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Osterode a. Harz, A: OT Ührde, Lkr. Osterode a. Harz, am Weg nach Osterode (Karstwanderweg) ‘Schäferstein oder Leichenstein’

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gedenkstein pastor schmidt

Maße ab Feldsteinfundament: Höhe 0,90 m, Br. 0,60, T. o. 0,20 u. 0,30, der im Volksmund Schäfer- oder Leichenstein genannte Kreuzstein aus Granit ist ein Findling, der wohl in seiner Gesamtform unwesentlich bearbeitet wurde; Vorder- und Rückseite, wobei diese arg abgewittert ist, zeigt ein etwa 50 cm hohes eingetieftes lat. Kreuz, das auf der Ansichtsseite je in den Sektorenwinkeln nachstehende eingerillte Inschrift zeigt, die vom Schöpfer recht eigensinnig kreiert wurde (unterschiedliche Buchstabengröße, sowie willkürlich Groß- u. Kleinschreibung):                      ‘INRI: / ANNO 1.6.0.9 / Hans von. / nei men: / DEN XI. MAY / vom wetteR / er schlagen’

Inschrift und Darstellung recht einfach und flüchtig gearbeitet, ‘Neimen’ oder ‘von Eimen’ sind Familiennamen, die in der Region nachweislich vorkamen; die Sage berichtet von einem Schäfer Hans von Eimen, der hier bei einem Gewitter seine Mahlzeit hielt, wider dem alten Volksglauben während eines Gewitters nicht zu essen, und dabei vom Blitze erschlagen wurde (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 223, daraus: 2. A. Andrae, Alte Kreuzsteine und Grabsteine, in: Niedersachsen, 15. Jg., Nr. 4, Bremen 1909, S. 62, 3. Fr. K. Azzola, Das Kleindenkmal, Trebur 1981, S. 151-154, 4. F. Brandes, in: Sachsenspiegel, Cellesche Zeitung, 24. 11. 1956, 5. D. Denecke, Gött. Geographische Abhandlung, Göttingen 1969, S. 356, 6. W. Lampe, Steinerne Urkunden aus dem Kreise Osterode, 1935, S. 61-62, 7. Fr. Sieber, Harzland-Sagen, Jena 1928, S. 159, 8. K. Weigel, Von Steinkreuzen und Sühnesteinen im Harz, Magdeb. Zeitung 8. 6. 1931, S. 182, 9. M. Granzin, Göttinger Tagesblatt 19. 5. 1956

Osterode a. H. B: OT Freiheit, am Fußweg unterhalb der Burgruine ‘Alte Burg’, in Stützmauer eingefügt, Gedenktafel für Pastor Schmidt

als Sohn des Konduktors Johann Zacharias Schmidt wurde er am 30. 5. 1799 in Herzberg geboren. Besuch des Gymnasiums in Halberstadt und Universität in Göttingen von 1819-1823. Danach war er Hauslehrer beim Grafen Platen in Hannover, war Mitglied des Predigerseminars in Hannover und kam 1827 als Vikar nach Fürstenhagen. Ab 1829 Pastor in Gimte und noch gleichen Jahr besetzte er die zweite Pfarrstelle an St. Ägidien, wo er am 14. 6. 1829 eingeführt wurde. Dort heiratete er die Tochter des Oberförsters Niederstadt in Herzberg, Amalie. Am 13. 6. 1820 wurde ihm die einzige Tochter Ida geboren. Er gründete 1831 die Gewerbeschule und ein Jahr darauf die Höhere Töchterschule. Auch an der Vereinigung der Parochialschulen im Jahre 1851 war Schmidt maßgeblich beteiligt. 1865 erlebte er den Besuch König Georgs V. von Hannover und des Kronprinzen Ernst August in Osterode und empfing aus der Hand des Königs den Welfenorden IV. Klasse. Am Neujahrstage 1867 ereilte ihn auf dem Friedhof bei einem Leichenbegängnis um 3:00 Uhr ein Schlaganfall. (Quelle: Recherche u. Textung:  Fr. M. Rambow, Köln)

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