Ottenstein, Lkr. Holzminden, A: an Straße nach Hehlen, am Abzw. des Fahrweges zur Hattenser Kirche, ‘Hinterstein’ ‘hinterer Stein’ |
A: Obertägige Maße: Höhe 0,77 m, Br. 0,81 T. 0,13, der arg verwitterte und beschädigte Kreuzstein aus Braunsandstein zeigt die reliefartige Darstellung eines got. Nasenkreuzes, das von einem Ring umgrenzt ist und diesen unten durchbricht; damit handelt es sich um ein Vorhalte- oder Vortragekreuz; ein zweiter Kreuzstein, s.r., ca. 300 m vor dem Abzw. zur Hattenser Kirche, um das Jahr 2000 verschollen, bewegte den Volksmund zu obiger Namensgebung; unweit westl. der Straße auf der Ottensteiner Höhe liegt die beschauliche Hattenser Kirche mit Friedhof, die in das 13. Jh. datiert wird; nach der Überlieferung befand sich hier das Dorf Hattensen, das wohl im Zuge des Eversteiner Erbfolgekrieges, 1404-08, zerstört und wüst wurde; nach Aussage einer ortsansässigen älteren Frau (19. 3. 2011) wurde der Kreuzstein, als das Dorf Hattensen noch existierte, als Grenzmal benutzt; die Felder der Bauern des ausgegangenen Dorfes reichten bis hierhin, wurden sie nach dem Stein angetroffen, mussten sie die Erträge an den Herrn des alten Ottensteiner Gutes abliefern (Verf.) |
verschollene Objekte: Ottenstein: 1. Kreuzstein, s.o., verschollen um 2000, an der Straße nach Hehlen ca. 300 m vor dem Abzweig zur Hattenser Kirche, Obertägige Maße: Höhe 0,75, Br. 0,53, T. 0,10, der Kreuzstein aus Sandstein ist durch Abbruch des oberen Drittels arg beschädigt; er zeigt beiseitig auf vertiefter Kreisfläche ein herausgearbeitetes gleicharmiges Kreuz, wobei das Rückseitige den Kreis in der Art eines Schaftes eingerillt verlässt; damit ebenfalls die Darstellung eines Vorhalte- oder Vortragekreuzes; nach den Sagen hat ein Bauer vom Feld des Nachbarn eine Furche abgepflügt, worauf er bis zum ‘Hinterstein’ zu Tode gerädert wurde; 2. ein Bruchstück eines Kreuzsteines (H 0,20 Br. 0,70) mit dem Schaftende eines Kreuzes befand sich früher im Vorgarten des Feuerwehrhauses im Ort; Hoffmann berichtete 1935, es sei im Spritzenhaus eingemauert gewesen; der Hamelner E. Spanuth hat das Fragment um 1960 noch gesehen und fotografiert; ein Bauer habe einen der beiden Steine versetzt, was Missernten zur Folge hatte; ein Pastor aus Ottenstein berichtete vor langer Zeit von Steinen mit Pflugeisen darauf (Quelle: Lit. Müller- Baumann) |
Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 187-188, daraus: Kopie versch. Kreuzstein, 2. K. Steinacker, Die Bau- u. Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, Wolfenbüttel 1907, S. 414-415, 3. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976 S. 27, 37, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- u. Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 10, 54, 5. Fr. Schreiber, Gedenk- u. Sühnesteine des Kreises Holzminden, priv. Archiv, Breitenkamp 1975, S. 15, 18, 19, 21, 6. H. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1908, S. 237, 7. Th. Voges, Sagen aus dem Lande Braunschweig, Braunschweig 1895, S. 254, 8. A. Wipprecht, Kreuzsteine in Niedersachsen, Hannover 1924, S. 87, 9. E. Spanuth, Kreuz- u. Denksteine nach A. Hoffmann, Archiv AGD Niedersachsen, Elze 1976 |
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Maße: Höhe ca. 2,0 m, das eindrucksvolle Denkmal zur Erinnerung an den Ottensteiner Patrioten Georg Ludwig Korfes, geb. am 29. 9. 1769 in Ottenstein, gest. am 31. 12. 1810 in Lissabon, wurde im Jahre 1910 errichtet; er widmete sein Leben für den Kampf gegen die napoleonische Vorherrschaft in Europa; mit 18 Jahren trat er 1787 dem Herzoglich Braunschweigischen Artilleriebataillon bei und nahm 1806 an der Schlacht gegen die Truppen Napoleons bei Jena-Auerstedt teil; 1809 Beförderung zum Major der Artillerie und 1810 Tod in Lissabon durch Krankheit (Quelle: ...denkmalprojekt.org) |
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