muenchenroda

Jena, OT Münchenroda, ca. 700 m südöstl. des Ortes im westl. Winkel des Abzweiges des alten Weges nach Döbritschen von Straße nach Jena (südlichster Punkt der Straße Münchenroda - Jena, ca. 80 m von der Straße) ‘Schwedenkreuz’ 

andere seite
steinkreuze muenchenroda
detail inschrift

Obertägige Maße: Höhe 1,36 m, Br. 0,87, T. 0,16, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein zeigt über die Kreuzbalken um das Jahr 1840 eingebrachte Inschriften, da es damals als Wegweiser verunstaltet wurde; je eine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger weist nach Döbritschen 3-4 St. und nach Jena 1 St; das mehrfach zerstörte (1954, 1960, 1972) und in Bruchstücken wieder aufgefundene Denkmal wurde auf Initiative von Gerhard Ost und den ortsansässigen Heimatfreunden sichergestellt, durch den Steinmetzbetrieb Eckart Bock, Jena-Wogau, restauriert und am 16. Juli 1981 ca. 80 m südwestl. des ursprünglichen Platzes (direkt am Abzweig des Weges) wieder aufgestellt; nach dem Kreuz leitet sich der noch heute gebräuchliche Flurname ‘Am Kreuz’ ab

Quellangaben: Lit.: 1. Winfried Haun, Steinkreuze in Jena, 2006, S. 57, 2. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 30-31, Nr. 39 m. Abb. 44, daraus: 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 58, Nr. 353, 4. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 17-18, 5. U. Becker, Steinkreuze gehören zur Landschaft, Weimar 1971, 

standort

Jena, OT Remderoda, Remderodaer Straße, von Jena kommend ca. 70 m vor der Eisenbahnbrücke der Holzlandbahn (Erfurt-Jena-Gera) zwischen Straße  u. Bahndamm

andere seite
steinkreuz remderoda

Obertägige Maße: Höhe 0,48 m, Br. 0, 50, T. 0,12, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein soll angeblich am ursprünglichen Platz stehen, wovon auch der Befund spricht, indem es bis an die Kreuzarme versunken im Erdreich steckt; nach altem Volksglauben wäre durch diese Lage eine eventuelle Untat, die den Anlass zur Setzung des Kreuzes gab, gesühnt (Verf.) das Denkmal steht unmittelbar auf der Jenaer Stadtgrenze, die in diesem Bereich seit dem Mittelalter nicht verändert wurde; bereits in einer *Weichbildbeschreibung der städtischen Gerichtsbarkeit im 15. Jh. war es zusammen mit vier weiteren Steinkreuzen aufgeführt ‘... das steinerne Creutze obwendig der fehmstad, do etwa die Rader stunden, undt stößt an die Cappelndorffische gerichte ...’ anhand der damaligen Abgrenzung des Jenaer Gerichtes von den umliegenden Gerichtsbarkeiten, wie etwa dem Probsteigericht, dem Zwätzener Gericht (Deutschritterorden) dem Gericht derer von Bünau zu Elsterberg, dem Gericht zu Lichtenhain und Ammerbach, sowie dem Kapellendorfer Gericht, kann heute das genaue Bild der Jenaer Stadtgrenzen nachvollzogen werden, wie es vom 6. Juni 1480 an Bestand hatte (ab 1909 durch zahlreiche Eingemeindungen vergrößert); vermutlich kann ein Zusammenhang des Steinkreuzes mit der oben genannten Gerichtsstätte ‘fehmstad’ (Feme-Gericht), nahe einer Wüstung (ausgegangene Ansiedlung), angenommen werden; am Kopf über dem zum Mühltal zeigende Arm wurde in neuerer Zeit die Zahl 22 als Flurnummer eingebracht     

*Weichbild: als Weichbild wird ein bewohntes Gebiet oder Ansiedlung einschließlich der Begrenzungen bezeichnet, weich leitet sich von dem alten Wort ‘wik’ ab (für Siedlung bzw. Dorf, noch heute in einigen Ortsnam. erkennbar); rechtshistorisch bezeichnet das Weichbild auch städtisches Gebiet außerhalb der Stadtmauer, das jedoch noch der Gerichtsbarkeit unterstand; an den wichtigsten Schnittstellen setzte man diverse Wegemale; ähnliche Bedeutung kommt dem Bannmeilenmal zu, das ebenfalls städtische, aber auch kirchlich unterstandene Bezirke handelsrechtlich auswies, z.B. das Bannmeilenkreuz (Quelle: ...wikipedia.org-wiki)

