quelle: h. j. wendt 1979
quelle: h. j. wendt 1979

Oederan. OT Kirchbach, Lkr. Mittelsachsen, im Ort, unmittelbar südl. der Dorfkirche, außen vor der Kirchhofsmauer (Bereich 'Dorfstraße' Einmündung 'Unterer Viehweg'), Steinkreuz, Benennung: 'Mordkreuz'

Obertägige Maße: (derzeit unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Gneis mit geringfügiger Balkenerweiterung, Ansichtsseite, etwa im Kreuzungsfeld, eingerillte Darstellung einer nach oben gerichteten Armbrust, andere Seite nicht mehr deutbare Reste von eingetieften Darstellungen (Verf.)

Ang. Lit. H.-J. Wendt, 1979: In der Mitte des Ortes, neben der Luthereiche nahe dem südöstlichen Eingang des Kirchhofes. 1 Steinkreuz. Mordkreuz (nach Kreisbodendenkmalpfleger E. Ficker, Plaue, 1963). Kopf, Arme und Schaft nach außen leicht konisch verbreitert. Gneis. ONO-WSW (Ausrichtung). Auf der SSO-Seite Ritzzeichnung einer Armbrust und kleine 'Rundmarke', mehrere Vertiefungen (undeutbar) auf der NNW-Seite. Höhe: 68 cm, Länge: 85 cm, Breite: 65 cm, Stärke: 17 cm. Gut, bis auf alte Abschläge am westsüdwest gerichteten Arm (Zustand). Geschützt seit 23. 9. 1963. - Am 9. 10. 1969 am jetzigen Standort aufgestellt, wegen des kurzen Schaftes mit einem Eisenhaken versehen und einbetoniert (Ausführung: Bildhauermeister H. Müller, Oederan, und Mitarbeiter, H.-J. Wendt). Bis 1968 am nordöstlichen Ortsausgang, zwischen Dorfbach und Zufahrtsweg zum Gehöft Nr. 2 an einen Baum gelehnt; Koordinaten: N 9,45 / W 21,23. Wohl zwischen 1920 und 1925 nach einem Frühjahrshochwasser am Bachufer liegend aufgefunden (Auskunft von Kantor J. Liedloff, Kirchbach). Gemeldet 1963 durch Dipl.-Ing. H. Richter, Karl-Marx-Stadt, nach Informationen von E. Ficker, Plaue, und P. Beutel, Auerswalde. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Hans-Jochen Wendt, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, II. Inventar Bezirk Karl-Marx-Stadt, Berlin 1979, S. 54-55, Nr. 28 Kirchbach, Kr. Flöha, Mbl. 5145 (98), N 10,7 / W 18,2 m. Abb. 29a/29b (Kopien, daraus: 2. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, Zur Steinkreuzforschung und -erhaltung, in: Sächsische Heimatblätter, H. 3, 1964, S. 266 
  
Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Kirchbach: besonderer Stein, Kirchbach, Steinkreuz, 'Mordkreuz', Spätmittelalter, Ortsmitte, beim südöstlichen Eingang des Kirchhofs, Armbrust und Rundmarke auf einer sowie Vertiefungen mit unklarer Bedeutung auf anderer Seite eingeritzt, Schutz seit 23. September 1963 m. Abb. 

urheber: unukorno

Freiberg, Lkr. Mittelsachsen, Stadtzentrum, Obermarkt, eingesetzt im Pflaster vor dem Rathaus, Denkstein, Benennung: ‘Spuckstein’ (volkstüml.)

Maße: Länge: 0,35 m, Breite: 0,25 m,  der von Pflastersteinen gleichen Materials eingefasste Denkstein aus blaugrauer Basaltlava bezeichnet den Platz auf dem Obermarkt, wo im Zuge des sog. Altenburger Prinzenraubes der Ritter Kunz von Kauffungen und einige seiner Helfer am 14. Juli 1455 enthauptet wurden; funktional vergleichbare Steine befinden sich z. B. im Pflaster des Marktes von HB-Bremen, s. Bremen, und auf dem Marktplatz von MV-Wismar  (Verf.)

Der Altenburger Prinzenraub, auch Sächsischer Prinzenraub genannt, ist ein historisches Ereignis der sächsisch-thüringischen Geschichte. Der Ritter Kunz von Kauffungen entführte in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 die 14- und 11-jährigen Prinzen Ernst und Albrecht, die im späteren Lebensalter als Begründer der Länder Thüringen und Sachsen gelten. Durch die Entführung wollte der Ritter Kunz von Kauffungen den Kurfürsten von Sachsen, Friedrich den Sanftmütigen, zwingen, seine Forderungen nach Entschädigung für seine verloren gegangenen Ländereien zu erfüllen, was jedoch misslang.

Bereits am 13. Juli 1455, also nur fünf Tage nach der Tat, wurde Kunz von Kauffungen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Nachdem er in die Stadt Freiberg gebracht worden war, wurden die Stadttore sofort geschlossen, damit niemand mehr hinein oder heraus kommen konnte. Am darauffolgenden Tag wurde er auf dem Freiberger Obermarkt ebenso wie einige seiner Helfer enthauptet. Die Stelle, an die der abgeschlagene Kopf gerollt sein soll, ist heute noch mit einem blauen Pflasterstein gekennzeichnet. Die Augen des steinernen Kopfes am Rathauserker sind auf diese Stelle gerichtet. (Textquelle: ...wikipedia.org-wiki-Altenburger Prinzenraub)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Altenburger Prinzenraub, 2. Bildquelle: ...wikipedia.org-wiki- Spuckstein Obermarkt Freiberg: Urheber: ‘Unukorno’ (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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