Leese (Sgde. Mittelweser) Lkr. Nienburg/Weser, ca. 600 m südöstl. des Ortes, 300 m östl. der B 441 in markanter Baumgruppe (ausgesch.) ‘Mordplatz’
Maße: H. 1,40 m, Br. 1,40, T. 0,70, der mächtige Findlingsblock aus Granit bezeichnet die Örtlichkeit eines Doppelmordes; auf der geglätteten Vorderseite ist folgende Inschrift eingetieft:
‘Wanderer verweile in Andacht ! / Hier wurden am 18. 4. 1937 unsere vorbildlich, / pflichttreuen, kerndeutschen, Jagdaufseher / Karl Hambster / Fritz Thürnau / von ruchlosen Wilderern meuchlings ermordet’
unter der Inschrift das Zeichen der *Wolfsangel; Täter und Opfer kannten sich, da sie aus Leese stammten; im Morgengrauen jenes Apriltages trafen die oben genannten Jagdaufseher auf den wildernden, ehemaligen Leeser Jagdaufseher Friedrich Wilhelmsen und dessen Sohn, wobei es zum tödlichen Schußwechsel kam; die Mörder konnten ermittelt werden und erhielten lebenslange Zuchthausstrafen; der Fall erregte im damaligen Deutschland großes Aufsehen
*Wolfsangel: seit alter Zeit ein einfaches Gerät zum Fangen von Wölfen, ein kurzes Eisen mit entgegengesetzt, spitzwinklig zu Haken gebogenen Enden, wobei ein Haken mit einem Seil an einem Baum befestigt wurde, der andere, köderbestückte etwa 2 m über dem Boden hängend; der Wolf schnappte nach der vermeintlichen Beute und blieb am Haken hängen; in der Interpretation des Symboles der Wolfsangel ist die Fachwelt uneins; die Annahme, es handle sich ursprünglich um ein altes germanisches Runenzeichen konnte nicht bewiesen werden; im ausgehenden Mittelalter wurde das Symbol, aufrecht, liegend, mit oder ohne Querstrich in die Wappen einiger Fürstenhäuser aufgenommen, wie der Welfen oder das Haus Hannover, das später sogar Grenzsteine damit markierte und somit hielt das Zeichen auch im Forstwesen seinen Einzug, wobei das Gebiet westlich des Steinhuder Meeres damals zur Region Hannover gehörte (Verf.)
Quellangaben: Lit.: 1. Otto Busdorf, Wilddieberei und Förstermorde, Band II, 1993, S. 138-144, Internet: 1. ...sg- mittelweser.de-Der Dppelmord von Leese
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