Neuenbürg, Lkr. Enzkreis, A: nördl. im Ort, nordseitig an der 'Albert-Schweitzer-Straße', gegenüber des Anwesens Nr. 5, unmittelbar östl. der Kreuzung 'Obernhäuser Weg', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit linear eingetiefter Darstellung eines Hammers am rechten Arm (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7117 Birkenfeld R 70000 H 12800. Auf dem Gehweg der Albert- Schweitzer-Straße, früher Obernhäuser Weg, vor einer Stützmauer gegenüber den Grundstücken Albert-Schweitzer Straße 1-5. Das Kreuz kam beim Straßenbau zwischen 1970 und 1975 zum Vorschein. Beschreibung: Buntsandstein. An Kopf und Armen leichte Beschädigungen. Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,64, T. 0,18, Form: Kopfhöhe stark, Querbalkenansicht leicht betont. Kopfende läuft seitlich aus. Leichte Armverbreiterung. Zeichen: Hammer im linken Arm, Stiel nach rechts. Datierung: ca. 16./17. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Zwei Metzger hätten sich im Streit um ein Schwein mit dem Beil erschlagen' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 210, Neuenbürg I (o.F.)

Internet: 

kopie f.k. azzola ...
kopie f. k. azzola ...

Neuenbürg, Lkr. Enzkreis, B: OT Arnbach, links der Straße zwischen dem Neuenbürger Ortsteil Wilhelmshöhe und Straubenhardt (L 565), ca. 1,3 km südöstl. der Ortsmitte bzw. westl. des Kreisels 'Marxzeller Straße/L 565-Hohlohstraße' im Wald (westl. der Stadthalle Neuenbürg), Waldabteilung: 'Steinenkreuz' (B. Losch, 1981), 'Galgen' (...mapy.cz-Gebietskarte), Steinkreuz, Benennung: 'Hafnerkreuz' (ab 2019 wegen Erweiterung des Gewerbegebietes Neuenbürg im städtischen Bauhof eingelagert, aktueller Verbleib nicht bekannt)

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), parallelkantiges Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit linear eingetiefter Darstellung eines Kruges und der Jahreszahl '1507' darüber; nach der Sage wurde hier ein Neuenbürger Hafner (Krugmacher) umgebracht (Verf. frei nach B. Losch, 1981 u. F. K. Azzola-A. Dürr-E. Göltenboth)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7117 Birkenfeld R 68900 H 12540, Flst. 1111. Im Wald ca. 1,4 km südöstlich vom Ort, links der Straße von Wilhelmshöhe nach Schwann. Südlich vom Kreuz verläuft die alte Straße als Pfad. Beschreibung: Buntsandstein. Bearbeitungsspuren. Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,66, T. 0,20, Form: Regelmäßig. Seitlich auslaufender Fuß. Zeichen: Haken (24 cm hoch). Inschrift: '1907' in der Kreuzmitte über dem Haken, früher als '1703' zu lesen (F. Fick, 1928). Volkstümliche Überlieferung: 'An dieser Stelle soll ein Neuenbürger Hafner ermordet worden sein, als er mit dem Erlös seines im Badischen verkauften Geschirrs nach Hause ging' (F. Fick, 1928). Man sage, daß der alte Weg ein viel begangener Handelsweg gewesen sei. Ein Händler sei hier umgebracht worden. Flurname: Waldabteilung 'Steinenkreuz' (Textkopie B. Losch 1981)

Anm.: Zeichen: Haken (irrig bzw. Verwechslung, Verf.)

