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Ludwigsstadt, OT Lauenstein, Lkr. Kronach, A: Innenhof Burg Lauenstein, Bildstock (Kreuzstein) von 1711

Maße: Höhe ges.: ca. 2,50 m, rechteckige Sandsteinplatte auf neuem Postament mit plastischem Relief, bekrönt mit schmiedeeisernen, Voluten-verzierten Kreuz (Verf.)

Ang. Lit. R. Graf, 1979 (frei übernommen): an der Auffahrt zur Burg Lauenstein, links der Straße in der letzten scharfen Kurve, etwa 80 m vor dem Burgtor, seltener Gedenkstein aus dem Jahre 1711, Höhe des Sandsteinblockes 1,13 m, Br. 0,45, T. 0,20, seitlich mit Eisenklammern gehalten, Stirnseite blickt zur Burg, Relief einer beschädigten Kreuzigungsgruppe - Maria und Johannes - darüber zwei zerstörte, nicht zu identifizierende Halbfiguren, vermutlich die Stifter, Rückseite über die gesamte Fläche reliefiertes lateinisches Kreuz, im Kreuzfuß nur noch das Wort ‘Johan’ lesbar, der Kreuzstamm trennt die Jahreszahl ‘17 - 11’ Aufsatz eines schmiedeeisernen Kreuzes, Höhe 0,80 m, Br. 0,56, Enden in Form von Tulpenblüten ausgeschmiedet (Verf.)

der Kreuzstein der Burg Lauenstein ist im Grunde ein typischer Vertreter der regionalen Flurdenkmal-Tradition des Frankenwaldes, worüber R. Graf, 1979, S. 2, Kreisheimatpfleger Lkr. Kronach, folgendes schreibt: ‘Eine gewisse Häufung von Setzungen kann besonders im Raume Teuschnitz - Wickendorf - Marienroth- festgestellt werden. Auffallend ist hier auch der gleichartige Denkmaltyp, der auf einem schlichten Sandsteinsockel ein verziertes, meist durchbrochenes Gußeisenkreuz zeigt. Eine weitere Häufung zeigt sich auch im Gebiet um Wallenfels. Wiederholt konnte der Beweis erbracht werden, daß diese Gußkreuze in absolut gleicher Ausführung auch als Grabkreuze Verwendung fanden’ (Textauszug)

das Denkmal wurde um 2008 durch den Steinrestaurator Wilhelm Keim, Rosslach, aufwendig und umfangreich renoviert, worauf am 26. September 2008 die Neuaufstellung im Innenhof der Burg Lauenstein erfolgte (Quelle: ...schloesser.bayern.de-Pressearchiv)

Quellangaben: Lit.: 1. Roland Graf, Wegkreuze-Bildbäume-Gedächtnissteine, Kronach 7-1979, S. 2 / S. 54, Nr. 65 o. Abb. (Heimatkundliches Jahrbuch des Lkr. Kronach, Arbeitskreis Heimatpflege) 2. Hinweistafel vor Ort 

Internet: 1. ...schloesser.bayern.de/deutsch/presse/archiv08/lauenstein/bildst.htm, 2. ...commons.wikimedia.org /w/index. php?curid=43111992: 3 Fotos: Urheber / Autor: ‘NoRud’, 3. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Ludwigsstadt, OT Lauenstein: Burgstraße, Innenhof der Burg Lauenstein, Kreuzstein Sandstein, Nr. 1711 D-4-76-152-35 

autor cthoe koechinnen-grab lauenstein

Lauenstein B: ca. 2,5 km westl. der Burg Lauenstein nahe der Grenze zu Thüringen, ca. 1 km nördl. des Wanderparkplatzes an der ‘Gräfenthaler Straße’ am Wanderweg in Richtung ‘Thüringer Warte’ (Märchenpfad-Rundweg) ‘Köchinnen-Grab’

Köchinnengrab
In der Nähe der Burg, am beschilderten Märchenpfad Lauenstein, befindet sich das Köchinnengrab. Eine Informationstafel unterrichtet den Wanderer, dass an dieser Stelle der Überlieferung zufolge im 16. Jahrhundert unter der Herrschaft der Ritter von Thüna eine Köchin vom Schloss Lauenstein wegen Kindesmordes bei lebendigem Leib gepfählt und begraben wurde. Die Verurteilung sei nach den Gesetzen des Sachsenspiegels erfolgt. Heute erinnern nur ein paar kleine Felsbrocken daran, deren historische Herkunft nicht belegt ist.

