kreuzstein angerstein bollensen poepel 6.11.06 andere seite

Nörten-Hardenberg, OT Angerstein, Lkr. Northeim, A: Angersteiner Kirche, Kirchhof

Obertägige Maße: Höhe 0,50 m, Br. 0,53, T. 0,18, der zu einem Drittel untertägig stehende Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite, auf vertiefter Kreisfläche, ein im kräftigen Relief herausgearbeitetes griechisches Kreuz, das nahtlos in den Rand übergeht; im Kopfbalken und auf der Rückseite die um 1816 eingemeißelte Zahl 12; das Denkmal befand sich bis in die neunziger Jahre als Grenzstein umfunktioniert, integriert in einen mit mehreren Grenzsteinen markierten alten Grenzverlauf über die Höhe des Maiberges im Angersteiner Wald östl. vom Ort; heute die Forstgrenze zwischen dem Genossenschaftswald der Realgemeinde Angerstein und dem Mariensteiner Klosterforst; die sehr ähnlichen Objekte B und C, ebenfalls mit Grenzmal-Nummerierung 1 und 10, befinden sich nordwestl. bzw. auf der Höhe des Maiberges, in der Reihe, der etwa alle 200 Schritt gesetzten Grenzsteine (Verf.)

kopie kreuzsteine angerstein
am vorherigen standort

der Kreuzstein wurde von einem Lehrer, wohnhaft in Nörten, unberechtigt vom Standort am südöstl. Abhang des Maiberges entfernt und auf dessen Privatgrund verbracht; nach seinem Tod übergab ihn der Sohn dem Nachbar Herrn H. Hüter, Realgemeindevorsitzender, der den Stein 2003 links am Eingang des Realgemeindehauses ‘An der Bünte’ aufstellen ließ, s.o.r.; nach einem Beitrag in der regionalen Presse von Ortsheimatpfleger E. R. Christ, Angerstein, über die Kreuzsteine im Angersteiner Wald, worin der Verlust eines Steines beklagt wurde, meldete sich Herr Hüter mit dem Hinweis auf das angeblich verschollene Denkmal; die Initiative beider Herren um die Sicherung des Kreuzsteines bewirkte die Einwilligung der ev. Kirchengemeinde Angerstein einer Aufstellung auf dem Rasenplatz vor der Kirche, am 6. Nov. 2006 durch Mitglieder des Ortsverschönerungs- und Heimatvereines Angerstein von 1978; ein vorbildlicher Einsatz zum Erhalt eines Kleindenkmales, s.o. die Herren Paul Bollensen, links, u. Hans Pöpel beim Aufstellen des Kreuzsteines; die ursprl. Standorte der drei wohl einer Steinmetzschule entstammenden Kreuzsteine vom Maiberg sind bezüglich älterer Dokumente nur noch zu vermuten; dabei geht nicht immer hervor ob es sich um ein Steinkreuz oder einen Kreuzstein handelt; in einer Urkunde von 1447 wird ein Kreuz in der Nähe des Klosters Marienstein erwähnt ‘uppe der Weghescheide, dar dat Crutze steyt’; aus einer Karte von 1760 wird eine Ackerflur zwischen Marienstein und Angerstein ‘Auf dem Kreuz’ genannt, heute die Straße ‘Im Kreuze’; im Jahre 1717 wird in einer Grenzbeschreibung der Herrschaft Plesse ein Kreuzstein ca. 1300 m südl. von Nörten-H. an einer ehem. Kapelle erwähnt, etwa wo die alte Heerstraße den Rodebach passiert; s.o. Kreuzsteine B u. C

Quellangaben: Lit.: 1. Ortsheimatpfleger E.R. Christ, Angerstein, örtl. Dokumente, Ortschronik u. Bildquelle: Kreuzstein A: Aufstellung durch die Herren Bollensen, links u. Pöpel u. Standort Realgemeindehaus u. Kopie Kreuzst., 2. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 227-228

kurre-stein angerstein
kopie kurre-stein

 

andere seite

D: südöstl. vom Ort im Bereich des Waldrandes am Weg in den Angersteiner Wald, ‘Kurre-Stein’

der oben giebelförmig gestaltete Erinnerungsstein aus Kalkstein bezeichnet die Stelle eines Todesfalles; unter dem kleinen eingehauenen Kreuz oben die Initialen ‘E. K.’ darunter ‘1870’; am Abend des 4. April jenen Jahres fiel der Musikus und Ehemann Ernst August Karl Kurre beim Laubfahren aus dem Gemeindewald durch übermäßigen Genuss von Branntwein vom Wagen, wobei ihm das überrollende Gefährt das Genick brach und der sofortige Tod ein trat; folgende Daten gehen aus Gemeindequellen hervor: ‘die Beerdigung fand am 7. April 1870 statt; 5. 10. 1851 Heirat mit Karoline, geb. Fürchtenicht, 1852 Geburt einer Tochter u. Tod durch Auszehrung nach einem Jahr; weitere Kinder 1854, -57 -59, 1861 Todgeburt’

Quellangaben: Lit.: 1. Ortsheimatpfleger E.R. Christ, Angerstein, Ortschronik

standort

Nörten-Hardenberg, E: OT Bishausen, am Ortsausgang nach Nörten-Hardenberg auf der südl. Anhöhe, Flur ‘Am hohen Kreuze’ am Waldrand

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detail darstellung detail darstellung

Obertägige Maße: Höhe 1,93 m, Br. 1,0, T. 0,24, das hohe Steinkreuz aus Sandstein besitzt unterschiedlich lange Kreuzarme (r. um ca. 14 cm kürzer) sowie einen proportional gesehen langen Kopf; das Denkmal zeigt auf der Vorderseite drei Darstellungselemente: im Kopfbalken ein kleines kaum noch erkennbares ein getieftes Balkenkreuz (14, 11 cm) darunter im Kreuzungsfeld eine sternförmige Darstellung im Relief, wobei die Stellung an ein sog. Andreaskreuz erinnert, sowie im unteren Schaft ein eingehauenes Krukenkreuz; nach der Sage bezeichnet das Kreuz das Grab eines schwedischen Offiziers; eine Flurbezeichn. lautet: ‘Am hagen Krütze’

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 226-228, daraus:          2. D. Denecke, Göttinger Geographische Abhandlungen, Göttingen 1969, S. 354, 3. G. Fröhlich, in: Die Spinnstube, 1. Jg., Nr. 14, Gött. 6. 4. 1924, 4. Olinski, Das hohe Kreuz bei Nörten, in: Gött. Tagesblatt, 11./12. 3. 1961, 5. H. Weigand, Heimatbuch des Kreises Northeim, 1924, S. 310-311, 6. S. Wilde-H. A. Lauer, Mord und Sühne, Gött. Jahresblätter 1984, S. 61, 7. J. Jünemann, Kreuzdenkmale im südl. Niedersachsen, Wunstorf 1978, S. 216,     8. Kurhannoversche Landesaufnahme, 1764-1786

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