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Ostritz, Lkr. Görlitz, A: ca. 5 km südwestl. vom Ort auf dem 'Butterberg', im westl. Teil des 'Ostritzer Klosterwald' (günstig erreichbar: aus Burkersdorf-Schlegel zieht der Fahrweg 'Grenzviehbig' in nördl. Richtung und erreicht nach ca. 1,3 km den südl. Waldrand des Butterberges mit schöner Aussicht, hier folgt dem Weg am Waldrand nach links (Westen) ca. 150 m und dann einem verwachsenen Hohlweg nach rechts in Richtung der höchsten Stelle des Butterberges zum Standort), Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 51 cm, Br. 28 cm, T. 7 cm (Ang. Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier), zeichenloses Steinkreuz lat. Form aus Granit auf einem markant freistehenden Granitfelsen ebenfalls ohne Zeichen (Verf.)

Nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier, 2016, konnten über das wenig bekannte Steinkreuz keinerlei Angaben ermittelt werden, wobei die Vermutung aufgestellt wird, dass es sich eventuell um ein vom Kloster St. Marienthal aufgestelltes Gipfelkreuz handeln könnte. Diese Theorie ist nicht von der Hand zu weisen, doch spielen hier vielleicht weitaus tiefgreifendere Aspekte eine Rolle, die sich auf den einstigen Klosterwald im Besitz (Grundherrschaft) des Klosters St. Marienthal beziehen, das seit 1346 die Hochgerichtsbarkeit ausübte. Das Steinkreuz könnte durchaus dieses Privileg auf der Höhe des Butterberges angezeigt haben, wenn nicht sogar eine Gerichtsstätte an diesem exponiertem Platze (Verf.)  

Geschichte Kloster Sankt Marienthal (Auszug)
Bereits 1235 wurde St. Marienthal dem Zisterzienser-Orden inkorporiert und dessen böhmischer Provinz zugewiesen. Als Visitator fungierte zunächst der Abt vom Kloster Altzella. Nachdem Wenzel die Stiftung unter Vorbehalt der Vogtei 1238 besiegelt hatte, weihte der Prager Bischof, dessen Diözese das ursprünglich dem Meißner Bischof zugeordnete Gebiet zugeschlagen worden war, schon 1245 die Kirche. Erst 1783 wurde die kirchliche Bindung an Prag gelöst und das Kloster dem Domdekanat Bautzen unterstellt. Zuvor, im Jahr 1242, übereignete der König das Dorf Jauernick dem Kloster, wobei u. a. Hertwicus de Sprewemberch als Bürge mitwirkte.

Die Abtei erwarb in der Folge umfangreichen Grundbesitz, u. a. die Stadt und Herrschaft Ostritz sowie die halbe Herrschaft Rohnau. Dabei profitierte St. Marienthal auch von Zustiftungen des Adels der Umgebung, insbesondere der oben erwähnten Burggrafen von Dohna. Nachdem das Kloster bereits 1238 von der Niedergerichtsbarkeit befreit worden war, verlieh ihm König Johann von Böhmen 1346 auch die Hohe Gerichtsbarkeit. Die Nonnen betrieben auf einem Teil ihrer Güter Eigenwirtschaft. Ein Vogt, in der Regel ein Adliger der Umgebung, vertrat das Kloster in wirtschaftlichen und später auch in juristischen Angelegenheiten.

In den Hussitenkriegen wurde die Abtei 1427 zerstört. Bis zur Wiederherstellung 1452 musste der Konvent in seinem Haus in Görlitz ausharren. 1515, 1542 und – besonders verheerend – 1683 verursachten Brände erneut schwere Zerstörungen. 1685 begann der Wiederaufbau im barocken Stil. Der Nordische Krieg vertrieb die Nonnen 1707 erneut, dieses Mal nach Böhmen (wikipedia.org-wiki-Kloster-St.-Marienthal)

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 80-81 m. 2 Foto, Internet: 1. google.com-maps-Ostritz m. Lagekarte u. Foto v. März 2023 (Kopie), Urheber: 'Stephan Eitner' (Eig. Werk) u. Foto v. März 2018 (Kopie), Urheber: 'Michael'

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Ostritz B: ca. 3 km westl. des Ortes, im nördl. Teil des Ostritzer Klosterwald (günstig erreichbar: aus Dittersbach (Eigen) führt von der 'Dorfstraße' ein Weg um das Anwesen 'Nr. 61' herum und zieht dann geradlinig Richtung Osten, südl. am 'Knorrberg' vorbei, zum Waldrand, worauf 400 m nach Waldeintritt ('Viebigweg') bzw. dem 3. Weg nach rechts (Süden) ca. 100 m zum Standort zu folgen ist.), Gedenkstein: Benennung: 'Heidrich Stein'

Maße: Höhe 95 cm, Br. 40 cm, T. 14 cm, flachpyramidenförmig abschliessende Sandsteinplatte mit schräggestellter ovaler Inschriftsfläche, oben mit Eichlaubrankenzier (Verf.): Vorderseite: 'In seinem / Berufe verschied hier / den 3. Juni 1852 / an einem Schlagfluße / der herrschaft- / liche Förster / Joseph Heidrich / in seinem 76. Lebens- und / 49. Dienstjahre. / Ihn betrauern die Hin / therlassenen'; Rückseite: 'Ruhe wohl, guter Vater. W. ... Sohn E. H.' (Lit. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier 2016)

Der Förster Joseph Heidrich verstarb am 3. Juni 1852 an dieser Stelle infolge eines Schlaganfalles. Der Stein geriet in Vergessenheit und wurde erst etwa um 1991 im Zuge von ABM-Arbeiten liegend und halb überwuchert aufgefunden, worauf er gereinigt und neu aufgerichtet wurde (Verf. frei nach Lit. T. Sobczyk/A. Bültemeier) 

Quellangaben: Lit.: 1. Thomas Sobczyk/Andreas Bültemeier, Denkmale in den Oberlausitzer Wäldern, 2016, Oberlausitzer Verlag, Spitzkunnersdorf, S. 83-84 m. Lagekarte u. Foto Herbst 2013, Internet: 1. commons.wikimedia.org-wiki-Heidrichstein m. Foto v. 22.7.2012 (Kopie), Urheber: 'Buedner' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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