standort

Münnerstadt, Lkr. Bad Kissingen, A: nordöstl. Ortsrand, ostseitig an der Straße nach Strahlungen, ‘Zentstraße’, im Bereich des Ortsausganges an der Böschung     

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Obertägige Maße: Höhe ges. 0,90 m, Kreuz 0,55, Br. 0,70, T. 0,25, Höhe Basis 0, 35, Br. 0,80, T. 0,70, das Denkmal besteht aus zwei Teilen, das eigentliche Steinkreuz steckt mit seinem Schaft in einem Aushau, des sich nach oben verjüngenden Basisblockes, der vermutlich in ursprünglicher Situation mindestens zu zwei Drittel nicht sichtbar, untertägig lag und dem Objekt über lange Zeit große Standfestigkeit verlieh; unter Steinkreuzen oder anderen Kleindenkmalen wurden manchmal ähnliche, in Form und Größe jedoch variierende Steinblöcke mit Aushau gefunden, die speziell ‘Dogge’ genannt werden; dieses Erscheinungsbild eines Steinkreuzes ist eher selten anzutreffen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S. 184, 2. Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt, Sühnekreuz bzw. Pestkreuz, Zentstraße, grob behauenes Steinkreuz auf Sockel, Sandstein, wohl mittelalterlich, Nr. D-6-72-135-94

Münnerstadt B: westnordwestl. der Stadt, ca. halbwegs an der Verbindungsstraße Münnerstadt-Burghausen, ‘Schindbergstraße’, am Abzweig der Straße zur Thoraxklinik (Michelsgrund, Ausgang des Maital)                           

Obertägige Maße: Höhe 1,0 m, Br. 0,70, T. 0,22, das lat. Steinkreuz mit einigen Beschädigung. besitzt oberseitig abgeschrägte Kreuzarme; auf Kopf und Kreuzarm Wetzrillen, s. Einf; nach der Sage steht das Denkmal mit den nachfolgenden Steinkreuzen von Burghausen im Zusammenhang; am Platze soll ein Bursche wegen eines Mädchens einen anderen Burschen erschlagen haben; Flurnamen: Pfisterleithe, Teufelsboden  

Quellangaben: Lit.: 1. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S. 187, 2. Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt, Michelsgrund, Sühnekreuz, einfaches Steinkreuz mit Längsrille an der oberen Kreuzpartie, Sandstein, wohl mittelalterlich, Nr. D-6-72-135-93

neidkopf muennerstadt
standort jorgentor

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standort torturm jorgentor

Münnerstadt C: östl. Stadtmauer, an der Südostecke des Torturmes des Jörgentores (um 1348) bündig in 1,5 m vermauert, sog. ‘Neidkopf’ mit Kreuz

Maße: Höhe 0,48 , Br. 0,40, das Kalksteinrelief zeigt einen sog. *Neidkopf mit Kreuz in der erhobenen rechten Hand (Verf.)

Als Neidkopf bezeichnet man Fratzen, die an Mauern, Türen oder Giebeln von Häusern und anderen Gebäuden angebracht sind. Der Begriff stammt vom althochdeutschen Wort 'nid' ab, das für Hass, Zorn oder Neid steht. Der Brauch geht vermutlich auf keltischen Ursprung zurück, als man feindliche Schädel an den äußeren Begrenzungen der Bauten anbrachte, um Feinde abzuschrecken. Er galt außerdem als Glückssymbol und wurde auch auf Rüstungen angebracht. Man glaubte, mit der Zurschaustellung des Kopfes habe man Gewalt über die Seele und den Geist des Feindes. Ohne Kenntnis dieses Kults wurde der Brauch mit Steinköpfen vom inzwischen christianisierten Volk beibehalten (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Neidkopf, Textkopie)

in diesem Sinne möchte wohl obiger Neidkopf, sichtlich durch das erhobene Christuskreuz triumphierend blickend, den eventuell eindringenden Feind auf die christlichen Werte bzw. auf das in der Stadt herrschende Christentum hinweisen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt: Jörgentorgasse 11, Jörgentor Stadttor, massiver, fünfgeschossiger Torturm mit abschließendem Fachwerkturmaufsatz, nach 1508/09 (dendrochronologisch datiert), Tor um 1348 (dendrochronologisch datiert), mit Madonna auf der Westseite um 1380, steinernes Vorwerk, Vortor mit Voluten bekrönten Zinnen, mit Madonna um 1380, bezeichnet „1595“, Nr. D-6-72-135-38

emes-bildstock muennerstadt

Münnerstadt D: nördl. Rand der Altstadt, im ‘Novizengarten’ (öffentl. Stadtpark), ‘Am Dicken Turm’ (Stadtmauer), ‘Emes-Bildstock’

Maße: Höhe ges. 3,5 m (Sandstein), der sog. ‘Emes-Bildstock’ von 1610, benannt nach seinem Schöpfer Julius Emes, bedeutender, zwischenzeitlich in Münnerstadt ansässiger Bildhauer, gilt als einer der ältesten und schönsten Bildstöcke Bayerns; er zeigt auf der Ansichtsseite im Rundbogenaufsatz, bekrönt mit ‘IHS’ und zwei Engelsköpfen, eine Kreuzigungsszene auf vertiefter Fläche im kunstvoll gearbeiteten Relief - rechts und links des Gekreuzigten je ein schwebender Engel, darunter zwei Frauen im Schmerz, eine kniend, links eine nicht eindeutig erkennbare Gestalt; darunter nachstehende Inschrift, aus der ‘Wilhelmi Büchsen’ und ‘Elisabethen Wenerin’ hervorgeht; Rückseite eine plastisch tief ausgearbeitete Pieta (Verf.)

