kreuzstein osterwald
standort

Garbsen, OT Osterwald-Oberende, Region Hannover, in der ev. Ortskirche

kopie lit. mueller-b. rueckseite

Maße: Höhe 1,60 m, Br.-D. 0,63, T. 0,15, der gut erhaltene, restaurierte Kreuzstein aus Sandstein, in seiner Gestaltung einer sog. Beischlags- bzw. Mordwange ähnlich, s. Einf., zeigt auf vertiefter Kreisfläche des runden Oberteils der Vorderseite ein im Relief herausgearbeitetes Kruzifix, sowie randumlaufend eine gotische *Minuskelinschrift, die im Schaft endet: ‘ano dni m cccc lxxiiii da starf eurich dei baven’; auf der vertieften Fläche des Schaftes ein Adorant mit aufsteigenden und sehr kleinen Minuskeln besetzten Spruchband, meist die zu Tode gekommene Person: ‘miserere mei deus !’ Oberteil u. Schaft mit Schmuckohren verziert, in denen je ein kleiner *Dreipass eingetieft ist, wobei ein Element des Schaftes durch Abschlag fehlt; auf der Rückseite die eingerillte Darstellung eines nasenbesetzten gotischen Kreuzes in doppelter Kreisrille, dessen langer Schaft diese nach unten schneidet und auf doppelter Halbkreisbogenlinie ausläuft; das Denkmal stand vorher auf dem Gelände der Kirche neben dem Ehrenmal und wurde um 1980 in der Kirche rechts des Einganges aufgestellt; angeblich stammt es vom alten Friedhof dieses Kirchplatzes (Verf.)

*Minuskel: Kleinbuchstabe, *Dreipass: dreibogiges got. Maßwerk, Stilelement in der Baukunst, auch symbolisch für die Dreifaltigkeit-Vater, Sohn, Heliger Geist (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 59, daraus: Kopie Rückseite, 2. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, o.J. S. 181-182, 3. A. Mandel, Denkmale in Flächennutzungsplänen, Hann. Allgem. Zeitung 27. 6. 1977, S. 2, 4. H. W. Mithoff, Fürstenthum Calenberg, Hannover 1871, S. 153, 5. A. Ostermeyer, Kreuz- und Gedenksteine bei Hannover, in: Deister Weser Zeitung, Hameln 6. 8. 1977, 6. P. Ucla, Les steles discoidales du Languedoc, Paris 1981, S. 72-73, 7. W. Müller, 1978, S. 224 u. 1982, S. 119-136, 8. A. Nöldeke-O. Kiecker-O. Karpa, Die Kunstdenkmale des Landes Niedersachsen, Hannover 1958, S. 158  

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