Kirchhain, OT Sindersfeld, Lkr. Marburg-Biedenkopf, ca. 500 m nordöstl. des Ortes weglos in der Waldrandzone (nahe alter Weg nach Rauschenberg) |
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Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,30 (urspr. 0,50) T. 0,16, das arg verstümmelte Steinkreuz aus Buntsandstein zeigt auf einer Seite die eingetiefte Darstellung eines Pflugsech (messerartiges Teil des Pfluges) nach der Sage gerieten hier zwei Bauern in Streit, wobei einer den anderen mit seinem Pflugsech erschlug (Verf.) |
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im Anzefahrer Wald sollen zwei weitere Steinkreuze gestanden haben, eines an der Wegekreuzung Stausebach-Sindersfeld u. Anzefahr- Rauschenberg; ein Hans oder Hannes Klein soll hier Selbstmord verübt haben, das Kreuz wurde ‘klee (klein) Hans Kreuz’ genannt und bezeichnete noch vor 70 Jahren die Stelle (Quelle: ...myheimat.de) nach Lit. H. Riebeling schickte eine Anzefahrer Bäuerin ihren beiden Söhne zum Holzlesen in den Wald, mit der Zusage, wer den größeren Bündel Holz bringe erhalte ein schönes Wurstbrot; als der kleinere Bruder Hannes einen größeren Bündel brachte, geriet sein Bruder derart in Wut, dass er ihn erschlug; nach dem ‘klee Hans Kreuz’ genannten Steinkreuz, das dort an das Geschehnis erinnerte, wurde fortan auch die Wegekreuzung genannt (um 1937 verschw.) |
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ein 2. Steinkreuz nahe des Stausebacher Schützenhauses im Hirschgrund soll um 1957 beim Einschlag des Altholzbestandes verlorengegangen sein (Quelle: H. Riebeling, S. 110) |
Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 109-110, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer u. Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- u. Landkreis Marburg, ZHG 80 (1969) S. 37-74; 3. Karl Junk- Heiner Salz, Steinmale im Burgwald, 2003, S. 98-99 (Pflugmesser-Kreuz) Internet: 1. ... myheimat.de |
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Maße: Höhe 1,15 m, Br. 0,60, T. 0,25, das Steinkreuz aus Buntsandstein wurde nach Angabe des Eigentümers 2010 aus seinem Acker südöstl. des Ortes gegen Amöneburg hin ausgepflügt, ca. 1 km von der Straße entfernt; bekannt wurde das Denkmal durch Volker Rumpf, Ebsdorfergrund |
nach der Lit. H. Riebeling (u. Seelheim, Sühneverträge) fiel im Jahre 1345 der Ritter Kraft Hobeherr zu Seelheim von der der Hand des Deutschordensritter Heiderich von Dernbach und seiner beiden Knechte, wobei die näheren Umstände unbekannt blieben (nach Friedrich Küch) es kam zu einem Sühnevergleich, dessen Bedingungen von einigen Rittern und dem Pastor von Londorf festgelegt wurden, sowie auch die damit verbundene Verpflichtung zur Setzung eines Sühnekreuzes von 7 Fuß Höhe vor dem Seelheimer Kirchhofe; die Frage, ob das in der Feldflur gefundene Kreuz mit diesem Kreuz einst am Kirchhofe identisch ist, dürfte wohl nicht mehr zu beantworten sein, doch kann bezüglich obiger Auszüge der Sühneverträge folgendes vermutet werden: das aufgeführte Begängnis an das Grab Hobeherrs am ‘Schlag unter dem Berge’ könnte sich auf den markanten Amöneburger Burg- bzw. Stadtberg beziehen, in dessen Nähe die sich die Fundstelle des Kreuzes befindet; von daher liegt es nahe, dass das Kreuz vom Kirchhofe irgendwann an der dortigen Grabstelle aufgestellt wurde und später in Vergessenheit geriet (Verf.) |
Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, 1977, S. 109 u. 233, 5.1 Urkunden: 2 Sühneverträge vom 13. 10. u. 9. 11. 1345, gedruckt bei A. Wyss, Urkundenbuch Deutschordensballei Hessen II, 1884, Nr. 789, 790, daraus: 2. Wilhelm Niemeyer u. Friedrich Karl Azzola, Die alten Steinkreuze und Kreuzsteine im Stadt- u. Landkreis Marburg, ZHG 80 (1969) S. 37-74 |
Die Sage, die sich um den Menhir rankt, folgt einem weit verbreiteten Schema. Eine Frau hatte beim Mähen die Zeit des sonntäglichen Kirchgangs verpasst. Als sie das bemerkte, nahm sie Sense und Wetzstein mit und legte beide an der Kirchhofsmauer ab. Als sie zurückkam hing die Sense an der Mauer, der Wetzstein war jedoch ins Gigantische vergrößert. Obwohl der Lange Stein einem Wetzstein ähnelt, bliebe die Sage obskur, wäre nicht in Verbindung mit vorzeitlichen Kultstätten, der Brauch des rituellen Wetzens von Werkzeugen oder Waffen an bestimmten Steinen überliefert. Es ist ein dem Bohren von Näpfchens (zur Gewinnung von Steinstaub) verwandter Brauch. Im unteren Bereich des Langen Steins sind auch einige nicht näher untersuchte Vertiefungen zu sehen. Ein im Kontext mit dem Langen Stein überlieferter Brauch besagt, dass bis ins Mittelalter Brautpaare aus der Umgebung mit blankem Gesäß an dem Stein entlang gerutscht seien um sich eines großen Kindersegens zu versichern. Vergleichbare Fruchtbarkeitsrituale sind europaweit verbreitet. (Quelle: ...wikipedia.org-Langer Stein, Langenstein) |
Menhir ist eine ursprünglich bretonische Bezeichnung für einen aufgerichteten mehrere Meter großen Monolithen und bedeutet ‘langer Stein’ (maen=Stein, hir=lang) Diese Bezeichnung fand bereits Ende des 18. Jh. Eingang in die archäologische Fachliteratur Frankreichs u. Kontinentaleuropas. Menhire werden auch als Hinkelsteine geannt (Quelle: ...wikipedia.org-Menhir) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Karl Junk-Heiner Salz, Steinmale im Burgwald, 2003, S. 96-97, Internet: 1. ...wikipedia.org |
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