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Nordhausen, Lkr. Nordhausen, Cyriacikapelle, Freiherr-Von-Steinstraße 1, bündig in Grundmauer Südseite am Gehweg vermauert

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A: l. (hinter E-Schaltschrank) Maße: Höhe 0,65 m, Br. 0,70, Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein, Schaft durch Abbruch verkürzt, B: Maße: Höhe 0,36 m, Br. 0,55 Steinkreuzfragment, Kalkstein, C: Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,65, nicht symmetrisch gearbeitetes Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein, D: Steinkreuz aus Kalkstein (derzeit kein Foto))

Cyriaci-Kapelle und Siechenhof: Die Cyriaci-Kapelle aus dem 13. Jahrhundert, einst Hospital und Altenheim, ist heute Sitz der Kreismusikschule. Die Kapelle wird 1284 gebaut als Teil des Städtischen Hospitals. 1788 wird das Hospital um ein Altersheim erweitert und während der Freiheitskriege 1806 bis 1815 als Lazarett und Verbandsplatz genutzt. Später dient es auch als Polizeigefängnis für Kurzstrafen. 1823 wird die Kapelle wegen Baufälligkeit abgerissen. In den Jahren 1845-46 errichtet man auf den alten Grundmauern einen verputzten zweigeschossigen neugotischen Sattelbau. Bis 1991 ist das Gebäude städtisches Altenheim. Nach der Sanierung zog 1991 die Musikschule des Landkreises Nordhausen ein. Im Laufe des Jahres 1997 wird die Cyriaci-Kapelle, der Konzertsaal, grundhaft saniert und am 5. September 1997 durch den Landrat eröffnet. Seither finden in der Cyriaci-Kapelle, die eine besondere Akustik auszeichnet, zahlreiche Konzerte statt (Quelle: ...nordhausen.de)

die Cyriaci-Kapelle, benannt nach dem heiligen Diakon Cyriakus, der 309 unter dem röm. Kaiser Maximilian den Märtyrertod starb, war die ehem. Kapelle des ausgegangenen Siechhofes (Siechenhof, veralt.: Siech=Seuche), der sich etwa hier befand; diese Bezeichnung geht auf die mittelalterl. Hospitalhöfe zurück, die meist außerhalb der Stadtmauern angelegt wurden, aus mehreren Gebäuden bestanden und Hilfsbedürftige mit ansteckenden Krankheiten wie Pest, Lebra usw. beherbergten; meist auch mit eigenen Friedhöfen in der Nähe; ein diesbezüglicher Zusammenhang mit den vermauerten Denkmalen, vielleicht als Grabkreuze, kann vermutet werden, sowie aber auch ursprüngliche Standorte an der großen Ausfallstraße nach Westen, evtl. als Sühnekreuze (Verf.); aus älterer Literatur gehen bereits Hinweise auf Stein kreuze an dieser Örtlichkeit hervor; der Nordhäuser Pfarrer Friedrich Christian Lesser (1692-1754) nennt in seiner Chronik von Nordhausen sieben verschwundene Steinkreuze am Siechhof; weitere sehr detaillierte Hinweise über Her- kunft und Aussehen von sogar acht Steinkreuzen liefert der Nordhäuser Schriftsteller, Maler, Lehrer u. Lithograf J.C. Carl Duval (1780-1853) (Quelle: Lit.: J. Löffler) inwieweit obige Denkmale diesbezüglich involviert sind kann momentan nicht beantwortet werden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Johannes Löffler, Katalog der Steinkreuze, in: Paul Grimm, Die Ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmäler des Kreises Nordhausen, Nordhausen 1974, S. 40/99-100/103, Nr. 136-146, 2. C. Duval, Siechhof, Bau- und Kunstdenkmäler der Prov. Sachsen, S. 355 (Ang. in: P. Grimm)

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standort domgelaende kopie lit. j. loeffler

Nordhausen, E: Dom Zum Heiligen Kreuz, Domstraße, östl. im Domhof vor Umfassungsmauer   

Obertägige Maße: Höhe 1,55 m, Br. 0,62, T. 0,20, das gut erhaltene Steinkreuz lat. Form aus Karbonsandstein soll angeblich zu einer ausgegangen Denkmalgruppe gehört haben (sechs Objekte), die sich auf dem sog. ‘Holungsbügel’ eine Anhöhe am westl. Stadtrand, befand (s.u. versch. Objekte) durch Dr. A. Stolberg vor dem Kriege von dort in das damalige neueingerichtete Lapidarium in der Weberstraße versetzt, worauf nach der Zerstörung die Aufstellung am heutigen Platze erfolgte (s.r. Kopie Lit.: J. Löffler)   

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler, s.o.

