen. So erscheint manchen Leuten bis heute noch der Sarg, weil die Tat vor Gericht noch nicht gesühnt ist. Aber den Mörder traf Gottes Gericht. Als er einmal in seiner Scheune Geräte   aufhängte, fiel eine scharfe Sense herab und schnitt ihm dabei den Kopf ab. Nun erinnerten sich auch die Kinder jener Mordnacht und erzählten ihre Beobachtungen. Die Nachforschungen erwiesen bald seine Schuld. Sein Geist aber findet keine Ruhe im Grab. Er muss nach seinem Kopf suchen bis zum jüngsten Tag. So erscheint der Mann ohne Kopf am Kreuzstein. (Aus dem Heimatbuch des Marktes Kasendorf, Quelle: ...kasendorf.de)

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Dill, Flurdenkmäler im Landkreis Kulmbach, 1984, S. 15-16, Internet: 1. ...kasen- dorf.de-Heimatbuch Markt Kasendorf

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