Münnerstadt, OT Kleinwenkheim, Lkr. Bad Kissingen, nordwestl. des Ortes, ca. 350 m nach den letzten Anwesen der Straße nach Fridritt, wo die Höhe erreicht wird, Flur: ‘Klingenholz’, 5 m südseitig der Straße, ‘Pestkreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 1,90 m, Br. 0,55, T. 0,26 (verjüngend), Basis 0,40, 0,55, 0,26, das recht eigenwillig proportionierte Steinkreuz aus Muschelkalk besitzt einen langen schmalen Kopfbalken, kurze etwas breitere Arme sowie einen verbreiterten Schaft, der in eine gerundete Blockbasis übergeht; in der Tiefe verjüngt sich das Kreuz markant nach oben; Steinkreuzformen können Aussagen über involvierte Personen ausdrücken (Verf.) |
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über das Denkmal ist nichts belegbares bekannt; ‘Pestkreuz’ ist eine Alternativbezeichnung der Bevölkerung bei ausgegangenem Wissens; ein eventueller Pestfriedhof in der Nähe ist als Setzungsgrund für dieses Steinkreuz sehr unwahrscheinlich; an Pestfriedhöfen wurden früher meist rot gefärbte Holzkreuze aufgestellt, die immer wieder erneuert wurden - wer hätte in den bitterarmen Pestzeiten das Geld für ein derartiges Kreuz aufbringen können; von daher dürfte wohl von einem Sühnekreuz ausgegangen werden, das sogar an typischer Stelle derartiger Denkmale steht - ‘an altem Weg auf der Höhe am Ortsrand’ (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, Fulda 1999, S. 185, Nr. 5727.6 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki- Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt, OT Kleinwenkheim: Fridritter Weg; Lämmerleite; an der Straße nach Fridritt, Pest- bzw. Sühnekreuz, Steinkreuz in Form eines lateinischen Kreuzes mit langem Schaft, wohl spätmittelalterlich, Nr. D-6-72-135-181 |
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Münnerstadt, OT Großwenkheim, Lkr. Bad Kissingen, Ortskern, an der Kirchensüdseite Mariä Himmelfahrt |
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Maße ab Sockel: Höhe 0,85 m, Br. 0,71, T. 0,20, das Steinkreuz aus Sandstein, wohl einst lat. Form (Schaft vermutlich durch Abbruch verkürzt) ist scheinbar in einer rechteckigen gewölbten Grabdeckplatte eingelassen; auf dem Scheitel ein linear eingetieftes Kreuz sowie im Kreuzungsfeld und armoberseitig mehrere näpfchenförmige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. J. Reinhardt, 1999 s.o. S. 186, Nr. 5727.7 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-L.d.B. OT Großwenkheim: In Großwenkheim, Sühnekreuz, Sandsteinkreuz auf breitem Sockel aus der ehemaligen Kirchhofmauer, wohl spätmittelalterlich, Nr. D-6-72-135-139 |
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verschollene Objekte: |
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Großwenkheim / Großbardorf, ein niedriges Steinkreuz unbekannter Maße, verschwunden zwischen 1930-40, stand ca. 2 km südwestl. von Großbardorf an der Ortsverbindungsstraße zwischen beiden Orten, wo die Gemarkungsgrenze die nördl. Straßenseite erreicht, wenige Meter im Wald |
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Textauszug Lit. E. Keller, 1978: |
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Nr. 30 Abgegangenes Steinkreuz an der Fahrstraße nach Großbardorf, an der Gemarkungsgrenze zwischen diesen beiden Ortschaften. Aus der Ortschronik von Herrn F. J. Schmitt ist zu entnehmen, daß das Steinkreuz, von dem einige Ortsbürger noch wissen, wirklich an dieser Stelle gestanden ist. In einem Zeitungsartikel schreibt er: ‘An der Straße nach Großbardorf, unweit der Grenztafel links im Wald, stand schief und bemost ein niedriges, rauh zugehauenes Steinkreuz, ein sog. Sühnekreuz. Die Sage berichtet, daß hier an dieser Stelle, wo vermutlich schon eine uralte Fahrstraße zur Festung Königshofen führte, auf schlechtem, unergründlichem Wege sich zwei schwer beladene Fuhrwerke begegneten. Beim gegenseitigen Ausweichen versanken sie und die Fahrer gerieten in Streit, wobei einer den andern erschlug.’ |
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Unser besagtes Kreuz bildete in früheren Jahrhunderten die Zent- und Gerichtsgrenze zwischen dem Kloster Bildhausen und der Zent Saal. So wurde z. B. ein im Klosteramtsbereich Bildhausen aufgegriffener Mörder von Büttel bis zur Zentgrenze am Sühnekreuz verbracht und dort dem Büttel der Zent Saal übergeben, da Bildhausen nur die niedrige Gerichtsbarkeit hatte und Saal die vier hohen Rügen. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg wurde die Straße nach Großbardorf neu beschottert und gewalzt. Dabei wurde von unberufener Hand das Sühnekreuz zerstört und als Straßenschotter aufgearbeitet. |
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gleiche Sage, etwas ausführlicher, wird in den ‘Sagen des Kreises Königshofen’ wiedergegeben (Nr. 54, Das Sühnekreuz von Großwenkheim) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Gerhard Schätzlein, Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Rhön-Grabfeld, Mellrichstadt 1985, S. 236-237, Katalog-Nr. 5728,7 (in dieser Lit. keine Aufführung der Steinkreuze Groß- und Kleinwenkheim), daraus: 2. Elisabeth Keller, Die Flurdenkmäler des Landkreises Bad Kissingen, Bd. I, Bad Kissingen 1978, S. 203, 3. L. W. Hamm, Sagen des Kreises Königshofen, Bad Kissingen 1964, Nr. 54, 4. Frankenwarte 1926/8 |
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