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Burg Lauenstein (Frankenwald): Textkopie, Bildquelle: Urheber / Autor: CTHOE

kopie lit. r. graf 1979
kopie lit. r. graf 1979

Mitwitz, OT Häusles, Lkr. Kronach, ca. 1,5 km südöstl. des Weilers im Staatsforst, an der alten Wegverbindung Häusles-Schmölz, ca. 20 m westl. des Weges, Kreuzstein, ‘Wolfdiemahd’ (der Wolf und die Magd), offizielle Bezeichnung in Flurkarten und Volksmund

Obertägige Maße: Höhe ca. 1 m, der gerundet abschliessende Kreuzstein zeigt über die gesamte Fläche der Ansichtsseite ein ausgearbeitetes breitbalkiges lat. Kreuz; noch heute berichtet der Volksmund von einer Magd, die hier von einem Wolf angefallen und getötet wurde; die Unglückliche war mit ihrem Spinnrad von Schmölz aus in das kleine Försterdörflein Häusles gekommen, um mit den anderen Mädchen und Burschen in der Lichterstube einen langen Winterabend zu verbringen; auf dem nächtlichen Heimwege im tiefen Wald geschah das Unglück, wo heute der Stein steht; als am nächsten Morgen das Ausbleiben der Magd bemerkt wurde, machte man sich auf die Suche und fand nur noch das Spinnrad, das Mädchen hatte der ‘Wolf geholt’; zur Erinnerung setzten die Leute einen Gedächtnisstein, auf dem ein Kreuz, ein Spinnrad, ein Fuß und eine Hand eingemeißelt waren; dieser Stein ging angeblich durch das mittelalterliche Brauchtum des Abschabens von Steinmehl bzw. Abschlagen von kleinen Splittern (‘heiliges Gestein’) um als ‘Wundermittel’ vielseitige Verwendung zu finden, wie dem Beimischen in Speise, Tierfutter oder Medizin, aus (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

um jedoch die Überlieferung zu erhalten ließ der Förster Lipps einen neuen Stein mit einem eingemeißelten Kreuz errichten (Presseveröffentlichung von 1936); im Frankenwald werden noch heute schreckliche Wolfsgeschichten erzählt, so berichtet z. B. das Tagebuch der Familie Dötschel (handschriftl. Aufzeichnung um 1650) aus Mitwitz von einem solchen Geschehnis: ‘Anno 1657 Jahr, den 17. Julius hat ein Wolf zu Werelsdorf (Wörlsdorf) ein Kind bei zwei Jahren weggetragen. Dem Mann, das Kind ist gewesen, heißt Clas Mattheß, ist sonst von Steinach bürtig, aber er wohnt da zu Wörlsdorf’

an andereren Stellen heißt es: ‘Anno 1654 Jahrs, den 6. Julius, da haben wir drei junga Wölf gefangen hinten zu Kaltenbrunn in dem Tänna Busch bei der Geierswiesen’, oder: ‘Anno 1679 ist ein überaus kalter Winter gewest, hat den 23. November anno 78 angefangen den ersten Schnee geschneit. Ist liegen blieben bis auf den 16. März. Aber dieser Schnee hat kein großes Wasser gemacht. Aber die Wölf haben großen Schaden getan an dem Wild in den Wälder. Haben die Fürsten von Coburg auf die 50 Stück zerrissen ...’

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979, s.o., S. 29, Nr. 40 m. 2 Abb. (Kopien, Kreuzstein u. zwei Jugendl. mit einstigem Hinweisschild am Wege, daraus: 2. Dötschels Tagebuch, um 1650

kopie lit. r. graf 1979 mordstein 1946
kopie lit. r. graf 1979 ged. stein 1919

Pressig, OT Marienroth, Lkr. Kronach, A: nordöstl. Ortsrand, am Fuhrweg (‘Reißiggasse’) zum Flurstück ‘Dorfleite’, ca. 100 m nach letztem Anwesen, Gedächtnisstein 1919

