steinkreuz laer andere seite
standort am heidenbaum

Laer, Kreis Steinfurt, Darfelder Straße, Abzweig Am Heidenbaum, ‘Heidenkrüs’

Maße ab Postament: (Höhe ges.: 2,60 m) Höhe 1,65 m, Br. 0,82, T. 0,26, das ‘Heidenkrüs’ genannte Denkmal aus hellem Baumberger Sandstein steht auf einer kleinen Anhöhe, überschattet von einer alten Linde, dem sog. ‘Heidenbaum’; in der Nähe (südl.) entspringt der Ewaldibach; früher war die Anhöhe von mächtigen Findlingen umgeben, die beim Ausbau der Straße nach Darfeld zerschlagen und verwendet wurden; das Kreuz besitzt gefaste Kanten und steht auf einem gemauerten Sockel aus Bruchsteinen; der rückseitige Schaft ist derartig ausgeschliffen, dass man um 1930 eine Eisenschiene zur Sicherung des Kreuzes anbrachte; dieser Befund rührt vermutlich durch das Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen her, s. Einf. (Verf.); am Kopf oben ist ein kleines gleicharmiges Kreuz von 8 cm eingeritzt; die Örtlichkeit ist historisch bedeutsam, hier befand sich nach allgemeiner Auffassung ein uralter germanischer Begräbnis- und Gerichtsplatz; man fand 1812 und 1845, während des Straßenbaues, unmittelbar in der Nähe Knochenreste, Pferdezähne, Holzkohlen, Scherben und mit Asche gefüllte Urnen; am Platze sollen in frühchristlicher Zeit die beiden heiligen Ewalden gepredigt und getauft haben; damit liegt die Annahme nahe, das Kreuz wurde zur Erinnerung an die Christianisierung gesetzt; später stand wahrscheinlich unter dem Heidenbaum der Hauptstuhl (Gericht) der Freigrafschaft ‘Laer tho Lair thon synen Lynden’; links des Heidenbaumes ein Stationsbildstock des Laerer Prozessionsweges; ganz in der Nähe findet sich der Flurname ‘Baakenweg’ 

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 34, daraus: 2. A. Ludorff, Die Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Steinfurt, Münster, 1904, S. 53, 3. A. Tibus, Gründungsgeschichte, S. 182-188, 307, 930, 4. Fritz Westhoff, Führer durch das Münsterland, 2. Aufl. T.2, Münster, 1907, S. 105, 5. P. Bahlmann, Münsterländische Märchen und Sagen, S. 152, 6. Heinz Bügener, Heidegold, Münsterl. Sagen, Münster 1929, S, 20

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