standort baumgruppe links

Staßfurt, OT Neundorf, Salzlandkreis, ca. 800 m südl. des Ortes in der Bölitzer Mark, in solitärer Baumgruppe 60 m westl. der Landstraße Staßfurt - Sandersleben

steinkreuz neundorf andere seite
standort

 Obertägige Maße: Höhe ges. 1,05 m (0,72), Br. 0,85  T. 0,29 das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Enden wurde noch vor 1950 in die heutige sichtbare Betonbasis einbetoniert; im Kreuzungsfeld der Ansichts- u. Rückseite befindet sich je ein Loch, das als Abriebsmal deutbar ist, sowie sich auch eine derartige Vertiefung auf dem Kopf befindet, s. Einf. (Verf.) das Kreuz soll nach den Freiheitskriegen (um 1820) gesetzt worden sein und zwar auf dem Grab eines hohen Offiziers, wobei auch die Kriegskasse an dieser Stelle mit vergraben worden sein soll; nach anderer Version setzte man das Denkmal bereits im Dreißigjährigen Kriege; nach einer Sage suchte der Bölitzer Schäfer (Wüstung Böhlitz ) die besseren Neundorfer Weideplätze auf, was ihm der Neundorfer Schäfer berechtigt verwehren wollte, worauf ihn der Bölitzer erschlug und das Kreuz setzen lassen musste; bei der Kreuzsetzung wurde beschworen, dass der mit Unruhe bestraft werden würde, der es entfernen wolle; 1881 soll dann der Ackerbesitzer Mittag versucht haben den Stein, weil bei der Feldbestellung hinderlich, zu entfernen, indem er ihn als Baumaterial auf seinen Hof brachte; aber schon in der darauffolgenden Nacht ging der Spuk los, die Pferde lösten sich aus den Halftern, die Rinder aus den Ketten, die Hunde heulten und die Katzen jammerten; der erschrockene Hofbesitzer fand keine Ruhe und brachte schon im Morgengrauen des nächsten Tages das Kreuz an die alte Stelle zurück (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 19 m. Abb. 43, daraus: 2. W. Kunze, Von Steinkreuzen in Feld und Flur, 1935, S. 291-298, 3. O. Träger, Von alten Steinkreuzen im Bernburger Land und ihren Sagen, 1956, S. 209-218, 4. A. Wirth, Stein- und Sühnekreuz in Anhalt, Dessau 1957, S. 380-384; 5. W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 16-17

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