Ang. Friedrich Karl Azzola, Alfons Dürr und Emil Göltenboth: 'In dem von B. Losch erarbeiteten und vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg herausgegebenen Inventar der 'Steinkreuze in Baden-Württemberg' werden im Enzkreis unter Neuenbürg zwei Steinkreuze genannt. Innerhalb des bebauten Stadtgebietes steht in der AlbertSchweitzer-Straße ein spätmittelalterliches Steinkreuz, dessen Attribut als Wollkratze (Kardätsche) zu interpretieren ist, außerhalb in einer Fichten-Dickung der Waldabteilung Steinenkreuz in der Gemarkung Arnbach nahe der neuen Stadthalle und südlich der Straße nach Schwann das 'Hafnerkreuz' (Abb. 1). Die Sage berichtet, hier sei ein Neuenbürger Hafner ermordet worden, als er mit dem Erlös seiner im Badischen verkauften Ware nach Hause zurückkehrte. Da das Zeichen, dessen Konturen in die dem alten Fahrweg zugewandte Vorderseite des Steinkreuzes eingehauen sind, als ein spätmittelalterlicher, damals weit verbreiteter Topf zu verstehen ist, wie er noch jüngst insbesondere zur Verwahrung von Milch diente, trifft der Grund zur Setzung dieses Steinkreuzes, wie ihn die Sage überliefert, ganz offensichtlich zu. Über dem Topf als historisches Handwerkszeichen eines Hafners (Töpfers) ist eine vierziffrige Jahreszahl eingehauen, die früher als 1703, neuerdings als 1907 gelesen wird. Da das Steinkreuz spätmittelalterlichen Ursprungs ist, kann die so gelesene Jahreszahl mit dem Ursprung des Males in keinen Zusammenhang gebracht werden. Wäre diese Jahreszahl als 1703 oder 1907 zutreffend gelesen, so wäre sie anläßlich einer Zweitverwendung ohne einen begleitenden Text nachträglich in die Vorderseite des Kreuzes eingehauen worden, wofür es jedoch keine Anhaltspunkte gibt. Insofern erscheinen die bisherigen Lesungen der Jahreszahl zweifelhaft. Betrachtet man die als Tausenderziffer dienende Eins (Abb. 2), so wird schnell klar, daß diese Eins weder dem Barock (1703) noch unserem Jahrhundert (1907) zugehören kann; es ist vielmehr die um 1500 üblicherweise als Tausenderziffer dienende Eins. - Die Hunderterziffer setzt hoch an; ihr Kurvenzug wird gegen den Uhrzeigersinn nach rechts unten geführt, gefolgt von einem geraden Strich nach unten. Dies ist die um 1500 übliche Fünf6, wie ein Beispiel aus dem Jahr 1501 bekräftigen möchte. Demgegenüber wird der Kurvenzug einer Neun vom Ansatz ausgehend im Uhrzeigersinn nach rechts geführt. Schon aus diesem Grund kann die Hunderterziffer keine Neun sein. - Während die Null als Zehnerziffer keine Schwierigkeiten bereitet, bedarf die Einerziffer noch der sichernden Klärung. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wird die Sieben zunächst vorzugsweise als steiles, achsensymmetrisches Dach im Sinne eines großen griechischen Lambda geschrieben. Als Beispiel zeigt das Jahr 1472. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts und um 1500 wird dieses lambdaartige Dach zunehmend nach rechts geneigt, wobei sich zugleich der Winkel, den die beiden Schenkel miteinander bilden, etwas weitet. Insofern kann die vorliegende Einerziffer auf dem Neuenbürger Steinkreuz nur als eine Sieben gelesen werden. Faßt man dies alles zusammen, so ergibt sich die Jahreszahl 1507: Es war im Jahr 1507, als ein Hafner (Töpfer), an den das Steinkreuz in der Waldabteilung Steinenkreuz der Gemarkung Arnbach (Gde. Neuenbürg) erinnert, gewaltsam umkam. Es lud den Vorübergehenden ein, für die Seele des unversehen Verstorbenen ein Fürbittegebet zu sprechen' (Textkopie Friedrich Karl Azzola, Alfons Dürr und Emil Göltenboth 1989) 

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 210, Neuenbürg II, Stadtteil Arnbach (o.F.), daraus: 2. Friedrich Fick, Die Sagen der Heimat, Neuenbürger Heimatbuch. 1928, S. 171; 3. Friedrich Karl Azzola, Alfons Dürr und Emil Göltenboth, Fundberichte aus Baden-Württemberg / Aufsätze, Bd. 14, 1989, S. 483-486: DAS HAFNERKREUZ IN DER WALDABTEILUNG STEINENKREUZ BEI NEUENBÜRG IM ENZKREIS  

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