detail inschrift

das Denkmal stand bis 1992 im Durchgang zur ‘Schwesterngasse’ im Bereich des Deutschordenschlosses, vorher am alten Jahn-Turnplatz (Skaterplatz); es wurde dem Restaurator Petro Schiller, Königsberg i. Bayern, zur umfassenden Erneuerung übergeben, wobei der Bildstock fast in Vergessenheit geriet, obwohl P. Schiller mehrmals die Stadt Münnerstadt kontaktierte; erst am 7. September 2013, dem Tag des offenen Denkmals, erfolgte im Zuge der Initiative des Münnerstädter Altstadtvereins e.V. die feierliche Übergabe an die Öffentlichkeit (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...mainpost.de-(mehrere Zeitungsartikel 2013), ‘Emes-Bildstock und Kreuzweg’, 18. Januar 2013 / ‘Altstadtverein übergibt Emesbildstock’, Art. v. Josef Kleinherz, 16. August 2013, 2. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt: Am Dicken Turm, Bildstock, Rundbogiger Reliefaufsatz mit Darstellung der Kreuzigung und einer Pietà, auf Rundsäule, von Julius Emes, bez. 1610, Nr. D-6-72-135-367

standort burghausen b

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Münnerstadt, OT Burghausen, Lkr. Bad Kissingen, A: ca. 1 km südl. des Ortes am Forstweg, der in der nach Osten abgehenden Straße nach Münnerstadt nach Süden verläuft; Flur ‘Beim steinernen Kreuz’

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standort

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br.-T. 0,30, das nur noch in seinem gefasten Schaft erhaltene Steinkreuz und ein hölzernes Andachtskreuz mit ständig brennenden Windlicht, bezeichnen angeblich die Örtlichkeit, wo ein Bursche ein Mädchen erstach (s.u. Sage) der Platz wird von den Dorfbewohnern ehrfurchtsvoll gepflegt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Jürgen Reinhardt, Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön, 1999, S. 175, 2. Gde. Burghausen, Hinweistafel vor Ort

Burghausen, B: ca. 500 m südwestl. von Objekt A auf der Höhe am Waldrand des Münchholz, östl. am Irdesberg, am alten Weg Münnerstadt-Haard / Nüdlingen

Obertägige Maße: Höhe 1,63 m, Br. 0, 75, T. 0,23, das hohe, arg verwitterte Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit einigen kleineren Beschädigungen zeigt auf der Vorderseite im Kreuzungsfeld ein erhaben herausgearbeites gleicharmiges got. Nasenkreuz, so wie darunter im Schaft plastisch hervorgearbeitet eine herzförmige Darstellung; ca. 20 cm,  darunter schließt sich in nur noch schwach erkennbarer Verbindung eine etwa rechteckige erhöhte Fläche mit runden Ecken an; Sage: in Erkenntnis seiner beiden Bluttaten, indem ein Bursche einen anderen Burschen und ein Mädchen tötete, soll der Mörder in tiefer Reue zusammengesunken sein; hier am Platze setzte man das Kreuz (Münnerstadt B, Burghausen A); diese Denkmale, sowie das nach folgende Steinkreuz stehen an einem im Mittelalter viel begangenen Weg zwischen Münnerstadt und Haard / Nüdlingen, der in Folge der letzten *Separation südl. von Burghausen teilweise überpflügt wurde; alle vier Denkmale, in realer Reihenfolge, stehen nach der Sage für einen Tathergang: einst befanden sich zwei Nüdling. Burschen und ein Mädchen aus Haard gemeinsam auf dem Heimweg vom Münnerstädter Markt, wobei beide das Mädchen liebten; an der Stelle des ersten Kreuzes (Münnerstadt B) eskalierte der Streit und der eine Bursche erschlug den anderen; voller Entsetzen rannte das Mädchen auf dem Weg talwärts gegen Burghausen davon; am Platze des Steinkreuzstumpfes holte sie der Verfolger ein und erstach sie in seiner Wut; als er oben am Irdesberg ankam, sank er voller Entsetzen über seine Bluttaten zusammen, die Örtlichkeit des dritten Kreuz; am Platze des nachfolgenden vierten Kreuzes, stieß er sich das Messer ins Herz und starb (Verf.)

*Separation: Zusammenlegen von Grundbesitz innerhalb einer Gemeinde

Quellangaben: Lit.: 1. J. Reinhardt, S. 176

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standort monchsholz

Burghausen, C: Münchholz, ca. 250 m südwestl. von B am Weg im Bereich der Gemeindegrenze zu Haard             

Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,74, T. 0,24, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gefasten Kanten ist unsymmetrisch gearbeitet und weist einen proportional gesehen langen Kopf auf, der oben ein kleines eingetieftes Kreuz zeigt; das Denkmal bezeichnet angeblich den Platz, wo sich ein Doppelmörder das Leben nahm (Verf.)

freilich beeindruckt obige Volkssage hinsichtlich der involvierten Denkmale, die jedoch offensichtlich verschiedenen Zeit- bzw. Stilepochen angehören; damit dürften auch die ursprünglichen Setzungsgründe längst in Vergessenheit geraten sein (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. J. Reinhardt, S. 177, unter Haard geführt, 2. Liste der Baudenkmäler in Münnerstadt, OT Burghausen, Münchholz, Wegkreuz, Sandstein, 14. Jh., Nr. D-6-72-135-120, 2. Gde. Burghausen, Sage: Hinweistafel für Objekte Münnerst. B, Burghausen A, B, C

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