verf. eig. werk blickrichtung nordosten

Rochlitz, OT Nosswitz, Lkr. Mittelsachsen, A: ca. 3 km südl. der Ortsmitte, am Südhang des Rochlitzer Berges (Südteil des Waldgebietes), ca. 1.1 km südl. des ‘Wanderparkplatz Süd’ (östl. Parkpl. an der Fahrstraße ‘Rochlitzer Berg’, die von der B 175 nach Osten abzweigt), ca. 60 m südl. der Schnittstelle ‘Walderlebnispfad Wechselburg’ mit ‘Alte Lunzenauer Straße’, bzw. wenige Meter unterhalb der Altstraße (zwischen Station  4 u. 3 des Walderlebnispfad), Steinkreuz, Benennung: ‘Försterkreuz’

verf. eig. werk steinkreuz foersterkreuz verf. eig. werk andere seite quelle: h. j. wendt 1979

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,47, T. 0,21, Steinkreuz lat. Form aus Porphyr mit gedrungenem Kreuzstand und markanter Schafterweiterung, Ansichtsseite eingerillte Darstellung eines Dolches oder Hirschfängers (Wendt)(Verf.)

Ang. Lit. H.-J. Wendt, 1979: 3 km südlich des Dorfes Noßwitz am Südhang des Rochlitzer Berges, und zwar im Revier 16 des Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes Flöha, Abteilung 56, Unterabteilung 2 a, etwa 18 m nördlich der mit Grenzsteinen von 1629 bezeichneten Grenze zwischen ehemals kurfürstlichem und schönburgischem Forst, ungefähr 20 m östlich eines von Carsdorf kommenden und hier in nordöstlicher Richtung verlaufenden Fahrweges. 1 Steinkreuz. Pfau (1919, 1935) führte unter Berufung auf ein Flurenverzeichnis von 1727 bzw. Baufuhrenakten dieser Zeit den Flurnamen 'beim sogenannten steinernen Kreuz' für einen Teil des Rochlitzer Bergwaldes an. Er vermutete jedoch auch, daß sich der Flurname auf ein zweites Steinkreuz im 'Nordbezirk' des Waldes beziehen könnte (Pfau 1907), welches jetzt nicht mehr aufzufinden ist bzw. dessen Vorhandensein nicht völlig eindeutig erwiesen war (vgl. Inv.-Nr. 95, s.u.)

