Lößnitz, Erzgebirgskreis, nordwestl. Ortsrand, in der Wegegabel ‘Oberalberodaer Straße - Leichenweg’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,68, T. 0,18, das Steinkreuz aus Granit zeigt die eingerillte Darstellung eines Beiles, imgrunde, wie auch das Schwert, ein Symbol des mittelalterlichen Hoch- bzw. Blutgerichtes, s. Einf. Teil 2; diese Form, ohne Kopf, ist manchmal bei Sühnekreuzen zu beobachten, wobei heute nur noch schwer der Nachweis zu erbringen ist, ob eine Verstümmelung des vollständigen Balkenkreuzes vorliegt oder ob es sich um ein sog. Antoniuskreuz handelt (T-Form); meistens lassen die Platzverhältnisse der Darstellungen die jeweilige Kreuzform vermuten; das Denkmal stand ursprünglich in unmittelbarer Nähe des oberen Tores der Stadt, wobei der Setzungsgrund nicht eindeutig bekannt ist und ist das letzte von drei in Lößnitz aufgefundenen Sühnekreuzen; nach der Sage soll eine Auseinandersetzung zweier Fleischergesellen um ein Mädchen Anlass zu einer Mordtat gewesen sein (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Stadt Lößnitz, Hinweistafel v. Ort, Internet: 1. ...homepagemodules.de-loessnitz |
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verschollene Objekte: im Verzeichnis ‘Verschwundene Steinkreuz’, Lit. Dr. G. Kuhfahl, werden unter Lößnitz drei Steinkreuze erwähnt, die vor dem Schneeberger Tore standen und ein sog. Wetterkreuz ‘am Schnappenberge beim Zwönitzer Wege’ (nachstehendes Objekt) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. Kuhfahl, Die Alten Steinktreuze in Sachsen, Dresden 1928, Verschwundene Steinkreuze, S. 226, Nr. 37, daraus: 2. anonym: ‘Wanderungen durch das sächsischer Erzgebirge, Grimma 1840, S. 115 (Kgl. Bibliothek Dresden Hist. Saxon F., 263 m), 3. Needon, Leipziger Zeitung 24. 2. 1898 |
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Zwönitz, OT Lenkersdorf, Erzgebirgskreis, ca. 500 m westl. des Ortes an Alter Lößnitzer Str., am Abzweig Wanderweg nach Bad Guter Brunnen (Histor. Quelle) ‘Wetterkreuz’, Nachbildung, gesetzt am 4. Mai 2002 |
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Maße ab Sockelplatte: Höhe 0,74 m, 0,56, T. 0,25, das *Doppelbalkenkreuz aus rotem Sandstein steht ca. 300 m östl. der höchsten Stelle des Schnepfenberges, unmittelbar an der Gemarkungsgrenze Lößnitz-Lenkersdorf (Zwönitz); aus einer Chronik des Lößnitzer Pfarrers Oesfeld, 1777, geht der 1499 genannte Flurname ‘Erbe bei dem Wettercreutz’ in diesem Bereich hervor; vermutlich ist hier ein Mensch vom Blitz erschlagen worden |
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*Doppelbalkenkreuz: lat. ‘crux gemina’ - Zwillingskreuz, weitere Bezeichnungen sind: Patriarchenkreuz, Kardinalskr. Lothringerkreuz sowie Spanisches- oder Caravacakreuz, auch die Bezeichnungen Ungarkreuz, Wienerkreuz, Engelskreuz u. Jerusalemerkreuz finden Verwendung; der Ursprung dieser Kreuzform lässt sich bis in römische Zeit zurück verfolgen; als Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob, wurden über den weit zerstreuten Bischofssitzen des gesamten Reiches übergeordnete Patriarchdiözesen, wie etwa Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem eingerichtet; als Zeichen dieser vorrangigen kirchlichen Machtbereiche wurde das Doppelbalkenkreuz eingeführt, das nur noch vom päpstlichen Kreuz mit drei Balken übertroffen wurde; später galt dieses Kreuz als Erkennungszeichen der ungarischen Könige, des Ritterordens Vom heiligen Grab sowie auch als Zeichen im Kampf gegen die Ungläubigen in Spanien und Wien; im ausgehenden 15. Jh. nahmen es die Herzöge von Lothringen in ihr Wappen auf; seine Aufstellung vor Städten, Flecken, Dörfern und im freien Felde erfährt es im 17. Jh. zum Schutze gegen die Pest und Unwettern; zuweilen wurde es auch an den Stationen der Prozessionswege errichtet (Quelle: 1. ...wikipedia.org- doppelbalkenkreuz) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Erzgebirgszweigverein Zwönitz, Hinweistafel v. Ort, Internet: 1. ...homepagemodules.de- loessnitz-wetterkreuz |
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Stollberg, OT Beutha, Erzgebirgskreis, an Friedhofsmauer innen befestigt, ‘Nikol-List-Steine’ |
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Maße: A l.: H. 0,48 m Br. 0,52, T. 0,09, B: 0,66, 0,57, 0,10, C: 0,80, 0,73, 0,11 (Material: Schiefer) |
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Nikol List, 1656 in Waldenburg geboren, wohnte zeitweise in Beutha, war ein Räuberhauptmann der mit seiner Bande über die sächsischen Grenzen hinaus Räubereien aller Art bis hin zu Mordbrennerei verübte; um sich seiner Festnahme in der Johannisnacht 1696 in seinem Haus in Beutha, Dorfstr. 58 b, zu entziehen, erschoss er zwei Hartensteiner Landschöffen und entkam; in der Folgezeit wurden nacheinander alle Mitglieder der Bande gefasst, sowie auch List, der am 23. Mai 1699 in Celle (Niedersachsen) hingerichtet wurde; die beiden Steinkreuze setzte man für die getöteten Landschöffen, die angebliche Schandsäule, rechts, an die Stelle seines im Jahre 1700 abgerissenen Hauses in Beutha, s.r. Kopie Lit. Dr. Kuhfahl, früherer Standort ‘Dorfstr. 58 B’ (Verf.) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Dr. G. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 78/83/138/165, Nr. 14 m. Abb. 49 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), S. 33, Nr. 18 |
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