Quellangaben: Lit.: 1. Winfried Haun, Steinkreuze in Jena, 2006, S. 57, 2. W. Kühn, Die Entwicklung, insbes. die Anfänge des Jenaer Stadtgerichts, Jena 1938, 3. M. Platen, Jena im Mittelalter, 4. H. Mey, Die Jenaer Stadtgrenze, Kartenskizze S. 18 u. Foto Prof. Neumann, S. 38, 5. F. Störzner, s.o., S. 31-32, Nr. 41 m. Abb. 57, daraus: 6. E. Devrient, Urkundenbuch der Stadt Jena, Jena 1903, S. 281, 7. H. Kniesche, Alte Steinkreuze in Thüringen, Eisenach 1920, S. 37, 8. E. Kern, Jenaer Kreuzfahrt, Jena 1929, 9. G. Buchmann, Steinkreuze im Stadtkreise Jena, Jena 1933, S. 453, 10. W. Kühn, Jenaer Stadtgericht, Jena 1938, S. 33-35, 11. O. Mühlmann, Bedeutendes Kulturgut wurde vernichtet, Jena 1959, S. 64-65, 12. H. Köber, 1960 s.o. S. 57, Nr. 350, 13. G. Ost, 1962 s.o. S. 13-14

standort closewitz

Jena, OT Closewitz, ca. 250 m westl. des Ortes im Winkel des Abzweiges der Straße nach Krippendorf, Flur ‘Am Dornberg’

steinkreuz closewitz
kopie lit. f. stoerzner 1988 andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,32 m, Br. 0,72, T. 0,19, das Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalkstein zeigt neben einigen Kritzeleien neuerer Zeit in den Kreuzarmen den Schriftzug ‘Anno 1845’, da es damals, wie auch andere Steinkreuze der Region, unvernünftigerweise als Wegweiser benutzt wurde; obwohl das Denkmal am klassischen Standort eines Sühnemales steht, in der Gabelung wichtiger alter Wege, ist darüber nichts überliefert (Verf.) nach Lit. F. Störzner u. W. Haun befand sich ein heute verschollenes Closewitzer Steinkreuz ( Sub Saturno) ca. 1,4 km südl. des Ortes am Windknollen unterhalb des Napoleonsteines am Weg Jena- Closewitz; seit 1947 verschwunden wird es in einer Jenaer Grenzbeschreibung von 1480 erwähnt

Quellangaben: Lit.: 1. Winfried Haun, Steinkreuze in Jena, 1. Aufl., Jena 2006, S. 45-47, Nr. 3 (Zeichn. von Hans Fischer, Kopie); 2. F. Störzner, s.o. S. 22-23, Nr. 22/23 m. Abb. 25, daraus: 3. W. Schönheit, Die Steinkreuze Thüringens, Jena 1926, H. 2, S. 56, 4. E. Kern, 1929, 5. H. Köber, 1960 s.o. S. 57, Nr. 352, 6. G. Ost, 1962, S. 16

kopie lit. f. stoerzner 1988 aus 1931 kopie lit. f. stoerzner 1988 aus 1946
kopie lit. w. haun 2006 closewitz verschollen

verschollene Objekte: 1. Closewitz, Steinkreuz, bis kurz nach dem 2. Weltkrieg am Weg Jena-Closewitz nahe des Napoleonsteines, unterhalb des ‘Windknollen’ (363 m), s.o. Zeichnung v. Hans Fischer (Lit. W. Haun) u. Lit. F. Störzner, 1988, Nr. 26 (Foto 1931) u. Nr. 27 (Foto 1946) mit Schwertdarstellung, das Denkmal gehörte zu jenen fünf Steinkreuzen, die bereits in der Beschreibung des Jenaer Weichbildes von 1480 genannt wurden; 2. Isserstedt, Steinkreuz, im Bereich des ehem. Pfarrholzes, die Vermutung, es ist identisch mit dem Steinkreuz von Vierzehnheiligen kann nicht bewiesen werden; 4. Jena-Ammerbach, Steinkreuz, bei Steinkreuz Jena-Ammerbach, trug die Zeichnung eines Pfahleisen und wurde im 19. Jh. bei Kanal- oder Brückenbau verfüllt; 5. Jena-Lichtenhain, zwei Steinkreuze am Lichtenhainer Oberweg; 6. Steinkreuz am Weg von Burgau nach Winzerla; 7. Jena-Rasenmühleninsel, Steinkreuz nahe der Mühle; 8. Jena-Wenigenjena, Steinkreuz westl. auf Kirchhofmauer Schillerkirche, Schlippenstraße

