steinkreuz langen standort andere seite

Langen, Lkr. Emsland, Parkplatz am Friedhof, Espeler Straße

Maße ab Sockel: Höhe 0,82 m, Br. 0,73, T. 0,17, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form steckt mit seinem durch Abbruch verkürzten Schaft in einem aus Feldsteinen errichteten Sockel; bis auf geringfügige Beschädigungen ist das zeichenlose Denkmal gut erhalten; die Sage berichtet von einem Bauernsohn, der aus Eifersucht um ein Mädchen seinen jüngeren Bruder mit einem Armbrustpfeil tötete; der Tote soll an einem Kreuzweg begraben worden sein, weil kein Bauerschaftsteil an der Tat Anteil haben wollte (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 45, daraus: 2. P. H. Meier-H. Dünheuft, Die mittelalterlichen Steinkreuze im alten Kirchspiel Lengerich, 1966, S. 120

standort kirchhausstaette lotten

Haselünne, OT Lotten, Lkr. Emsland, ca. 700 m westl. der K 234, Herzlaker Str., ü. Querdamm erreichb. (ausgesch.) ehem. Gelände ‘Kirchhausstätte’ (Notkirche)

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Maße: Höhe 1,27 m, Br. 0,78, T. 0,20, das Steinkreuz aus Sandstein lat. Form stammt ursprünglich aus Handrup bei Lengerich, wo es zusammen mit sechs anderen, heute verschollenen Steinkreuzen, beim Hofe Tieke stand; im Zuge nachstehender Verwendung erfolgte im Jahre 1862 die Versetzung an den heutigen Platz, sowie eine damit verbundene Umarbeitung, Abschrägung der Kreuzenden, Abfasung der Kanten und eingetiefte Inschrift:                                

+ KIRCHHAUS / STÄTTE / DER KATH. GEMEINDE LENGERICH / IN DER ORANISCHEN GLAUBENS / VERFOLGUNG. VOM IAHRE 1715 / BIS / 1718 / ERRICHTET / 1862; Rückseite: (nur weiße Farbe) + / ANDENKEN / DER / GLAUBENSTREUE DER / NIEDERGRAFSCHAFT /  LINGEN

das Denkmal steht heute auf dem 1952 neu aufgerichteten Altar der ehem. sog. Kirchhausstätte bzw. Notkirche bei Haselünne-Lotten; nach der Sage am alten Platze in Handrup wurde es mit weiteren Steinkreuzen gesetzt, als in früheren Zeiten eine Hochzeitskutsche im damals unwegsamen Sumpfgebiet vom Weg abkam und dabei drei Insassen den Tod fanden (Quelle: Lit. Müller-Baumann, s. Lengerich, Ems)

Das Steinerne Kreuz im Lengericher Bruch
Das Steinerne Kreuz im Lengericher Bruch wurde als Gedächtnisstätte an die Glaubsensverfolgung, die von 1597 bis 1702 andauerte, der Katholiken in der Niedergrafschaft Lingen errichtet. Lingen fiel danach an Preu ßen, wodurch es 1718 den Christen insofern erleichtert wurde, daß man ihnen die Abhaltung des Gottesdien stes in Privathäusern gestattete. Die Privathäuser durften jedoch nichts kirchenähnliches wie Kreuz oder Turm aufweisen. Zur Vorgeschichte: An einem Sonntag im Juli 1674 wurde der Pastor Hopfgarten aus Lengerich vom Altare vertrieben. Er mußte mit dem Allerheiligsten in die Sakristei flüchten, in der er sich einschloß; Glücklicherweise hielt die Tür den Beilhieben der Verfolger stand. In fremder Kleidung flüchtete er in das Kirchspiel Haselünne, wo er auf dem Hof des Bauern Harrenjans in Lotten eine Zufluchtsstätte fand. Er wohnte dort in einem Heuerhaus und hielt auf der Diele des Harrenjansschen Bauernhauses für seine Pfarrgläubigen, von denen manche auch einen weiten Weg von 12-15 km nicht scheuten, an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst ab. Dies tat er trotz Verbot und der spionartigen Verfolgung durch die Oranier. Pfarrer Hopfgarten starb dann später in der Verbannung. Noch heute erinnert auf dem Harrenjans'schen Hof eine sog. Trag-Muttergottes an jene Zeit als auch die Inschrift vor dem als Schuppen benutzten Gebäude: "Anno 1704, Joanes Harden et Catarina Jaspers conjuges me posuerunt et Lengeriano Pastonri locaverunt." Darüber steht: "Weisheit ist besser, denn Starke. Ein Fürsichtiger Mann übertrifft den Starken. Ecil a Egestas a Dom ino in domo impig. Tabernacia autem justorum benedicentur." Im Jahre 1715 gelang es an der Kirchspielgren ze Lengerichs im Lager Bruch eine Parzelle von 7,9 ar käuflich zu erwerben. Man errichtete dort in der Heide ein scheunenartiges Kirchhaus ohne jedes religiöses Kennzeichen. Drei Jahre hielten nun die Gläubigen aus Lengerich dort ihren Gottesdienst. Eine mündliche Überlieferung weiß zu berichten, daß trotz schlechter Wege und weiter Entfernung die Gottesdienste gut besucht waren. Die Katholiken in Lengerich erhielten im Jahr 1718 die Erlaubnis, ihren Gottesdienst im Dorf zu halten. Sie benutzten zunächst als Stätte das Brauhaus auf der Burg. Im Jahr 1720 errichteten sie gegenüber dem heutigen Maria-Anna-Hospital ihr Kirchhaus das sie bis zur Fertigstellung der neuen Pfarrkirche im Jahre 1873 benutzten. Heute weist noch ein Kreuz auf das alte Kirchhaus hin. Das Steinerne Kreuz im Bruch tragt die Inschrift: "Andenken an die Glaubenstreue der Niedergrafschaft Lingen und Kirchhausstätte der Kath. Gemeinde Lengerich in der oranischen Glaubens verfolgung von 1715 - 1718, Errichtet 1862." Der Bauer Stolte, Andrup, schenkte der Pfarrgemeinde das umliegende Grundstück, sodaß das zum Steinernen Kreuz gehörende Grundstück heute eine Fläche von 64,8 ar umfaßt. (Quelle: Informationsblatt der Samtgemeinde Lengerich - Nr. 17, Lengerich September 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 37, daraus: 2. H. Lütgers, Kreuzsteine im Kreise Lingen, 1954, S. 89, 3. P. H. Meier-H. Dünheuft, Die mittelalterlichen Steinkreuze im alten Kirchspiel Lengerich, 1966, S. 120, Internet: 1. ... heimatarchiv.de-lengerich-kreuz-Das steinerne Kreuz im Lengericher Bruch

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