fingerlabyrinth lucca
dom san martino

Lucca, Provinz Lucca, Region Toskana, A: südl. Altstadt, Dom San Martino, Via Duomo, zwischen Turmnordwand und Hauptportal in ca. 2 m Höhe, sog. ‘Finger-Labyrinth’

Maße: Höhe/Breite 0,60 m, der etwa quadratische Mauerstein aus Marmor zeigt im Relief ein sog. Finger-Labyrinth mit Eingang in der Mitte der rechten Horinzontale zwischen den beiden Punkten; rechts eine nur noch schwer lesbare eingerillte Inschrift, die nach ...habigs.de wie folgt angegeben wird: ‘Hic quem creticus edit Dedalus est laberinthus de quo nullus vadere quivit qui fuit intus ni theseus gratis araidne stamine iutus.’ (Dies ist das Labyrinth, das Daidalos gebaut hat und aus dem niemand herauskommen kann, der einmal drinnen ist; nur dem Theseus ist dies dank des Fadens der Ariadne gelungen.) das Labyrinth von Lucca wird in das 12. Jh. datiert, allgemein in seiner Form als Darstellung zählt das Labyrinth zu den ältesten Symbolen der Menschheit; in der Übernahme in Sakralbauten könnte die Reflexion bzw. Inspiration zu Grunde liegen, den Weg zur Mitte - zu Gott - zu finden (Verf.)

Labyrinth Weg zur Mitte

Das Fingerlabyrinth

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...labyrinth-weg-zur-mitte.at; 2. ...habigs.de

san michele in foro standort nordseite

Lucca B: Altstadt, Nordseite Kirche San Michele in Foro, Piazza San Michele, 5 Grundmauersteine in Höhe des Bodenniveau des Gehweges mit Kreuzreliefs im Abstand von ca. 5 m

kreuzrelief lucca kreuzrelief lucca
kreuzrelief lucca
kreuzrelief lucca kreuzrelief lucca

die weitläufige Piazza San Michele geht auf das einstige römische Forum zurück, das sich an dieser Stelle befand; das Gotteshaus selbst aus dem berühmten weissen Carrara-Marmor wurde 1143 begonnen und bis in das 14. Jh. hinein vollendet; die 5 Kreuzreliefs malteser Form werden mit dem ehem. alten Kirchhof in Verbindung gebracht, wobei sich je vor der Grundmauer eine Grabstätte befand (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-San Michele in Foro (Daten allgem.)

kreuzrelief santa reparata florenz kreuzrelief santa reparata florenz
santa maria del fiore florenz standort

Florenz, Region Toskana, A: ehem. Kirche Santa Reparata, Piazza San Giovanni, (Vorgänger-Bau der Santa Maria del Fiore, Dom) Kreuzreliefs

über wenige Treppenstufen im rechten Seitenschiff des Florenzer Domes gelangt man auf das Bodenniveau der ehem. Santa Reparata, dem Vorgänger-Bau des Domes, der ab 1296 in seiner heutigen Form begonnen wurde; hier befinden sich, neben Mosaikfußböden, die in das 4. - 6. Jh. datiert werden, einige Kreuzreliefs, die über Tausend Jahre alt sein dürften (Verf.)

gedenkstaette girolamo savonarola
standort piazza della signoria

Florenz B: Piazza della Signoria, ca. 25 nordwestl. des Palazzo Vecchio, Hinrichtungsstätte des Bußpredigers Girolamo Savonarola

die Hinrichtung des Bußpredigers Girolamo Savonarola am 23. Mai 1498 unter Papst Alexander VI. ist als Justizmord zu bezeichnen, weil die dazu führenden irrsinnigen Klagepunkte erfoltert wurden; die Übersetzung der Inschrift lautet: ‘Hier, wo mit seinen / Mitbrüdern Domenico / Buonvicini und Salvestro / Maruffi am 23. Mai / 1498 durch / einen ungerechten Urteilsspruch / Girolamo Savonarola / erhängt und verbrannt worden ist / wurde dieses Andenken gesetzt’ 

