steinkreuz milbitz standort eingang kirchhof
kopie lit. f. stoerzner 1988 milbitz

°

Rudolstadt, OT Milbitz (b. Teichel), Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, nördl. im Ort, unmittelbar rechts des Einganges auf den Kirchhof, an der Giebelwand gelagert,   Steinkreuz, fragmenthaft

Maße: Höhe 0,68 m, Br. 0,42, T. 0,18, das Steinkreuz wohl ursprüngl. lat. Form aus grauem Sandstein mit Kantenfasung (7 cm) ist durch Abbruch des unteren Schaftteiles (links) sowie seines linken Armes verstümmelt; auf dem Längsbalken (horizontal liegend) die Darstellung eines linear eingetieften Schwertes (Symbol des mittelalterlichen Hochgerichtes) mit Parierstange und rundem Knauf; die Fotokopie zeigt das Fragment auf der Seite des nur noch im Ansatz erhaltenen Armes liegen, Kopfbalken mit Schwertgriff rechts; das Denkmal wurde kurz nach 1958 durch F. Richter, Hausgrundstück Nr. 8, unter angefahrenem Steinschutt entdeckt und vor dem Anwesen aufgestellt; nach Lit. H. Deubler, 1971, könnte es sich bei dem Steinkreuz um das verschwundene aus der Gemarkung Heilsberg handeln, das ca. 2 km nordwestl. des Ortes auf der Grenze der Fluren 9 und 10 der Gemarkung Heilsberg stand, rechts der alten Straße Milbitz-Kranichfeld (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)   

nach Recherchen vor Ort konnte der aktuelle obige Standort des Steinkreuzes ermittelt werden, wo es seit einiger Zeit abgelagert ist (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 55, Nr. 88 m. Abb. 116 (Kopie), daraus: 2. H. Deubler, Nachtrag zu den Kreisinventaren der Steinkreuze u. Sonnenuhren, in: Rudolstädter Heimathefte 17/7/8, Rudolstadt 1971, S. 144-145, 3. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost (DKO), Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 43/75

kopie lit. f. stoerzner 1988 roebschuetz

Uhlstädt-Kirchhasel, OT Röbschütz, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, ca. 1,2 km nordöstl. des Ortes, 2 m südl. der alten, über die Höhe (Buchberge) führenden Ortsverbindungsstraße Heilingen-Winzerla-Orlamünde, ca. 80 m westl. der höchsten Stelle bzw. der heutigen Kreisgrenze Saalfeld-Rudolstadt / Saale-Holzlandkreis (früher Jena-Land) bzw. der Gemarkungsgrenze Röbschütz-Winzerla (bei Anwesen ‘Röbschütz Nr. 24’ Fahrweg ca. 800 m nordöstl. bergauf bis Ortsverbstr. und dieser in östl. Richt., rechts, ca. 600 m folgen), Flur: ‘Kreuzchen’, Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 0,88 m, Br. 0,68, T. 0,30, das breitflächige Steinkreuz lat. Form aus rötlichem Sandstein mit Schafterweiterung und gerundeten Balken zeigt auf der Südseite auf dem Schaft, nicht vollständig sichtbar, die linear eingetiefte Darstellung des Oberteiles eines Schwertes, Griff mit Parierstange (sichtb. Höhe 0,29, Br. Parierst. 0,30); diese Darstellung wurde im Schrifttum zuweilen als Kreuz gedeutet; das Denkmal wurde nach 1970 neu aufgerichtet; Lit. H. Deubler, 1968, verweist: 1610-1623: ‘beym Creuzs’, 1675: ‘hinterm Creuze’; das Kreuz wird im Schrifttum mit dem Orlamünder Sühnevertrag von 1514 in Verbindung gebracht, den die Lit. G. Ost, 1977, ausführlich mit angeglichenem Wortlaut behandelt (Stand: Stadtarchiv Orlamünde, U 25, Bl. 78 b - 79 b); die Frage, ob das Steinkreuz wirklich aus diesem Sühnevertrag hervorgeht, kann durch Belege nicht beantwortet werden; in der Literatur auch unter Heilingen, Orlamünde und Winzerla geführt (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 59-60, Nr. 96 m. Abb. 120 (Kopie), daraus: 2. V. Lommer, Steinkreuze, von Todtschlägern zur Sühne errichtet, in: Anzeiger f. Kunde d. deutschen Vorzeit, Germ. Museum Nürnberg 1874, Sp. 151 u. weitere Publik. 1885/1888/1906; 3. H. Löbe, Einige Beispiele, wie vormals hierzulande Todtschl. gesühnt u. gebüßt wurden, Altenburg 1887, S. 426-434, 4. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 3-21, 5. H. Deubler, Alte Steinkreuze u. verwandte Rechtsdenkmale im Kreis Rudolstadt, in: Rudolst. Heimathefte 14 (RHH) 1/2, Rudolst. 1968, S. 14-27, 6. H. Deubler-E. Pätz, 900 Jahre Heilingen u. Röbschütz, in: RHH 29/3/4, Rudolst. 1983, S. 52-66, 7. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 57, Nr. 341, 8. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda u. Eisenberg, Jena 1962, S. 19 m. Abb. S. 20, 9. DKO 1978 s.o. S. 21-22/41-42, 10. W. Dietzel, Steinerne Flurdenkmale und ihre Beziehungen zu Territorialgrenzen, in: RHH 26/9/10, Rudolst. 1980, S. 193-196

c.2019 www.kreuzstein.eu