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Mühlhausen (Mittelfranken), Lkr. Erlangen-Höchstadt, nordwestl. des Ortes, ca. 2 km nach dem Ortsausgang der Straße nach Decheldorf ('Kotten'), westseitig, kurz nach der südl. Zufahrt zum Gelände des MC Mühlhausen (Motocross) neben einer Ruhebank, Kreuzstein, Benennung: 'Pfennigstein'

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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa rechteckige Sandsteinplatte mit gotischem nasenbetzten Kreuz auf Bogensockel auf vertiefter Rahmenfläche im Relief - symbolisch das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze enthalten, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisieren soll, untermauert diese Theorie. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Mühlhausen. Grundherren waren u.a. das Hochstift Bamberg (wikipedia.org-wiki-Mühlhausen-Mittelfranken-Geschichte-Auszüge). Es kann durchaus vermutet werden, der Kreuzstein auf der Höhe gegen Decheldorf zeigte eventuell ein altes Gericht (Straßengericht) des Hochstifts Bamberg an ((Verf. frei nach S. Altensleben 2023) 

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 64, 4.3 Kreuzformen Kreuzsteine, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Mühlhausen (Mittelfranken): Pfennigstein, Kreuzstein, sogenannter Pfennigstein, rechteckiger, reliefierter Sandsteinpfeiler mit leicht erhabenen Kreuz mit gotischen Enden, wohl 15./16. Jh., D-5-72-143-18 (o.F.), 2. google.com-maps-Mühlhausen, By-Street View v. Sept. 2023 (2 Kopien, bearb.)

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Röttenbach (bei Erlangen), Lkr. Erlangen-Höchstadt, im Ort, kleine Grünanlage südl. am Abzweig 'Erlanger Straße' von der 'Hauptstraße', neben einem barockem Säulenbildstock um 1720 mit fehlender Ädikula (roettenbach-erh.de), Steinkreuz, Benennung Denkmalgruppe: 'Doppelmarter' (Volksmund) 

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Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Balkenenden (Verf.)

Nach einer örtlichen Sage sollen hier zwei verfeindete Metzger mit ihrem in Röttenbach gekauften Schlachtvieh auf dem Heimweg zufällig begegnet und sofort in Streit geraten sein, in dessen Verlauf beide tödlich verwundet niedersanken (roettenbach-erh.de-gemeinde-informationen-geschichte-zum-nachlesen). Neben dieser Wandersage, die relativ oft in allen Regionen zu hören ist, sollte jedoch auch nachstehender Sachverhalt für das Steinkreuz in Betracht kommen. Seit dem Mittelalter wurden im Aischgrund bei Röttenbach zahlreiche Weiher angelegt, deren Teichwirtschaft noch heute die Fischaufzucht bzw. die im Mittelalter streng regulierte Fischerei beinhaltet (Fisch und Kreuz im Ortswappen). Zumindest das vorhandene Steinkreuz könnte durchaus die örtliche Grenze der Fischereirechte bzw. ein diesbezügliches Fischereigericht der damals ansässigen Grundherrschaft mit dem dazugehörenden Gewässerfriede angezeigt haben (Verf.)

Röttenbach liegt inmitten des Aischgrundes. Der Aischgrund ist neben der Tirschenreuther Teichpfanne in Oberpfalz und der Lausitz in Sachsen und Brandenburg das bekannteste Teichgebiet in Deutschland. Er ist benannt nach dem Flüsschen Aisch und liegt etwa in einem Dreieck, das die Städte Nürnberg, Bamberg und Neustadt an der Aisch bilden. Die Landschaft ist geprägt von einer Vielzahl an Teichen. Die Teichwirtschaft ist kleinstrukturiert und erfolgt meist im bäuerlichen Nebenerwerb. Im Aischgrund gibt es derzeit etwa 4000 Teiche mit einer Fläche von etwa 3500 ha, die etwa von 1200 Teichwirten bewirtschaftet werden. Die Teiche sind im Aischgrund, neben dem Anbau von Meerrettich und dem Anbau von Kräutern, eine wichtige Sonderkultur und daher Erwerbsgrundlage der Landwirtschaft. Die Teichwirtschaft ist ein bedeutender wirtschaftlicher aber auch kultureller Faktor, der nicht nur die reizvolle Landschaft sondern wesentliche Züge der gesamten Region prägt (roettenbach-erh.de-gemeinde-informationen-karpfenfuehrer)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Röttenbach (Erlangen): Erlanger Straße, am südlichen Ortsausgang, Steinkreuz, Sandstein, wohl 17. Jahrhundert, D-5-72-149-9 (o.F.), 2. google.com-maps-Röttenbach-Erlanger-Street View (Kopie), 3. mapy.cz-Röttenbach m. Standortangabe

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