Konisch nach unten verbreiterter Schaft, kurze Arme und Kopf ehemals wohl gerade, Kopf und SSW-Arm durch Abschläge verstümmelt. Porphyr. NNO-SSW (1966 festgestellte Ausrichtung). Auf der OSO-Seite Dolch, Hirschfänger oder (Weid-) Messer eingeritzt. Höhe: 59 cm (1966 festgestellt), Länge: 93 cm, Breite: 47 cm, Stärke: 22 cm. In früherer Zeit verstümmelt, im übrigen in gutem Zustand. Geschützt seit 17. 10. 1963. - Am 8. 11. 1966 von Kreisbodendenkmalpfleger U. Baumbach, Rochlitz, und zwei Heimatfreunden am Standort aufgerichtet und befestigt. Das Kreuz soll 'die Stätte bezeichnen, wo einstens ein staatlicher (d. i. kurfürstlich - sächsischer - Wendt) und ein Zschillner (d. i. schönburgischer - Wendt) Forstmann', die beide dasselbe Mädchen liebten, 'sich ... im Zweikampf getötet hätten' (Pfau 1910). - Kreisbodendenkmalpfleger E. Lommatzsch, Rochlitz, berichtete dagegen 1959, er habe eine andere, glaubhaftere Version gehört: Die Förster seien in Streit geraten, weil ein vom sächsischen Forstmann angeschossenes Wildschwein auf schönburgisches Revier gelaufen sei. Als dieser es holen wollte, sei er vom schönburgischen erschossen worden (ähnlich Meiche). - Bezeichnung einer kirchlichen Sprengelgrenze (Helbig). Dieses Kreuz erscheint bei Kuhfahl unter 'Rochlitzer Berg'. - Zeichnung von W. C. Pfau im Museum Rochlitz (Zustand Ende 19. Jh.). - Am 4. 9. 1972 ergab die Standortkontrolle, daß das Kreuz bei Forstarbeiten entfernt worden war. Es lag einige Meter vom Standort entfernt. Altbekannt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Hans-Jochen Wendt, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, II. Inventar Bezirk Karl-Marx-Stadt, Berlin 1979, S. 128-130, Nr. 78 Nosswitz, Kr. Rochlitz, Mbl. 4942 (60), S 6,8 / O 17,6 m. Abb. 80 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 215, S. 99, 180 u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch 1928 (1936), Nr. 230, 3. R. Steche, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreich Sachsen, Dresden 1890, S. 78, Fig. 42, 4. W. C. Pfau, Geschichte des Steinbetriebes auf dem Rochlitzer Berge, in: Mitteilung des Vereins für Rochlitzer Geschichte, Rochlitz 1898, H. 2, S. 55 u. Archäolog. Streifzüge in der Rochlitzer Pflege, in Leipziger Zeitung (Beil.) 1899, Nr. 141, S. 586 u. Geschichte des Dorfes Seelitz, in: Rochlitzer Tageblatt 1902, Nr. 12, S. 12 u. Über alte Grenzsteine in Westsachsen, in: Unsere Heimat 1906, Nr. 8, S. 191-198 u. Sind die alten Steinkreuze Grenzzeichen ?, Erzgebirgszeitung Teplitz 1907, S. 2 u. Der Rochlitzer Berg und sein Friedrich-August-Turm, in: Rochl. Tageblatt 1910, S. 70 u. Bußkreuze, Rochlitzer Tageblatt 1919, S. 13-14 u. Gebrauchsgeschichte des Rochl. Porphyrs, in: Rochl. Tageblatt Juli 1922, S. 5 u. Beiträge zur Geschichte des Rochl. Gerichtswesen 1932, H. 11, S. 39 u. Topographisches vom Rochl. Berg 1935, in: Rochl. Tageblatt, Dez., S. 30 u. Denksteine auf früheren Richtstätten der Rochl. Ortsflur, in: Rochl. Tageblatt 1936, Dez., S. 3 u. Die Bedeutung des Rochl. Porphyr für das Wirtschaftsleben, in: Rochl. Tageblatt 1941, August, S. 8, 4. H. Wiechel, Alte Steinkreuze in Sachsen, in: Mitt. des Vereins für sächs. Volkskunde, Bd. 1, S 5 m. Abb. 9, 5. A. Meiche, Sagenbuch des Königreichs Sachsen, Leipzig 1903, S. 924 Nr. 1127, 6. K. Helbig, K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1905, S. 376, Nr. 37, 7. W. Wolf-A. Bernstein, Lehrpfad Rochlitz, Rochlitz 1937, S. 11, 8. H. Süßmilch, Ortschronik der Gemeinde Steudten, 1958/62, S. 5, Manuskr. in der Gemeinde, 9. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in Sächs. Heimatblätter 1959, H. 1, S. 65     

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Nosswitz: Mord- und Sühnekreuz sowie Wegestein, Rochlitzer Berg, Weg zwischen Rochlitzer Berg und Eulenkluft, Bezeichnet mit 1629, (Stein), Ortsgeschichtlicher Wert, Mord- und Sühnekreuz (Porphyr) mit Schwert darauf, 50 Meter weiter Porphyrstein (oben abgerundet), dazu Wegestein mit gekreuzten Schwertern, ID 08955063

verschollene Objekte:

Rochlitz, OT Nosswitz, Lkr. Mittelsachsen, Nordteil des Waldgebietes Rochlitzer Berg, nördl. ‘Breiter Weg’

