standort blickrichtung westen gegen stobra

Saaleplatte, OT Kösnitz, Lkr. Weimarer Land, A: südwestl. Ortsrand, ca. 200 m südwestl. des Gasthof Kösnitz im Südwestwinkel der alten Wegekreuzung, die hier der ‘Stockweidenweg’ mit dem Weg nach Stobra bildet (der Stockweidenweg aus dem Ort zweigt nach Südwesten ab, im Foto links, geradeaus nach Westen der Weg nach Stobra, im Foto rechts der Baumreihe, nach Norden der Weg am westl. Ortsrand zur L 2160, im Foto rechts), Steinkreuz

steinkreuz koesnitz andere seite
standort blickrichtung osten zum dorf hin kopie lit. f. stoerner 1984 aus 1959

Obertägige Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,62, T. 0,19, das arg ausgewitterte breitflächige Steinkreuz einst lat. Form aus Kalkstein ist durch Verlust des Schaftes beschädigt bzw. von daher nur noch von geringer Höhe; die Kreuzform wird erreicht, indem die Arme etwa nur angedeutet gerundet ausgearbeitet sind - ein Hinweis auf ein sehr hohes Alter des Kreuzes (Verf.)  

Ang. Lit. F. Störzner, 1984: auf dem Kreuz war früher ein Wegweiserpfeil zu sehen, darunter ‘Stobra’ (spätere Zutaten, Verf.); das Denkmal wurde 1960 durch Anfahren dicht unterhalb des Armansatzes abgebrochen, wobei der im Boden steckende Schaft nicht geborgen wurde; das Oberteil wurde 1974 sichergestellt und zunächst im Ort auf dem Grundstück des Anwesens Nr. 36 hinter dem Giftraum der damaligen LPG abgelagert (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1984)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 13, Nr. 5 (Steinkreuz-Rest) m. Abb. 16 aus 1959 (Kopie), daraus: 2. Heinz Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 37, Nr. 85, u. Alte Steinkreuze um Weimar - Apolda, Ein Kulturspiegel f. Stadt u. Land 4, Weimar 1960/8, S. 14, Nr. 11 m. Abb.

standort blickrichtung nord gegen koesnitz

Kösnitz B: ca. 800 m südl. des Gasthof Kösnitz im Bereich der Wüstung ‘Oberkösnitz’, ca. 150 m westl. des alten Weges nach Stiebritz, 130 m südl. eines kleinen Wäldchens (südl. nach dem Gasthof Feldweg weiter nach Süden folgen, über die Straße nach Stobra weiter nach Süden und dann rechter Hand weglos in der Feldflur), ‘Schwedenkreuz’

steinkreuz koesnitz kopie lit. f. stoerzner 1984 andere seite
detail fundament

Obertäge Maße: (ab Ziegelsteinfundament) Höhe 1,65 m, Br. 0,92, T. 0,18, das durch Auswitterung arg perforierte Steinkreuz aus Kalkstein mit markanter Schafterweiterung und gerundeten Armenden ist durch den fehlenden bzw. seit langer Zeit abgebrochenen Kopfbalken verstümmelt; nach Lit. Lehfeldt, 1892, zeige das Kreuz im Kreuzungsfeld einer Seite eine eingehauene Axt und links davon am Arm ein sog. ‘Mainzer Rad’, wovon heute nichts mehr zu erkennen ist; das Denkmal ist derzeit mit vermauerten Ziegelsteinen verfestigt, ‘leicht erhöht auf einem aufgeschütteten Erdhügel’ (Lit. F. Störzner, 1984), unter dem Steinkreuz sollen Soldaten aus dem Dreißigjährigen Krieg begraben liegen; früher führte nahe westl. ein Feldweg vorbei, der im Zuge der Separation eingezogen wurde (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1984)

Südlich der Ortslage nahe der Wüstung Oberkösnitz und am ehemaligen Kreuzungspunkt dreier Fernverkehrswege steht ein Steinkreuz, das sogenannte Schwedenkreuz. Es trug ursprünglich eine eingehauene Axt und das Mainzer Rad. Über seinen Ursprung ist nichts bekannt. Die Region war v. d. Z. keltisch, dann germanisch besiedelt. Die Entstehung der beiden Rundlingsdörfer Ober- und Niederkösnitz ist auf slawische Ansiedlungen zurückzuführen, die während des 9. bis 10. Jahrhunderts entlang der sogenannten Alten Leipziger Straße stattfanden. Von Oberkösnitz ist heute nur noch der Brunnen erhalten, da die Einwohner im 14. /15. Jahrhundert nach Niederkösnitz (das heutige Kösnitz) umsiedelten. (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Kösnitz-Sehenswertes / Geschichte)

