standort streitwald landwuest

Markneukirchen, OT Landwüst, Vogtlandkreis, ca. 1,8 km östl. des Ortes, 20 m nördl. des Kammweges im Streitwald am Streitwaldweg (aus Landwüst ‘Bergblick’ geradwegs Richtung Ostsüdost bis Waldrand folgen, hier rechts halten und Kammweg in nordöstl. Richtung bis Standort folgen, ausgesch.) ‘Sandmannsgrab’

grab ernst koehler familie koehler
sandmannsgrab landwüst
sandmannsgrab

Grabstätte des Sandmannes (Sandhandel) Ernst Köhler, genannt ‘Gockl Ernst’, geb. am 11. 1. 1893 in Wernesreuth (Vernerov, Gde. Asch, Tschechien), am 20. 6. 1922 vor Ort erhängt durch Suizid vom Wernitzgrüner Bürger Herman Meinel, Wirbeldreher, gefunden; Schmiedeeisernes Kreuz, Höhe 0,90 m, Br. 0,35, mit ausgeschweiften Enden und Inschriftstafel, am Kopfende, der mit Natursteinen eingefassten Grabstätte, rechts daneben Hinweistafel mit Foto und Geschichte, s. Kopien (Verf.)

der geistig behinderte E. Köhler wurde oft von Leuten seines Umfeldes verspottet und gehänselt, so auch am 19. 6. 1922, sein vermuteter Todestag, wo er im Wirtshause zu Wernitzgrün eingekehrt war; gar schlimm trieb man es an diesem Tage, man machte ihn betrunken und letztlich verunstaltete man seinen Haarschopf  derartig, dass sich der verzweifelte Mann auf dem Heimwege am Kammweg erhängte (wahrscheinliche Wegstrecke: Wernitzgrün / Zollstrasse-Grenzweg-Kammweg); die hier vom Amtsgericht Markneukirchen genehmigte Beerdigung fand am 21. 6. 1922 statt (Verf. frei nach Hinweistafel vor Ort)

hinweistafel in situ
hinweistafel in situ

Quellangaben: Lit.: 1. Paul Apitzsch, Wo auf hohen Tannenspitzen, Besinnliche Wanderungen im Vogtlande, Plauen 1932, S. 222, 2. Hinweistafel vor Ort

Internet: 1. ...geschichte-markneukirchen.jimdo.com-Umliegende Dörfer-Geschichte von Wernitzgrün

weitere Überlieferungen:

bereits seit frühen Zeiten waren die Grenzwege der weitläufigen Wälder zwischen Sachsen, Bayern und Böhmen unsichere Handelswege; allerlei Raubgesindel und Schmuggler trieben sich hier umher und suchten ihr Heil in Raub, Mord und Diebstahl (Verf.)

zwischen Landwüst und Wernitzgrün zieht sich etwa südlich der Ortsverbindungsstraße das Haarbachtal entlang, wo sich noch heute die 1536 erbaute ‘Schlagmühle’ mit Gasthaus befindet; nach mündlichen Überlieferungen sollen in der Nähe der Mühle, etwa in der Zeit nach dem Dreissigjährigen Kriege, mehrere Tote verscharrt worden sein; vermögende Getreidehändler aus dem Egerlande, die ihr Getreide in Sachsen verkaufen wollten, übernachteten oft im Wirtshause und wurden hier in der Nähe überfallen, beraubt und nicht selten umgebracht (Quelle: geschichte-markneukirchen.jimdo.com-Geschichte von Wernitzgrün)

das Wirtshaus wird auch nach mündlichen Überlieferungen mit einem weiteren Mordfall unbestimmter Zeit in Verbindung gebracht; ein Reisender, der viel Geld bei sich trug, wurde ermordet und in einem Sack nach dem ‘Bergloch’ oder ‘Giftloch’, einem alten Bergwerk, verbracht, das sich im tiefen Walde oberhalb der Holzmühle befand; unterwegs begegnete dem Mörder ein Köhler, der nichts Gutes ahnte und frug: ‘woher-wohin?’ und die Antwort bekam: ‘wenn du etwas verrätst, bist du tot’; der Köhler soll es einem Kirchbaume anvertraut haben, seines Seelenheils willen, doch im Baume saß ein Mann der Kirschen pflückte, so wurde die Tat bekannt, doch der Mörder nie gefasst (Verf. frei nach ...geschichte-markneukirchen.jimdo.com-Geschichte von wernitzgrün)

ein Mordfall, der sich vielleicht nur noch im Gedächtnis der engsten heimatverbundenen Einwohner von Wernitzgrün erhalten hat, geschah in den Jahren um 1885 in Wernitzgrün auf der Zollstraße; oberhalb des sächsischen Zollhauses, unmittelbar an der böhmischen Grenze, wurde der Schmied aus der ‘Zech’ (Oberschönbach / Horni Luby) ermordet; die Leiche war etwas abseits ins Gebüsch geschleppt worden und wurde dort gefunden; irgend jemand machte die Mordstelle dadurch kenntlich, dass auf der glatten Rinde eines Ebereschenbaumes ein einfaches Kreuz angebracht wurde; heute steht der Baum nicht mehr (Verf. frei nach Überlieferung Lit. Paul Apitzsch s. o. S. 217)  

Angaben nach ...geschichte-markneukirchen.jimdo.com: die Untat geschah am 14. Februar 1883 an oben beschriebener Örtlichkeit, am Schmiedemeister Hoyer, genannt ‘Bleyerschmied’ aus Schönbach in Böhmen; der Unglückliche wurde von drei Männern aus Perleberg, Böhmen, derart geschlagen und gestochen, dass er tags darauf in seiner Wohnung verstarb; die Täter vermuteten in ihm einen reich begüterten Getreidehändler aus Böhmen, der viel Geld bei sich trug, doch dieser Irrtum war tödlich (Verf.)

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