Ang. Lit. H.-J. Wendt, 1979: Auf der Forstabteilung 49, 63 m nördlich des 'Breiten Weges' (Kuhfahl). 1 Steinkreuz (?). 'In einem Rochlitzer amtlichen Flurenverzeichnis wird ein Teil des Rochlitzer Waldes 1727 schlechtweg als beim 'beim sogenannten steinernen Kreuz' bezeichnet. Unter letzterem ist offenbar das Steinkreuz zu verstehen, welches noch jetzt im Wald, in seinem nördlichen Bezirk erhalten ist.' (Pfau 1907, S. 2; ähnlich Pfau 1919, S. 14). Porphyr (Kuhfahl). Höhe: 72 cm, Breite: 61 cm, Stärke: 26 cm (Kuhfahl). Kreisdenkmalpfleger E. Lommatzsch, Rochlitz, hat das Kreuz in dem von Kuhfahl angegebenen Gebiet nicht finden können, auch nicht nach Rücksprache mit Revierförster Hinkelmann, dem das Kreuz ebenfalls nicht bekannt ist (Mitteilung von E. Lommatzsch an H.-J. Wendt, 19. 5. 1959). - 'Dem Förster und seinen Leuten ist auf der Nordseite (des Rochlitzer Berges - Wendt) kein Steinkreuz bekannt. Der Förster sagte mir, auf entsprechendem Forstrevier seien 1945 Schanzarbeiten durchgeführt worden. Vielleicht ist das Kreuz dabei verschwunden.' (Mitteilung von Museumsleiter U. Baumbach, Rochlitz, an H.-J. Wendt, 8. 3. 1967). Pfau spricht immer von zwei Steinkreuzen auf dem Rochlitzer Berge ('im Nordbezirk des Rochlitzer Waldes.', Pfau 1907, S. 3 - Wendt), das zweite Steinkreuz auf der Noßwitzer Seite des Waldes ist aber trotz allen suchens nie gefunden worden.'(U. Baumbach, Rochlitz, an H. Quietzsch, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, 26. 11. 1963) Baumbach vermutete eine indirekte Berichtigung eines Pfauschen Irrtums durch diesen Forscher selbst, wenn er 1934/35 schrieb: 'Auf der Noßwitzer Bergseite liegt ganz vereinzelt im Wald ein unfertiges, stümperhaft gehauenes Porphyrkreuz, das anscheinend nie zur Aufstellung gekommen ist.' (U. Baumbach in demselben Brief an H. Quietzsch). Altbekannt. Geländebefund durch E. Lommatzsch und Revierförster Hinkelmann, Rochlitz, Mai 1959. 

Quellangaben: Lit.: 1. Hans-Jochen Wendt, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, II. Inventar Bezirk Karl-Marx-Stadt, Berlin 1979, S. 155, Nr. 95 Nosswitz, Kr. Rochlitz, Mbl. 4942 (60), etwa S 13,4 / O 19,2, daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928, Nr. 216 u. 1936, Nr. 231, weitere s.o. Pfau-Jahrgänge

Nosswitz B:  im Bereich westl. der Station 3 des Walderlebnispfad Wechselburg, nördl. des Weges weglos im Wald, Steinkreuz (kein aktuelles Foto verfügbar)

Obertägige Maße: (derzeit unbekannt), Steinkreuz lat. Form aus Porphyr mit Dreipass-verzierten Enden und der eingerillten Jahreszahl '1908' und die Initialen 'JO' im Kreuzungsfeld (Verf.)

Es trägt die Jahreszahl 1908 sowie die Initialen JO. Es ist kein Sühne-, sondern ein Erinnerungskreuz: Der Wechselburger Apotheker Johannes Oßwald, so ist überliefert, nahm sich an dieser Stelle mit seinem Revolver das Leben. Ein Freund ließ ihm als Andenken das Kreuz setzen. (Textkopie ...rochlitzer-muldental.de)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...rochlitzer-muldental.de/media/documents/walderlebnispfad_wechselburg.pdf

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