Maße: Höhe ca. 2,50 m, Gußeisenkreuz auf gesimsten Sandsteinsockel, der westseitig in gefaster Fläche die Inschrift zeigt: ‘Gewiedmet zur Ehre Gottes von Joh. Grünbeck 1919 Jesus Maria Barmherzigkeit’; zwei gotisierende Spitzbogen, flankiert durch zwei stehende Engel, bilden die Basis des Kreuzes; am durchbrochenen, mit Ornamentschmuck reich ausgestatteten Kreuzesstamm hängt ein großer Corpus, am Kreuzkopf die Worte: ‘ES IST VOLLBRACHT’

diese Kreuzform stellt für den Lkr. Kronach eine Ausnahmeerscheinung dar; ursprünglich befand sich an gleicher Stelle ein Holzkreuz mit einer bemalten, in den Konturen des Gekreuzigten geformten Blechtafel, das morsche Kreuz wurde durch das heutige Denkmal ersetzt, das von Pfarrer Wolf geweiht wurde (Mitteilung v. Johann Grünbeck Marienroth um 1979); nach der Überlieferung ist hier ein Mensch vom Blitz erschlagen worden (Verf. frei nach Lit. R. Graf)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 57-58, Nr. 70 m. Abb. (Kopie), Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Pressig, OT Marienroth: Dorfleite; etwa 100 m nordöstlich des Ortes an der „Reißiggasse“, Flurkreuz, Gusseisen auf Sandsteinsockel, 1919, Nr. D-4-76-164-50

Marienroth B: nördl. des Ortes, nach ca. 1,3 km an der Straße nach Teuschnitz, rechts, ‘Mordstein Johann Baptist Beez’

Maße: Höhe ca. 0,80 m, gerundet abschliessender Sandsteinquader mit gestufter Basis, ähnlich einem Grenzstein; vertiefte Fläche der Westseite mit schwarzer Farbe aufgetragene Inschrift: ‘Hier starb durch Mörderhand Bapt. Beez v. (Brau)ersdorf’, darunter in der Sockelleiste: ‘Ruhe in Frieden’

‘Frisch und munter zogst Du aus / Als Toter bracht man Dich nach Haus / Joh. Bapt. BEEZ / geb. 17. Oktober 1905 in Brauersdorf / gest. 4. Nov. 1946 durch Mörderhand’

So kündet das Sterbebildchen des Johann Baptist Beez von jener unseligen Tat. Er befand sich von Teuchnitz kommend auf dem nächtlichen Heimweg, als man ihn an dieser Stelle überfiel und mit dem Messer niederstach. Heute noch erinnert man sich in der Familie daran, daß man ihn öfter als einmal gemahnt hatte, doch wenigstens einen Stock mitzunehmen, um sich bei einem eventuellen Überfall verteidigen zu können. Aber lachend winkte er ab. Hatte er doch die Gefahren des 2. Weltkrieges und daran anschließend die Kriegsgefangenschaft glücklich überstanden und da sollte ihm gerade ‘vor der Haustür’ etwas zustoßen ?’; Auf dem Friedhof von Rothenkirchen fand J. B. Beez seine letzte Ruhe (Sterbebuch der Marktgemeinde Rothenkirchen) (Textkopie Lit. R. Graf)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 59, Nr. 72 m. Abb. (Kopie)

Marienroth C: nördl. des Ortes, nach ca. 1 km an der Straße nach Teuschnitz, links am Waldrand, Gedächtnisstein mit Gußeisenkreuz 1949 (um 1979 umgestürzt)

Maße: Höhe (?) Gußeisenkreuz auf rechteckigen Sandsteinsockel mit der Inschrift: ‘Errichtet v. Familie Zapf Brauersdorf’; beim ‘Straa schnaatn’ (Streu schneiden) stürzte Johann Zapf von einem Baum in den Tod (Sterbebuch Marktgemeinde Rothenkirchen), worauf der Tote nach Auffinden mit einem Fuhrwerk nach Brauersdorf gebracht wurde; der Unglücksort liegt so tief und abgelegen im Wald, das kaum ein Wanderer dort vorüber kommt, so beschloss die Familie des Verstorbenen den Gedenkstein an die Straße Marienroth-Teuschnitz setzen zu lassen, um hier die Vorübergehenden zu einem stillen Verweilen im Gebet anzusprechen; das Flurmal wurde 1949 an der einmündenden Fuhre nach Förtschendorf errichtet; den starken Baum, von dem J. Zapf abstürzte, ließ die Familie Zapf ‘ummachen’, das Holz wurde zum Bau eines Hauses verschenkt (Verf. frei nach Lit. R. Graf, 1979)

Quellangaben: Lit.: 1. R. Graf, 1979 s.o., S. 58-59, Nr. 71 o. Abb.

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