Quellangaben: 1. W. Haun, 2006 s.o., nach Angaben von Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen (Kataloge) unter Mitwirkung von G. Möbes, W. Gall, B. Bahn, Weimar 1988 (Weimarer Monografien zur Ur- und Frühgeschichte)

standort cospeda

Jena, OT Cospeda, westl. Ortsrand, am Abzweig des alten Weges nach Isserstedt, westl. des an den Gärten entlang führenden Weges

steinkreuz cospeda andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,63, T. 0,22, das Steinkreuz mit proportional gesehen kurzen Armen wurde ab Mitte 19. Jh. als Wegweiser benutzt; hierfür wurde vermutlich die vertiefte rechteckige Fläche im Kreuzungsfeld herausgearbeitet, die den eingerillten Schriftzug ‘Isserstedt 1/2 Std.’ zeigte; nach mündlichen Überlieferungen, deren Wahrheitsgehalt dahingestellt sei, wird das Denkmal mit den Kreuzzügen (12.-13. Jh.) sowie auch mit dem im Dreißigj. Krieg zerstörten Dorf Ziskau, in nächster Umgebung, in Verbindung gebracht; G. Buchmann, stellt die Vermutung auf, es handle sich evtl. um das am Windknollen (südöstl. vom Ort mit dem sog. Napoleonstein) unterhalb des Napoleonsteines verschwundene Steinkreuz ‘Sub Saturno’

Quellangaben: Lit.: 1. Winfried Haun, 2006 s.o. S. 47, 2. G. Buchmann, Die Steinkreuze im Stadtkreise Jena, in: Thüringer Fähnlein, Jena 1933, 3. F. Störzner, s.o. S. 23-24, Nr. 24 m. Abb. 28, daraus: 4. H. Kniesche, 1920, S. 36, 5. W. Schönheit, 1926 s.o. H. 2, S. 56, 6. E. Kern, 1929, 7. H. Köber, 1960 s.o. S. 58, Nr. 366, G. Ost, 1962 s.o. S. 16-17

steinkreuz vierzehnheiligen andere seite
standort

Jena, OT Vierzehnheiligen, Grünanlage vor Ortskirche, bei Kriegerdenkmal unter markanter Fichte

Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, (Br. 0,43) T. 0,16, das nur noch einarmige Steinkreuz aus Kalkstein ist hinsichtlich seiner Größe und Form als typisches Sühnekreuz zu betrachten und dürfte von daher eines der ältesten Exemplare der Umgebung sein (Verf.) das Kreuz wurde 1983 östl. vom Ort an gefährdeter Stelle im Verlaufe der Gemarkungsgrenze zu Krippendorf von Andreas Krahn, Altengönna, aufgefunden und im Jahr darauf am heutigen Standort aufgestellt; am alten Platz lauten die Flurnamen ‘Kreuzsee’ und ‘Krizch’; am beschaulichen Dorfanger von Vierzehnheiligen mit der uralten Sommerlinde steht ein Gedenkstein an die Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14. Okt. 1806, in der das Preuß.-Sächs. Aufgebot von der französ. Armee unter Napoleon Bonaparte vernichtend geschlagen wurde; der Windknollen bei Cospeda soll ihm angeblich als Feldherrenhügel gedient haben  

Quellangaben: Lit.: 1. Winfried Haun, 2006 s.o. S. 49-50, Nr. 8, 2. F. Störzner, 1988 s.o. S. 37, Nr. 54 m. Abb. 52, daraus: 3. G. Ost, Gefunden in der Flur bei Vierzehnheiligen, Jena 1984, S. 26-27

c.2012 www.kreuzstein.eu