steinkreuz neuengronau
standort
detail darstellung

Sinntal, OT Neuengronau, Main-Kinzig-Kreis, Ortskern am Dorfplatz

Maße: Höhe ges. 0,97 m, Kreuz 0,70, Br. 0,67, T. 0,22, das Steinkreuz (einst) lat. Form aus rotem Sandstein, unterer Schaft fehlt durch Abbruch, besitzt gefaste Kanten und zeigt die eingetiefte Darstellung eines Schwertes mit gerader Parierstange und runden Knauf, imgrunde das Symbol der mittelalterlichen Hochgerichtsbarkeit; rechts des Griffes (rechter Arm) die eingetiefte Jahreszahl ‘1507’, linker Arm nicht einwandfrei deutbare länglich ovale, plastische Darstellung (Verf.) das Denkmal wurde Anfang der 70 zig. Jahre im Zuge der Flurbereinigung südl. von Neuengronau am Ufer des Gronaubaches nahe der Straße nach Altengronau entdeckt; das Kreuz wurde zunächst an das Heimatmuseum in Schlüchtern übergeben, geriet aber dann abgelagert auf dem dortigen Bauhof der Stadt in Vergessenheit; auf Initiative des Ortsvorstehers Jürgen Heß, Neuengronau, konnte das Denkmal schließlich nach mehren Gesprächen mit dem Museumsleiter und Bürgermeister Stadt Schlüchtern wieder zurückgeholt werden; nach Restaurierung, sowie Anfertigung des Sockels und der Aufstellung des Steinblockes, durch den Steinmetzmeister Gerhard Däfner, wurde das altehrwürdige Denkmal im Rahmen des Dorffestes am 4. Juli 1998 wieder in Neuengronau begrüßt (Quelle: Verf. nach ...monumentum.net-Presseschau)  

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 151, Nr. 5623.1 (unter Schlüchtern, mit Angabe ehemals in einer Wiese an der Gronau zwischen Neuen- u. Altengronau, jetzt im Bergwinkel-Museum Schlüchtern), daraus: 2. W. Praesent, Die Steinkreuze im Kreis Schlüchtern, BuchenbII 37, 1964, S. 57-58, Internet: 1. ...monumentum.net-Presseschau-10.08.1998-Sinntal (Hessen)-Entdeckt und aufgestellt: Steinkreuz von Neuengronau

verschollene Objekte:

Sinntal, OT Altengronau, Steinkreuz mit abgeschlagenen Kopf auf dem ‘Jägeracker’ beim Hofe Dittenbrunn (Bereich der Ländergrenze BY-HE) mit Darstellung von Pflug und Pflugreute; der Hofbesitzer berichtete vom Tod eines Bauern beim Pflügen, das Kreuz ist bereits um 1920 ausgegangen (Quelle: H. Riebeling, S. 156, daraus: 2. W. Praesent, Die Steinkreuze im Kreis Schlüchtern, 1964, S. 57-58

standort wuestung rommersbrunn kopie lit. h. riebeling 1977

Sinntal, OT Sterbfritz, Main-Kinzig-Kreis, ca. 3 km nordöstl. des Ortes im Bereich der Wüstung Rommersbrunn, westl. an der sog. ‘Weinstraße’, unmittelbar südl. des Abganges mehrerer Wege auf der Höhe im Forstort ‘Tiegel’ Nr. 149 (zweigt nach ca. 1,5 km vom nordöstl. Ortsrand ggü. der markanten Stephanskuppe nördl. von der L 2304 Ri. Oberzell bergauf ab und erreicht nach ca. 1,8 km den Wegetreffpunkt)

steinkreuz sterbfritz andere seite ansicht nordseite
standort

Obertägige Maße (ab Dogge): Höhe 0,70 m, Br. (0,23) T. 0,30 (Dogge: 0,10/0,50/0,45) nach Lit. H. Riebeling, 1977, handelt es sich um den verbliebenen Rest (Schaft) eines Steinkreuzes aus Sandstein, das auf der Ansichts- und Rückseite je ein linear eingetieftes Beil zeigt (könnte auch ein Kreuz sein, Foto Mitte, Verf.) das Denkmal ist ein einem etwa quadratischen Basisstein mit angepassten Aushau verankert, der jedoch durch Moosbewuchs nur von der Form her erkennbar ist; solche meist untertägig angelegten Basissteine dieser Aufstellungsvariante verliehen freistehenden Flurdenkmälern besondere Standfestigkeit und werden in der Fachliteratur zuweilen auch ‘Dogge’ genannt (Verf.); der Volksmund spricht vom ‘Tiegel’ und dem dazu gehörenden ‘Mordstein’ - ein betrügerischer Müller ist hier erschlagen und begraben worden oder eine geizige Müllerin erschlug im Jähzorn mit einem eisernen Tiegel einen um Nahrung bittenden Handwerksburschen, zur Strafe wurde sie in den steinernen Tiegel verwandelt (Verf.) 

die Bezeichnung ‘Weinstraße’ kommt in Deutschland oft vor und bezieht sich imgrunde auf wichtige Altstraßen mit ihren Zustrecken, hat aber mit etwa darauf transportiertem Wein nichts zu tun; ‘Wein’ kommt diesbüglich von ‘Wagen’, damit die Hindeutung zur Handels- bzw. Heerstraße; obige Weinstraße zieht aus dem Spessart über das Sinntal nach Norden in das Gebiet des Vogelsberges um hier im Gebiet auf die sog. ‘Hohe’ oder auch ‘Birkenhainer Straße’ zu treffen bzw. zu kreuzen, die aus dem Frankfurter Raum über das Kinzigtal (Gelnhausen, Steinau, Schlüchtern) zunächst nach Fulda und weiter nach Kassel bzw. Erfurt-Leipzig verlief - eine überregionale sog. ‘Via Regia’, Königsstraße (Verf. nach ...unterwegs-auf-alten-strassen.de)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977, s.o. S. 151, Nr. 5623.2, daraus: 2. Georg Landau, Beiträge zur Geschichte der alten Heer- u. Handelsstraßen in Deutschland, Kassel 1958, S. 46 (herausgeg. v. Willi Görich), 3. Wilhelm Praesent, Bergwinkel-Geschichten, 1954, S. 27/46/95 u. Die Steinkreuze im Kreis Schlüchtern, 1964, S. 57-58

c.2015 www.kreuzstein.eu