Kelheim, Lkr. Kelheim, A: außen an der kath. Spitalkirche St. Johannes, 'Wittelsbachergasse Nr. 8', sog. 'Ottokapelle', unter einem Mauerbogen, 1 Steinkreuz, 1 Mordzeigestein |
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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), parallelkantiges kleines Kreuz mit plastischem Korpus Christi, abgesetzt auf sich nach oben verjüngender Rundsäule mit breiter Kantenfasung, damit achteckiger Querschnitt des Schaftes; Postament zweiteilig gestuft mit Inschriftskartusche; das Denkmal steht in einer mit Eisenstangen verbundenen vierteiligen Prellsteineinfassung; der Ursprung der Gesamtanlage Ottokapelle mit Steinkreuz und Mordzeigestein (eisernes Deutsches Kreuz im Gehwegpflaster vor der Kirche) geht auf die Ermordung des Herzog Ludwig I. von Bayern zurück ('Ludwig der Kelheimer)', der hier am 16. September 1231 von einem Unbekannten erstochen wurde (Verf.) |
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'Im September 1231 wurde Ludwig auf einer Brücke über die Kleine Donau, einen Seitenarm der Altmühl, an der Stelle der heutigen Ottokapelle in der Stadt Kelheim ermordet. Der unbekannte Attentäter wurde gleich darauf getötet. Die Tathintergründe sind (auch deshalb) bis heute nicht abschließend geklärt. Die Tat wird vom Chronisten Hans Ebran von Wildenberg wie folgt geschildert: 'Der fürst ward erstochen zuo Kelheim von einem unbesinten menschen. Das begab sich also, das der fürst spacieren ging an dem gestat der Tunaw, do ward das arm unbesint mensch gereitzt zuo zorn, von jungen edeln lewten also ser erzürnt, das er den fürsten anlief und ein messer in ihn stach...'. Da der Mörder unmittelbar nach der Tat getötet wurde und nicht mehr aussagen konnte, wurde vielfach über die Motive spekuliert. Das Zitat legt nahe, dass es sich um die spontane Tat eines Verwirrten oder Gereizten gehandelt habe; es ist zwar erst ca. 250 Jahre später geschrieben worden, doch verfügte der Chronist vermutlich noch über urkundliche oder mündliche Überlieferungen hierzu. Es wurden aber auch politische Gegner in Erwägung gezogen, die ein Interesse an seinem Tod gehabt haben könnten, darunter König Heinrich VII., die Grafen von Andechs oder innerbairische Adlige, gegen die er die wittelsbachische Landeshoheit durchgesetzt hatte. Ludwigs Grab befindet sich in der Fürstenkapelle im Kloster Scheyern. Ludwigs Sohn und Nachfolger, Otto der Erlauchte, ließ im folgenden Jahr die Kelheimer Brücke abbrechen und wandelte das Tor in eine Kapelle um. Nachfolgend verlagerte sich der herzogliche Vorort von Kelheim nach Landshut. Zum Gedächtnis des Herzogs Ludwig stiftete seine Witwe Ludmilla 1232 das Klosters Seligenthal bei Landshut. In der Abteikirche befinden sich in einem Schrein auf dem Mittelpfeiler Holzskulpturen des Herzogspaares. Sie wurden um 1320 geschaffen' (Textkopie, Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Ludwig der Kelheimer, Tod und Nachfolge) |
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Gemälde: Fürstenkapelle im Kloster Scheyern: Die Ermordung Ludwig des Kelheimers (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Ludwig der Kelheimer, Tod und Nachfolge, Kopie), Mordzeigestein markiert die Mordstelle (Quelle: ...kelheim.de-Sehenswertes-Kopie, bearb.) |
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Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Ludwig der Kelheimer, Tod und Nachfolge, 2. ...kelheim.de-Spialkirche 'St. Johann' (auch Ottokapelle) m. Foto (Kopie), 3. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Kelheim: Wittelsbachergasse 8, Katholische Spitalkirche St. Johannes, sogenannte Ottokapelle, Saalkirche mit Steildach, mit eingezogenem quadratischen Chor, Stufenportal, spätromanisch, wohl 1260, 1602 erneuert; mit Ausstattung, Sühnekreuz, um 1600, mit älteren Teilen, vor der Kirche, D-2-73-137-128, daraus: Foto v. 13.3.2011 (Kopie), Urheber: 'Dede2' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CCO |
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Kelheim B: westl. der Stadt auf dem Michelsberg, an einem Weg westl. der Befreiungshalle, Bereich 'Befreiungshallestraße', Steinkreuz (nach Denkmalliste ausgegangenen) |
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Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Kelheim: ehem. Baudenkmäler: Michelsberg (Befreiungshalle), Befreiungshallestraße 5, im Wald westlich der Befreiungshalle, Steinkreuz, Frühbarocker Typ mit Kruzifixrelief, 16./17. Jahrhundert, D-2-73-137-163 |
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