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Messel, Lkr. Darmstadt-Dieburg, in der ev. Kirche, 'Langgasse 6', rechts an der Wand im Turm-Vorraum, Grabstein Christian Stamm, sog. 'Mordstein' (früher an der Nordmauer des Kirchhofes ...wikipedia.org-wiki-ev. Kirche Messel)
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Maße: (derzeit nicht bekannt), etwa rechteckige, abgesetzt gerundet abschliessende Steinplatte, Material Rotliegendes, mit vertiefter, gerahmter Inschriftsfläche, die wiederum im oberen Teil eine rechteckige Eintiefung mit kupferner Schrifttafel enthält, flankiert von den beteiligten Personen des einstigen Tatherganges; eingerillte Inschrift oben in der Rahmenfläche sowie darunter auf vertiefter Fläche (Verf.)
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Ang. Dr. W. Ott:
...im meist öffentlich zugänglichen Vorraum unter dem Turm der evangelischen Kirche in Messel steht auf der rechten Seite der "Mordstein", dessen Geschichte es wert ist, hier erzählt zu werden. Es handelt sich um den Grabstein von Christian Stamm aus Messel. Der Stein stand bis 1957 auf der 1835 aufgegebenen Begräbnisstätte im Kirchhof, bis er nach einer Zwischenlagerung in der Sakristei und einer Restaurierung den Platz im Vorraum der Kirche erhielt. Die Geschichte vom Tod des Christian Stamm wird als Relief auf dem Stein und auf der eingelassenen Bronzeplatte bildhaft bzw. schriftlich dargestellt. Der 18 jährige Lehrersohn Christian Stamm wurde am 21. März 1752 vom Hessen-Kasseler Jagdzeugmeister Lautemann während einer Verfolgung vorsätzlich erschossen. Der Vater setzte diesen Grabstein als lautes Zeichen gegen die ungesühnte Mordtat an seinem Sohn. Auf dem gewölbten Oberteil des Steins ist zu lesen " ..10.1732 ALLHIER RUHET IN GOTT / CHRISTIAN STEPHAN JOHANN STAMM": Rechts neben der Kupferplatte ist das Relief von Lautemann zu sehen, wie er offensichtlich auf den fliehenden Christian Stamm, dessen Gewehr gerade herunterfällt, schießt. Darunter ist im Stein eingemeißelt: DESEN SCH.ERT.EN VOLLE / VATTER IOHANN GEORG STAMM / EVANGELISCHER SCHULDINER / ALLHIER IN MESSEL / LEICHEN TEXT IES 26 V20. Darunter ist die Oberfläche des Steins abgeplatzt. Auf der Bronzetafel ist geschrieben:
In der Blüte meiner Jugend / Strebte ich stets nach der Tugend / Aber nach des Schicksals Schluss / Tödtet mich ein Büchsen-Schuss: / Drum Freunde ! stellt das weinen ein / Denn es kan doch nicht anders seyn.
Abbildung: Reiter in Uniform auf Pferd und stehender Mann, beide mit Gewehren bewaffnet.
Ach Lautemann ! was hat dir Stamm gethan ? / Sein gar unschuldigs Blut klagt dich jetzt an, / Halt ! Knall und Fall war einerley: / GOTT mach dich deiner Sünden frey
An. 1752 den 19 Mertz Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr / ist mein Sohn Christian Stephan Johann Stamm / mit dem hiesigen Jäger auf den Schneppen-Strich gegangen / wobei er das Unglück gehabt, daß er von einem Hessen-Casselis. / Zeugmeister aus Harreshausen, mit Namen Lautermann, auf / vorsetzlicher Weise erschossen worden. / Nachdem er seine Wallfahrt brachte auf 18 Jahre und 3 Monat.
