h. bormuth 1975

Mörlenbach, Lkr. Bergstraße, nordöstl. des Ortes, auf dem höchsten Punkt der bewaldeten Höhe des 'Ulrichsberg' (günstig erreichbar: die 'Fürther Straße' / B 38 erreicht ortsauswärts in Richtung Zotzenbach nach ca. 300 m, nach den letzten Anwesen, die nach Südost abzweigende Fahrstraße 'Erbach', der ca. 120 m bergauf zum Standort im Bereich der kleinen bewaldeten Höhe zu folgen ist), Steinkreuz

Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit eingetiefter, giebelförmig abschliessender Ädikula im Kreuzungsfeld, darin ein kleines Kruzifix; das Kreuz auf abgesetzter Sockelplatte steht auf einer etwa 1 m hohen Halbrund-Mauer (Verf.)

Ang. H. Bormuth, 1975: 'Maße: Höhe 1,90 m, Br. 0,95, T. 0,25, Material: Sandstein. Das Kreuz auf dem Ulrichsberg von Mörlenbach ist ein Beispiel dafür, wie schwer die Differenzierung von Steinkreuz und Andachtskreuz ist. Seiner Gestaltung nach (Bildnische im Schnittpunkt der Kreuzbalken) gehört es zu den Andachtskreuzen. Das Unglückskreuz aus dem Jahre 1416 von Eberbach hat allerdings ebenfalls eine Bildnische, gehört aber seiner Inschrift nach eindeutig zu den Kreuzen dieser Abhandlung. Das Mörlenbacher Kreuz ist heute ohnehin schwer einzuordnen, weil es vor Jahren eine so gründliche Renovierung erfahren hat, daß man es zunächst nicht mehr wiedererkannte. Früher hatte man einmal vermutet, die Bildnische sei dem Kreuz später zugefügt worden. Nach unserer Ansicht ist das Kreuz ein religiöses Kultmal aus dem Mittelalter, das wir hier nur wegen seiner Problematik darstellen. Zu dem Kreuz finden Hagel- und Bittprozessionen statt, die von der Kirche lange nicht sanktioniert wurden.' (Textkopie H. Bormuth, 1975)

Quellangaben: Lit.: 1. Bormuth, Heinz, Die alten Steinkreuze im Lkr. Bergstraße, Kr. Bergstr. 1974, H. 7, S. 41-91 u. Sonderdruck aus Geschichtsblätter für den Kreis Bergstraße, 1975, H. 1/2, S. 68, Nr. 6.1 m. Foto 22 (Kopie), TK 6318 R 81900 H 96260, daraus: 2. Mößinger, Friedrich: Steinkreuze zwischen Rhein, Main und Neckar, in: Archiv für Hess. Geschichte und Altertumskunde, NF-XIX (1935), S. 49-98 u. Bildstöcke im Odenwald, Heppenheim 1962, 3. Lesker, Ein vergessenes Heiligtum im Odenwald, in: Hess. Quartalblätter, NF 1, S. 520, 4. Der Donarsberg bei Mörlenbach, in: Der Rodensteiner, 1932, H. 6; 5. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 188, Nr. 6318.1, daraus: 6. Mößinger, Friedrich, Zwei eigenartige rheinhessische Steinkreuze, in: Volk und Scholle 1949, S. 76   

verschollene Objekte:

Mörlenbach, OT Bonsweiher, Lkr. Bergstraße
mehrere Steinkreuze (Grenzsteine ?)
Ang. H. Bormuth, 1975: 'Nach alten Urkunden aus den Jahren 1613 und 1721 müssen sich in der 'Steyl', wo die Gemarkungen von Heppenheim, Ober-Laudenbach und Bonsweiher zusammenstoßen, mehrere Kreuze befunden haben. Möglicherweise handelte es sich hierbei um Grenzsteine, die mit Kreuzsymbolen versehen waren. (Textkopie H. Bormuth, 1975)

Quellangaben: Lit.: 1. Bormuth, H., 1975, S. 70, Nr. 7.1, Verschwundene Kreuze, daraus: 2. Mößinger, F., 1935

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