neben der Darstellung Axt (Beil, Symbol des mittelalterlichen Blut- bzw. Hochgerichts, oft auf Sühnesteine dargestellt) ist zumindest die Darstellung eines ‘Mainzer Rad’ unbedingt mit den Standortgegebenheiten des Kreuzes in Verbindung zu bringen, weil es aus dem Wappen der Wagner bzw. Stellmacher hervorging und einen gewissen Bezug auf Handel und Verkehr symbolisiert - im Bereich des ausgegangenen Ortes Oberkösnitz lag eine Schnittstelle uralter Heer- / Pilger- und Fernhandelswege - der sog. ‘Kupferweg’, eine überregionale Nord-Süd-Verbindung, der etwa von Jütland über Magdeburg, Erfurt, Coburg nach Nürnberg und weiter bis Rom führte und die sog. ‘Weinstraße’ (abgeleitet von ‘Wagen’) oder auch ‘Alte Leipziger Straße’, eine Beistrecke der sog. ‘Via Regia’ (Königsstraße, auch ‘Hohe Straße’ genannt, die die alten Messestädte Frankfurt/Main und Leipzig verband); diese Altstraße zweigte bei Nermsdorf (nordwestl. von Apolda) von der Hauptroute der Via Regia ab (Erfurt, Buttelstädt, Oberreißen, Eckartsberga, Naumburg, Weissenfels, Leipzig) und führte über Apolda, Kösnitz, Zimmern nach Eisenberg und weiter nach Altenburg; die Darstellung Mainzer Rad könnte die Involvenz ‘Fuhrmann’ ausdrücken (Verf.) (Verf. frei nach 1. ...via-regia.org-Via Regia, 2. ...zimmern-heimatverein.de-Geschichte)   

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1984 s.o. S. 13, Nr. 6 m. Abb. 5 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, Grossherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, Bd. II, Jena 1892, S. 334, 3. A. Berg, Von den alten Steinkreuzen unserer Heimat, Camburg 1935, S. 65, 4. B. Liebers, Unsere Steinkreuze, Germ. Kultstätten ?, Naumburg 1935, S. 11, 5. H. Köber, 1960 s.o. S. 37, Nr. 84, u. Alte Steinkr. um Weimar ..., S. 14, Nr. 10

steinkreuz obertrebra andere seite
kopie lit f. stoerzner 1984
standort blickrichtung westen

Bad Sulza, OT Obertrebra, Lkr. Weimarer Land, im Ort, südseitig an der Dorfstraße (Ortsdurchgangsstr.), an der Böschung zum Tanzplatz (ggü. ‘Dorfstr. 62’) ‘Schwedenkreuz’

Obertägige Maße: Höhe 1,55 m, Br. 0,78, T. 0,25 verj. 0,20, das Asymmetrie aufweisende Steinkreuz aus Kalkstein (Kopfbalken rechts der Vertikalachse angesetzt) besitzt markante Schafterweiterung sowie geradlinig abschliessende Armenden, Kopfbalken gerundet abschliessend (Verf.); nach Lit. Lehfeldt, 1892, ‘mit eingehauenem Schwert’, wovon heute nur noch im unteren Bereich der Ansichtsseite Reste einer Klinge linear eingetieft erkennbar ist; das Kreuz wurde noch vor 1892 als Wegweiser missbraucht, wobei bereits schon damals die Schwerteinzeichnung nicht mehr vollständig erhalten blieb; im Kreuzungsfeld der Nordwestseite eingeritzt: ‘Weg nach Flurstedt u. Apolda / Weg nach Sulza’, auf der Nordseite seitlich am Arm: ‘Pfuhlsborn’; der alte Weg nach Pfuhlsborn zweigt unmittelbar östl. der parkähnlichen Anlage des Tanzplatzes von der Dorfstraße nach Südosten ab, von daher ist ein vorheriger Standort, wenn nicht der ursprüngliche, an dieser Örtlichkeit zu vermuten (Verf.) (Verf., frei nach Lit. F. Störzner, 1984) 

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1984 s.o. S. 14, Nr. 7 m. Abb. 6 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, 1892 s.o. S. 357, 3. A. Berg, 1935 s.o. S. 65, 4. H. Köber, 1960 s.o. S. 38, Nr. 89, u. Alte Steinkr. um Weimar ..., S. 17, Nr. 17

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