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Neckargerach, OT Lauerskreuz, Lkr. Neckar-Odenwald-Kreis, südl. vom Ort, wo die vom östl. Ortsrand nach Neckargerach führende Fahrstraße nach ca. 430 m in Richtung Süden den Waldrand erreicht, rechts, bei Ruhebänken, Steinkreuz, Benennung: 'Lauerskreuz'

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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Asymmetrie aufweisendes Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit gerundet abschliessenden Kopfbalken, Armenden hingegen etwa rechtwinklig, leicht in sich nach links gekrümmt sowie Querbalken schräg von rechts oben nach links unten verlaufend (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981 (unter Neckargerach): 'Standort TK 6520 Waldbrunn R 05700 H 75080, Flst. 4060/5. Auf der Böschung an der Straße nach Lauerskreuz, gegenüber vom 'Kalten Brunnen', bei Straßenbau etwas versetzt. Beschreibung: Buntsandstein, Bearbeitungsspuren. Kanten an den Balkenenden beschädigt. Am rechten Armende oberer Teil schräg nach außen abgebrochen. Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,90, T. 0,22, Form: Langer, leicht schräg gestellter Querbalken von etwas geringerer Ansichtsfläche, verglichen mit Kopf und Schaft. Inschrift: 'H M' im rechten Arm eingeritzt. Datierung: ca. 16./17. Jh.

Volkstümliche Überlieferung: Im Dreißigjährigen Krieg habe ein Bauer namens Lauer in Reichenbuch ein Pflegekind angenommen, das er schlecht behandelte. Kaum erwachsen, ließ sich der junge Mann deshalb zu den Landsknechten anwerben. Mit den Worten 'Wir treffen uns wieder' verließ er das Haus seines Peinigers. Jahre vergingen. Da ritt ein Reiter ins Dorf. Die Leute erkannten in ihm den Burschen, der damals voller Erbitterung aus dem Dorf geschieden war. Nun kam er zurück, um Rache zu nehmen. Er zerrte seinen Pflegevater aus dem Haus, band ihn an den Schweif seines Pferdes und jagte davon. Da, wo der Tod den Alten von seinen Qualen erlöste, errichtete man wenig später das Kreuz. Nach einer anderen Fassung soll der Alte beim erscheinen des Pflegesohnes die Flucht ergriffen haben. Dieser sei ihm nachgerannt, bis der Bauer an der betreffenden Stelle tot zusammengebrochen sei. Eine weitere Version sagt, daß der Bursche in Neckargerach die Schafe seines Pflegevaters hüten sollte. Als er ein Schaf verlor, bekam er harte Schläge, was ihn zur Flucht bewog. Nach der Rückkehr verfolgte er seinen Pflegevater, erschlug und verscharrte ihn an der Stelle des Kreuzes. Benennung: 'Lauerskreuz' (zugleich Name einer Neusiedlung)' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 170-171, Neckargerach (o.F.), daraus: 2. Jeweils zum Teil wörtlich nach Zeitungsnotiz: 'Die Sage vom Lauerskreuz', in: Südwestpresse vom 26.5.1962

Internet: 1. ...google.com/maps/place/Lauerskreuz, Lagekarte, daraus: Foto oben v. Aug. 2019 (Kopie), Urheber: 'Dirk K.' (Eig. Werk) u. Foto v. Aug. 2020 (Kopie), Urheber: 'Ju K' (Eig. Werk) m. Hinweistafel

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