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standort
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Nordhausen, F: Dom Zum Heiligen Kreuz, Domstraße, westl. Umfassungsmauer Domhof, in 1m Höhe befestigt                                             

standort koenigshofwall

Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,80, T. 0,18, Rest eines kalksteinernen Kreuzes mit fragmenthaft erhaltener Darstellung eines linear eingerillten Wiederkreuzes (Vervielfachung des lat. Kreuzes, auch sog. Deutsches Kreuz) vermutlich nach folgender Beschreibung von J. Löffler eine Zugabe späterer Zeit (Verf.): Kreuzförmiger steinerner Blätterknauf, sog. Kreuzblume, ursprünglich Spitze eines got. Turmhelmes, in späterer Zeit mit einem neuen Grabstein verbunden, Kalkstein                 

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler

Nordhausen, G: Königshofwall (westl. Stadtmauer), ca. 40 m südl. des Treffpunktes Waisenstraße-Neuer Weg, in ca. 1,90 m bündig vermauert

Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,55, nach Lit. Förstemann hat des kalksteinerne Kreuz ursprünglich lat. Form vorher auf der Mauer gestanden; eine Sage berichtet vom Mord der Eltern am heimgekehrten Sohne

Quellangaben: Lit.: 1. Prof. u. Heimatforscher E.G. Förstemann, Nordh. (1788-1859), Geschichte der Heimat, Kleine Schriften, S. 158, in: J. Löffler, Katalog der Steinkreuze

standort

Nordhausen, H: ca. 500 m vom südwestl. Stadtrand,  westseitig am Feldweg, der direkt von der neuen Chaussee nach Hesserode (B 243) nach Norden zieht, nach ca. 70 m

kreuzstein nordhausen andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,76 m, Br. 0,63, T. 0,22, der Kreuzstein aus Kalkstein mit randumlaufenden Beschädigungen zeigt beidseitig gleiche Darstellungstechnik, doch verschiedene Kreuzformen; auf der vom Weg abgewandten Seite wird durch 4 ovale Vertiefungen ein breitbalkiges, gleicharmiges Kreuz erzeugt, das bis an die Ränder des Steines ausläuft; im Kreuzungsfeld wird auf gleiche Weise ein kleines Kreuz erzeugt, s.l.; auf der Ansichtsseite, durch arge Verwitterung nur schwer erkennbar, mehrere derartige Vertiefungen, die eine andere Kreuzform erzeugen, vermutlich ein got. Wiederkreuz (Verf.) in der Lit. J. Löffler wird dieser Standort nicht aufgeführt, doch die Beschreibung eines der sechs Objekte der ausgegangenen Denkmalgruppe auf dem Holungsbügel lässt eine Identität mit diesem Kreuzstein vermuten (s.u. versch. Objekte) damit kann angenommen werden, dass der Stein vom Holungsbügel stammt, etwa 1 km nördl. des angegebenen Standortes (Verf.)  

Quellangaben:  Lit.: 1. J. Löffler

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standort alte muehle obersalza

Nordhausen, I: OT Obersalza, Schnabelsmühle, Grünanlage, Kohnsteinweg 8 (am Ende Straße der Opfer des Faschismus)

Obertägige Maße: Höhe 1,45 m, Br. 0,61, T. 0,18, das hohe Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein weist neben einer Bruchstelle im Schaft erhebliche Beschädigung am Kopf auf; arge Oberflächenverwitterung; hellere Verfärbung des Schaftes deutet auf einen über längere Zeit tieferen Stand hin; das Denkmal befand sich früher gegenüber der Mühle im Bereich der heutigen Kreuzung (Verf.)

