Ausleben, OT Ottleben, Lkr. Börde, außerhalb des Ortes ostseitig an der Straße nach Hornhausen, am Bahndamm der ehem. Strecke Oschersleben-Schöningen, ‘das steinerne Kreuz’ |
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Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,52, T. 0,30, der rechteckige, oben abgearbeitete Kreuzstein aus Sandstein zeigt erhaben im kräftigen Relief (10 cm) ein lat. Balkenkreuz, dessen linker Arm etwa zur Hälfte abgeschlagen ist; im Ort wird das Denkmal ‘das steinerne Kreuz’ genannt; nach der Sage erschlugen am Platze Ottlebener Burschen einen Fremden, der sich an der Wirtin des Dorfgasthofes vergreifen wollte und bis hierhin flüchten konnte; angeblich, als alle Einwohner Ottlebens zur Ernte auf den Feldern waren, nur die Wirtin blieb zu Hause, tauchte plötzlich eine finster aussehende Person auf, die den Zins für die Burg Oschersleben eintreiben wollte; heimkehrende Schnitter hörten die Hilferufe der hart bedrängten Wirtin ein eilten zum Gasthofe, worauf der Unhold flüchtete; die nacheilenden Burschen holten ihn ein und erschlugen ihn erbost; die Ottlebener wurden vom Gericht dazu verurteilt an der Totschlagsstelle den Kreuzstein zu errichten, weil sie den Übeltäter nur hätten festnehmen dürfen und ihn dann dem Gerichte zu übergeben |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg, Halle 1987, S. 15 m. Abb. 25, 2. W. Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 13-14 |
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verschollene Objekte: 1. Altbrandsleben, ein Steinkreuz oder Kreuzstein wird an vier verschiedenen Stellen im östl. Teil des ‘Hohen Holzes’ erwähnt, doch ist nur noch eine Inschriftsplatte für einen 1919 durch Wilderern erschossenen Jagdaufseher bekannt, 2. Andersleben (Oschersleben), in der Nähe Anderslebens, hart am Wege von Oschersleben, lag die Judenwiese, an der ein Anderslebener Halbspänner seinen Gläubiger, einen Juden, erschlagen haben soll; der Mörder soll hier ein Steinkreuz haben errichten müssen (Quelle: Karl Kellner ‘Andersleben im Wogen der Zeiten’) 3. Oschersleben, am alten Kirchhof vor dem Hornhäuser Tor sollen sich noch zu Anfang des 19. Jh. Steine in Kreuzform befunden haben, vermutlich Grabsteine (Quelle: G. Schmidt, 1891) |
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Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, s.o. S. 16, daraus: s. Ang. |
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