standort

Herbstein, OT Lanzenhain, Vogelsbergkreis, A: ca. 2,5 km südwestl. des Ortes (vom Ortsrand) im Waldgebiet ‘Oberwald’, rechts des Weges Richtung ‘Taufstein’ bzw. ‘Hoherodskopf’ (günstig erreichbar: zunächst ‘Herchenhainer Weg’ südwestl. aus dem Ort und nach ca. 300 m rechten Fahrweg weiter in den Wald folgen bis zum Standort im Bereich zwei abzweigender Forstwege, rechts in einer kleinen Anlage mit Hinweistafel), Kreuzstein, Benennung: ‘Peststein’

kreuzstein lanzenhain
andere seite
hinweistafel in situ

Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,63, T. 0,16, der im oberen Bereich arg abgearbeitete bzw. beschädigte Kreuzstein aus grauem Sandstein auf abgesetzter Sockelbasis, wohl einst gerundet abschließend, zeigt auf der Ansichtsseite (Vorderseite) eine kaum mehr lesbare eingerillte Inschrift, die auf der Hinweistafel wiedergegeben wird (MDCXIII=1613); rückseitig erhaben ein lat. Balkenkreuz im Relief mit gerundeten Enden (Verf.)

das Denkmal wird mit den Pestepidemien des 16. und 17. Jh. in Verbindung gebracht, von denen auch das Vogelsberggebiet nicht verschont geblieben ist; angeblich wollte ein Mann namens Stoffel Grosch vor der Pest fliehen, ist aber hier, bereits daran erkrankt, friedlich eingeschlafen; auf seinem Grabe setzte man den Kreuzstein; eine frühere Entzifferung der Inschrift lautet: ‘M.D.C. Im 13ten Jar ist Stoffel Grosch an diesem Ort im Herrn selig entschlafen der Selen Got genadt’  (Verf. frei nach Lit. R. Schneider, 2012 u. Heinrich Riebeling, 1977, Inschrift)   

Quellangaben: Lit.: 1. Rüdiger Schneider, Im Zeichen der Muschel: Jakobsweg Region Vogelsberg, Norderstedt 2012, S. 48-49, 2.  Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 134, Nr. 5421.2, TK 5421 R 20120 H 99180, daraus: Schnell, Helmut, Lauterbacher Rechtsaltertümer, Manuskr. 1939, Internet: 1. ...vogelsberg.wiki-Peststein, 2. ...gpsies.com-map.do-Peststein (mit Wanderkarte)

basaltblock lanzenhain
standort blickrichtung westen

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Lanzenhain B: westl. des Ortes am Waldbeginn des Ellersberg, bei Fahrwegkreuzung (günstig erreichbar: die westl. ortsauswärts führende Verlängerung der Fahrstraße 'Tiefenweg' vollführt nach ca. 900 m ab Ortsrand eine markante Rechtskurve bei einem Wirtschaftsgebäude, hier ist dem in südwestl. Richtung, links,  abzweigenden Fahrweg ca. 70 m bis zum Standort an der dortigen Wegekreuzung zu folgen), Steinblock  

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. u. 0,25, T. u. 0,25, erhöht am Rande des Weges stehender, sich verjüngender Basaltblock (Verf.)

Ang. H. Riebeling, 1977: 'Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,20, T. 0,20, Material: Basalt, Standort: Am Ellersberg am Rande einer Viehweide. Der Basaltblock ist ohne jedes Kennzeichen und wird als 'Grab des erfrorenen Franzosen' bezeichnet. Hier soll im Winter 1807 ein erfrorener Soldat begraben worden sein' (Textkopie H. Riebeling, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, S. 134, Nr. 5421.3, TK 5421 R 20320 H 00770, daraus: 2. Meyer, Dr. Erwin, Oberhessische Steinkreuze - Sagen und Inschriften, Vog. 52, 1969, Nr. 2, S. 7-10 u. Oberhessische Steinkreuzsagen und -inschriften, in: Hess. Heimat (Beil. Gieß. Zeitung, 11. 1. 1969), 3. Schnell, Helmut, Lauterbacher Rechtsaltertümer, Manuskr. 1939

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