Die Mühle am Kohnstein: Am östlichen Ausläufer des Kohnsteins erbaute man 1702 die Schnabelsmühle. Sie war ursprünglich Ölmühle, die später zur Sägemühle und dann zu einer Getreidemühle umgebaut wurde. Das Wasser der Zorge diente als Antriebskraft. Seit 1943 wurde die Mühle mit Elektroenergie betrieben. Der Mühlenbetrieb ist 1978 aus Altersgründen des Besitzers stillgelegt worden (Quelle: ...karstwanderweg.de)

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler

standort altentor nordhausen detail inschriftstafel

Nordhausen, J: ehem. Altentor, nordwestl. Teil ehemalige Stadtmauer

die Örtlichkeit erinnert an den Tod des Bürgermeister Helwig von Harzungen und weiteren drei Bürgern der Stadt, die hier am 14. April 1329 im Verlaufe der Fehde mit den Grafen von Schwarzburg, Stolberg, Hohnstein und den Rittern von Klettenberg, die sich ihrer Rechte beraubt fühlten, im Straßenkampf fielen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Hinweistafel v. Ort, Internet: 1. ... wikipedia.org-Nordhausen

verschollene Objekte:

1. am Wege auf dem sog. Holungsbügel, ein Höhenzug westl. der Stadt, sollen sich einst zusammenstehend sechs Denkmale befunden haben (s.u. Zeichnung aus Lit.: P. Grimm, hier nur fünf); zwei Kreuzsteine, vier Steinkreuze, darunter nur noch ein Stumpf; die Denkmalgruppe wird in obig. Lit. von 1974 noch erwähnt, muss also später, evtl. durch Überbauung ausgegangen sein; die Örtlichkeit ist topographisch u. stadtgeschichtl. von Bedeutung, denn über den Höhenzug führte im Mittelalter ein wichtiger Weg aus der Stadt in Richtung Westen; nach der Stadtplanskizze Entwicklung der Stadt Nord- hausen im Mittelalter (bearb. v. O. August, in: Lit. P. Grimm, s.u.) begann diese Wegführung südl. unterh des Domes, passierte über den Grimmelsteg die Zorge (Steinbrücke), führte über den Holungsbügel und kreuzte unmittelbar in diesem Gebiet den Kaiserweg oder auch Harzrandstraße, die über Ellrich an den Südharz führte; von daher ist zu vermuten, dass die einzelnen Denkmale ursprünglich an verschieden Standorten im Bereich dieser bedeutsamen Altstraßenkreuzung standen und irgendwann angesammelt wurden (Verf.)

2. nach der Förstemann Chronik, S. 412, befand sich ein Steinkreuz gegenüber dem sog. Eldorado im Nordhäuser OT Salza, 1502 errichtet: nachdem Heinrich Meder den Martin Tischmacher ermordet hatte, ist die Sache vor den Rath so verglichen worden, daß der Täter eine Wallfahrt tun, ein Kreuz setzen, Brüderschaft in viertelhalb Hundert Klöstern, Wigilien und Seelenmessen beschaffen sollte

3. Frauenberger Kirche, Westportal, Steinkreuz (Alte Aufnahme v. H. Löffler)

4. ein Kreuzstein am Wege vom Eldorado nach dem ‘Schurzfell’ (nördl. OT Salza) in Lit. J. Löffler aufgeführt, aber heute verschollen, mit Zeichnung eines stilisierten Kreuzes mit den Buchstaben H (oc) S (igno) Lit.: Silberborth, Preußen und Hannover, S. 204; das sog. Schurzfell, heute durch Wohnsiedlung überbaut, lag an der alten nach Norden führenden Heerstraße; hier befand sich eine Feldschmiede mit Wirtshaus, wo die Fuhrleute rasteten (Quelle: ...ts-inside.de-publikationen-harz-schurzfell)

quelle: w.r. in: p. grimm, holungsbuegel denkmalgruppe

Quellangaben: Lit.: 1. J. Löffler, Katalog der Steinkreuze, verschwundene Steinkreuze, S. 103, in P. Grimm (Kopie)

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