Girolamo Savonarola
1452 Am 21. September wird Girolamo Savonarola im oberitalienischen Ferrara geboren. Sein Vater ist Arzt, der Großvater lehrt Medizin an der Universität in Padua. Girolamo studiert zunächst Philosophie und Medizin.
1475 Girolamo Savonarola macht den Niedergang der Religion für die Missstände seiner Zeit verantwortlich. Er wird Dominikaner in Bologna. Seine Lebensaufgabe sieht er in der Erneuerung der Kirche. Predigten führen ihn nach Florenz, Brescia, Genua und Pavia. Die Resonanz der Gläubigen fällt eher bescheiden aus. 
1484 Savonarola verkündet das nahe Ende der Welt und die Erneuerung der Kirche.
1485 Der Stadtherr Lorenzo di Medici ruft den sendungsbewussten Savonarola nach Florenz und macht ihn zum Prior seines Hausklosters. Savonarola predigt vor vielen Menschen im Mariendom und wird wegen seiner Kritik an der florentinischen Oberschicht bejubelt. Bei den Patriziern und der Amtskirche schafft er sich mehr und mehr Feinde.
1491 Savonarola wird Vorsteher des Klosters St. Marco in Florenz.  
1492 Unter ungeklärten Umständen stirbt Lorenzo di Medici, Savonarola steht ihm in der letzten Stunde bei. Der Tod des Medici hinterlässt ein Machtvakuum, das der Bußprediger für sein Anliegen der Kirchenreform zu nutzen weiß. Als Savonarola das Sterbedatum von Papst Innozenz VIII. korrekt prophezeit, gewinnt er zusätzlichen Einfluss. Auch der erfolgreiche Florentiner Maler Sandro Botticelli kann sich dem Charismatiker nicht entziehen. Doch mit dem sinnenfreudigen Rodrigo Borgia, der im Konklave zum Papst Alexander VI. gewählt wurde, hat Savonarola einen selbstbewussten Gegenspieler.
1494 Der französische König Karl VIII. drängt darauf, seine Macht in Italien zu erweitern. Als die Medici kapitulieren, gewinnt Savonarola weitere Zustimmung. Das Volk verehrt ihn als Propheten und willigt in seine Vorstellungen zum Aufbau eines Gottesstaates in Florenz ein. Savonarola lässt weltliche Musik und alle Vergnügungen verbieten. Alexander VI. versucht zunächst, ihn mit Zugeständnissen von seiner radikalen Linie abzubringen, doch Savonarola zeigt sich standfest.   
1495 Der Papst wechselt den Kurs und verhängt ein Predigtverbot gegen Savonarola. Dieser hält sich nicht lange daran und beginnt wieder gegen die Missstände
 der Kirche zu wettern. Seine kompromisslose Haltung gegen jegliche Form von Vergnügung trifft zunehmend auf Widerstand im Volk.  
1497 Der Bußprediger lässt Luxusgegenstände, Bildern, Bücher und Musikinstrumente im Namen Jesu Christi beschlagnahmen. Am 7. Februar 1497 und am 17. Februar 1498 werden sie auf einem Scheiterhaufen auf der Florentiner Piazza della Signoria verbrannt. Savonarola wird von Papst Alexander VI. exkommuniziert. Schließlich fordert das Kirchenoberhaupt die Festnahme und Auslieferung.
1498 Savonarola erklärt alle Maßnahmen gegen ihn als ungültig, doch Stadtbehörde und Bevölkerung stehen inzwischen gegen den Bußprediger. Er wird aus dem
Kloster geschleppt und im Kerker inhaftiert. Nach Geständnissen unter der Folter wird er als Kirchenspalter zum Tode verurteilt. Am 23. Mai wird Girolamo Savonarola
zusammen mit zwei Mitbrüdern aufgehängt und dann verbrannt. Aufstieg und Niedergang der Mächte in der Republik Florenz inspirieren den Staatsmann und
Staatstheoretiker Niccolo Machiavelli. Noch im selben Jahr betritt er die politische Bühne. Die Kritik am Prunk der Kirche wird einige Jahre später in Deutschland durch Martin Luther vorgetragen.
Literatur: Herrmann, H.: Der Ketzer von San Marco, München 1977; Segl, P.: Savonarola, In: Lexikon für Theologie und Kirche Bd. 9, Freiburg 2006.
 (Textquelle: ...dibb.de-Biographien-Girolamo Savonarola)

Girolamo Savonarola

Quellangaben: Lit.: 1. Herrmann, H.: Der Ketzer von San Marco, München 1977; Segl, P.: Savonarola, In: Lexikon für Theologie und Kirche Bd. 9, Freiburg 2006.  Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Girolamo Savonarola, 2. ...dibb.de-Biographien-Girolamo Savonarola

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