standort

Krauschwitz, OT Krössuln, Burgenlandkreis, Rasenplatz südöstl. der Kirche, ehem. Dorfanger, unter einer Linde

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A: Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,35, T. 0,15, das nur noch fragmenthaft erhaltene Steinkreuz aus tertiärem Kohlesandstein besitzt eine ca. 50 cm breite Basis, die über dem Boden sichtbar ist; das arg verstümmelte Denkmal zeigt auf der Rückseite die eingerillte Darstellung einer sog. Saufeder (s.l.u. mittelalterliche Jagdwaffe, kurzer Spieß mit breiter Klinge zum Erlegen gestellter Wildschweine) B: Höhe 0,80 m, Br. 0,50, T. 0,21, das recht gut erhaltene Steinkreuz aus Rogenstein (rötliches Konglomerat) in Tatzenkreuzform weist rückseitig an Kopf und Armoberkanten Abschläge auf; vor einigen Jahrzehnten war noch auf der Vorderseite die eingetiefte Darstellung eines Schwertes zu erkennen, C: Höhe 0,20 m, Br. 0,25, T. 0,15, nach Lit. G. Sommer-H. Otte war dieses heutige Fragment, sowie auch Objekt A, um 1880 noch als Steinkreuz erhalten (vermutlich ein Bruchstück des Schaftes) nach 1949 war das Bruchstück zwischenzeitlich verschwunden, da es in Lit. W. Saal, 1989, als verschwunden angegeben wird 

die Denkmalgruppe befand sich bis 1970 ca. 20 m weiter westl. an der Böschung des ehem. Dorfangers, heute ein Rasenplatz mit dem Kriegerdenkmal und einer Sitzgruppe; bis um das Jahr 1900 standen die Steine noch weiter westl. auf der anderen Seite des Weges näher zur Kirche hin, der hier ein Teilstück einer Ost-Westverbindung am nördl. Hang des Rippachtales abgab; nach dem Volksglauben bezeichneten die Steine den Begräbnisplatz dreier gefallener Franzosen, eines Offiziers, Unteroffiziers und eines Soldaten; eine andere Sage berichtet vom Grab eines untreuen Eheweibes, das seinen Fehltritt mit dem Tode büßen musste (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, Halle 1989, S. 21 m. Abb. 51 (1950) Abb. 54 (1984) daraus: 2. G. Sommer-H. Otte, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Zeitz, Halle 1882, 3. H. Größler, Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld, 1887, S. 21-30, 4. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, 5. H. Sieling, Steinkreuze und Wappensteine bei Naumburg a.d. Saale, Naumburg 1916, 6. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt1960, 7. W. Schulz, Steinkreuze im Zeitzer Land, 1959, S. 245-250, 271-280 8. W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen Anhalt, Merseburg 1992, S. 37

verschollene Objekte: 1. Köttichau, nach Georg Ernst Otto ‘Historische Nachrichten von der Pflege Weißenfels’ soll in Köttichau ein Kreuz gestanden haben, das aber schon im 19. Jh. nicht mehr erwähnt wird, 2. Stößen, nach schriftlicher Mitteilung von W. Schulz, Tauchlitz vom 19. 12. 1962 stand am Straßenkreuz Reußen-Stößen mit der alten Salzstraße Weißenfels-Eisenberg noch um 1895 ein Steinkreuz, wie ihm dies der alte Schmied Ernst Dietrich aus Kistritz bezeugte (Quelle: 1. Lit.: W. Saal, 1989, s.o. S. 21) 

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