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Die Geschichte ist aus verschiedenen Gründen sehr interessant. Messel war zu der Zeit, in der sich dieses Geschehnis ereignete im Besitz der reichsritterlichen Freiherren von Groschlag. Es gab wegen unterschiedlicher Rechtsauffassungen immer wieder Streitereien mit den Herren der umliegenden Territorien, insbesondere um die Jagdrechte. Die Herren von Groschlag waren der Auffassung, dass sie Jagdrechte in der benachbarten Rödermark hätten. Die Grafen von Hanau, als eine der Obermärker der Rödermark, bestritten dies und betrachteten eine Grohschlag'sche Jagd in der Rödermark als Wilddieberei. An dem besagten 9.3.1752 ging der Grohschlag'sche Jäger Chrisitan Pfeffer mit einigen Messeler Bürgern (darunter Christian Stamm) auf Schnepfenjagd in den benachbarten Rödermärker Wald. Sie wurden von den Forstbeamten des Hanauer Grafen gestellt. Sie versuchten zu fliehen, es wurde geschossen und der junge Stamm blieb "entleibt" auf der Erde liegen. Auch Hund wurde getötet. Der Jäger Pfeffer wurde in Babenhausen arrestiert. Es gab verschiedene Untersuchungen des Vorfalls, die allerdings im Sande verliefen. Es wurde aber bekannt, dass der Zeugmeister Lautermann den Christian Stamm erschossen hat. Der Vater verfasste einen Nachruf, der auf der Metallplatte am Grabstein zu lesen ist. (Textkopie)
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Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...steine-in-der-dreieich.de-(Betr. Dr. Wilhelm Ott) Epitaphe / Grabsteine - Messel, daraus: Textkopie u. Ang.: Karl Wenchel, Messel, Mordstein-Manuskript 1995
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Babenhausen, OT Langstadt, Lkr. Darmstadt-Dieburg, nördl. des Ortes, an der Ortsverbindungsstraße nach Babenhausen, 'Kleestraße' / L 3065, ca. 800 m nach den letzten Anwesen, Gedenkkreuz Biedermann
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Maße: (aktuell nicht bekannt), Erinnerungskreuz Förster Biedermann 1957
Ang. H. Riebeling, 1977: 'Standort: Neben der Landstraße nach Babenhausen etwa in Höhe km 2,2. Das Kreuz erinnert an den Tod des Försters Biedermann. Er war hier mit seinem Motorrad verunglückt. Das Kreuz auf einem Podest war früher ein Grabdenkmal. Nach Abschliff der Inschrift wurde es an der Unfallstelle aufgestellt und mit einer neuen Inschrift versehen: Joh. Biedermann / Revierförster / verunglückt 2. 8. 1957' (Textkopie H. Riebeling, 1977)
Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 176, Nr. 6019.2, TK 6019 R 97020 H 33350, daraus: 2. Bormuth, Heinz, Steinkreuze im Odenwald, in: Der Odenwald 17, 1970, Nr. 1, S. 19 u. Rechtsdenkmäler aus alter Zeit, in: Sammlung für Volkskunde in Hessen, H. 6: Flurdenkm. im Kr. Dieburg, hrsg. v. Museum Otzberg-Lengfeld 1976, S. 22
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verschollene Objekte:
Messel, Steinkreuz Ang. H. Riebeling, 1977: Ein Plan der Landgräfl. Hessischen Heege von der Nikolauspforte bis Messel im Staatsarchiv zu Darmstadt zeigt südlich von Messel in dem Winkel der Straßenabzweigung Roßdorfer Weg-Hanauer Straße (Kirchenweg nach Arheilgen) ein Steinkreuz, das heute nicht mehr vorhanden ist. Die Erinnerung wird in einem Straßennamen 'Am Steinernen Kreuz' gewahrt. (Textkopie)
Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 175, Nr. 6118.18, daraus: 2. Liebers, Dr., Heilige Steine im Hessenland, in: Kurhessischer Erzieher 10 (1936), S. 143, 3. Mösinger, Friedrich: Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv für Hess. Geschichte und Altertumskunde, NF-XIX (1935), S. 49-98, 4. Nahrgang, Karl: Die inschriftslosen Steinkreuze in der Landschaft Dreieich und den angrenzenden Randgebieten, in: Schriften des Dreieich-Museums (1932) H. 1
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