kopie b. losch 1981

Öhringen, Lkr. Hohenlohekreis, D: OT Schwöllbronn, nördl. vom Ort, im östl. Winkel der Einmündung 'Zuckmantelstraße' in die Ortsverbindungsstraße Öhringen-Neuenstadt a. K. (L 1088), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Sandstein mit *unterschiedlichen Kreuzarmlängen und Darstellung einer aufwärts gerichteten Pflugschar im Relief im Kreuzungsfeld (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6722 Hardthausen am Kocher R 33400 H 53330 Flst. 876. Ca. 700 m nördlich von Schwöllbronn. Früher bei der Einmündung in die Straße Öhringen-Neckarsulm, jetzt wegen Straßenneubau ca. 15 m Richtung Schwöllbronn zurückversetzt. Beschreibung: Sandstein. Rechter Arm teilweise abgeschlagen; über die Ober- und Außenseite des Stumpfs zieht sich ein Einschnitt. Maße: Höhe 0,68 m, Br. 0,68, t. 0,22, Form: Kleines Kreuz mit langem Arm und leichten Maßdifferenzen; Tendenz breitflächig. Zeichen: Pflugschar in flachem Relief, aufwärts gerichtet, leicht links geneigt, mit kurzem, schmalem Schaft und abgerundeter Schneide. Datierung: ca. 16./17. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Dies sei ein Grab für Soldaten aus dem 70er Krieg, die auf dem Rückzug hier umgekommen seien. Dies sei umso wahrscheinlicher, als die Straße Öhringen-Neckarsulm eine alte Handelsstraße sei. - Am Platz des Steinkreuzes sei ein Jude erschlagen worden' (Textkopie B. Losch 1981)

*unterschiedliche Kreuzarmlängen: die oft in einschlägiger Literatur zu lesende Beurteilung, das unterschiedliche Längen der Kreuzarme das Resultat von Verstümmelung ist, dürfte wohl die naheliegenste sein, doch hinsichtlich vieler Beispiele von Steinkreuzen mit unterschiedlich langen Kreuzarmen, die jedoch ohne erkennbare Beschädigung bzw. Nacharbeitung verkürzt enden, kann von einer so gewollten Steinmetzarbeit ausgegangen werden - in dieser Asymmetrie soll sich der figürliche Ausdruck der Negation einer Untat bzw. des Täters wiederspiegeln; genauso verhält es sich mit Steinkreuzen, die nachweislich im 'Schrägstand' ursprünglich aufgestellt wurden; Steinkreuze mit einem längeren Kreuzarm werden auch zuweilen in der Literatur mit einer richtungsweisenden Funktion in Verbindung gebracht, die jedoch ursprünglich gewollt nicht belegbar ist; unterschiedl. Armlängen: s. z.B. SN-Gopplasgrün / BY-Oberpfalz-Lohnsitz; Schrägstand: SN-Theuma / NI-Wimmer (Verf.)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 67, Öhringen IV, Stadtteil Schwöllbronn m. Abb. 109 (Kopie), S. 14, daraus: 2. Friedrich Hertlein, Steinkreuze, in: Aus dem Schwarzwald 12, 1904, S. 225, Sp. 2: Früher eingelassen in Bodenplatte mit Kreuzzeichen; 3. Eva Maria Kraiss-Marion Reuter-Bernhardt Losch, Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Künzelsau 2001: Schwöllbronn, S. 154 m. Foto 
 
Internet: 1. ...stadtplan.net-Schwöllbronn, Lagekarte m. Standortangabe

Öhringen E: OT Weinsbach (Standort liegt derzeit nicht exakt vor), südöstl. Ortsrand, südseitige hohe Böschung des alten Hohlweges zum Weiler Klumpenhof, Bereich südöstl. des 'Kinderspielplatz am Weinsbach' (über Weg zwischen Hauptstraße Nr. 12 u. Nr. 14 erreichbar), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), durch Abschlag eines Armes verstümmeltes Steinkreuz aus Sandstein - Ursache für abgeschlagene Arme ist möglicherweise ein Brauchtum bzw. Aberglaube - R. H. Schmeissner schreibt in seinem Handbuch 'Steinkreuze in der Oberpfalz' (1977) darüber folgendes: 'Volksglaube und Steinkreuzbrauch (S. 323-324): Volksmedizinische Bedeutung wird wohl auch das Armeabschlagen gehabt haben, denn nach alter Überlieferung mußte zu mitternächtlicher Stunde ein Stück vom Kreuz (bevorzugterweise der Arm) abgeschlagen werden. Dies trug man dann nach Hause und legte es dem Kranken aufs Herz (Bann innerer Krankheiten, Lit. L. Wittman: Steinkreuze im Volksglauben 4). Ob die vielen abgetrennten Kreuzbalken in der Oberpfalz von dieser Sitte herrühren, kann keineswegs mit Bestimmtheit gesagt werden.'; Beispiele in BW: Ölbronn, OT Dürrn, Sinzheim, OT Ebenung, Ettlingen, Heddesbach u. a. (Verf.)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 6723 Öhringen R 39790 H 53110 Flst. 151 (Eckartsweiler). Am Hohlweg Richtung Klumpenhof, rechts an der steilen Böschung. Neuerer Standort vorgesehen. Beschreibung: Sandstein. Ein Arm ist aus dem Stamm gebrochen, das andere Armende beschädigt. - Bis an die Arme eingesunken. Maße: Höhe 0,80 m, Br. (0,65), T. (?), Form: Langer Balken mit etwas betonter Längsbalkenansicht. Datierung: ca. 15./16. Jh. Volkstümliche Überlieferung: Ein hartherziger Ritter soll von einem erzürnten Bauern samt seinem Roß erschlagen und hier begraben worden sein' (Textkopie B. Losch 1981)

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 67-68, Öhringen VII, Stadtteil Weinsbach (o.F.), daraus: 2. W. Mattes, 1929, S. 289; 3. Eva Maria Kraiss-Marion Reuter-Bernhardt Losch, Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Künzelsau 2001: Weinsbach, S. 157 m. Foto

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