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Trebsen (Mulde), OT Pauschwitz, Lkr. Leipzig, südöstl. im Ort, ‘Pauschwitzer Straße 41’, in der Terrassenmauer der Villa ‘Lindenhof’ (Wiede), etwa bündig vermauert, Steinkreuz

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980:

Im südöstlichen Ortsteil; südlich des ersten Weges, der nördlich des Anschlußgleises von der Dorfstraße nach Osten abzweigt, in der Terrassenmauer der Villa ‘Lindenhof’, Fabrikstraße. 1 Steinkreuz, Kopf flach und gedrungen, Arme gerade, Schaft zur Kreuzung zu verjüngend und leicht geschweift, Fußkante gerade; im Umriß gerundet. Braunkohlenquarzit (entgegen Kuhfahl 1936, Nr. 204: Porphyr). O-W (Ausrichtung). Keine Einzeichnung auf der sichtbaren Seite. Länge: S-Seite 70 cm, Breite: 52 cm, Stärke: nicht meßbar. Stirnkante des O-Armes alt abgeschlagen. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. Eingemauert, nicht allseitig sichtbar. 1914 in die Terrassenmauer der Villa eingemauert, nach dem es jahrelang im östlich benachbarten Zöhda herumlag (s. u.). Geschützt seit 14. 1. 1963. Zöhda, Ot. von Neichen, Kr. Grimma. Mbl. 4742 (28), etwa N 6,1 / O 15,8: Ostsüdöstlich vom Ort, zwischen den beiden Bahnlinien, auf damaligem (1888) Flurstück 32 von C. A. Hentschel. Deichmüller 1892: ‘Fund eines sogenannten Mord- oder Sühnekreuzes an derselben Stelle (der bronzezeitlichen und slawischen Fundstelle von 1888 - H. Qu.), welches jetzt seinen Platz im Dorfe Zöhda gefunden hat.’ Dort jahrelang vor dem Gut Hentschel liegend (Kuhfahl 1936, Nr. 204). Dann für 5 Mark vom Papierfabrikant Wiede in Pauschwitz angekauft, der es erst im Garten seiner Villa ‘Lindenhof’ aufstellte und 1914 in die dortige Terrassenmauer einfügte (Martin Nitzschke, Trebsen, 1938 brieflich an Prof. Georg Henning, Grimma - Abschrift im Landesmuseum Dresden, Ortsakte Pauschwitz). Die Angaben bei Kuhfahl 1928, Verzeichnis II Nr. 71 sind irrig, soweit sie sich auf den Standort Trebsen, das dortige Rittergut und Schloß beziehen; Kuhfahl 1936, S. 4/12/21, Nr. 204 berichtigt dann die Ortsangabe in Pauschwitz. Zuerst genannt bei Deichmüller 1892. (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

Ang. Lit. G. A. Kuhfahl, 1936, S. 12:

... Ähnlicherweise kann ich die Eintragung von Zöhda unter Nr. 71 des Verzeichnisses II dahin berichtigen, daß dies Kreuz nicht verschwunden war, sondern bereits im Jahre 1914 nach dem benachbarten Pauschwitz verbracht und dort in der Terrassenmauer der Besitzung Lindenhof eingesetzt worden ist; dort führt es freilich hinter Rhododendronbüschen ein gänzlich unsichtbares Dasein. (Textkopie Lit. G. A. Kuhfahl, 1936)

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Leipzig, Berlin 1980, S. 93-95, Nr. 49 Pauschwitz, Ot. von Trebsen, Kr. Grimma, Mbl. 4742 (28), N 7,2 / O 18,85 m. Abb. 67 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Verzeichnis I, Nr. 252, Verz. II, Nr. 71, S. 86  u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 204, S. 4/12/21, 3. J. V. Deichmüller, Vorgeschichtliche Funde bei Nerchau-trebsen in Sachsen. Cassel (= Mittheilungen aus dem Königlichen Mineralogisch-Geologischen und Praehistorischen Museum in Dresden. 10. H.), 4. H. Quietzsch, Die Steinkreuze im Kreis Grimma, Grimma 1952, Bl. 4 (Kreis - Museum Grimma), 5.  H. Kaufmann-H. Quietzsch, Von der ältesten Besiedlung des Colditzer Landes im Rahmen der Ur- und Frühgeschichte der Grimmaer Pflege, 700 Jahre Stadt Colditz, Colditz 1965, S. 15-54, 6. H. Quietzsch, Steinkreuz. in: Der Rundblick, Wurzen 1966, 13. Jg., H. 10, S. 340 m. Abb. u. Steinkreuz, Heimatkundliches Lexikon, Wurzen 1970, S. 70-71 m. Abb. 

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Trebsen, OT Pauschwitz: Villa mit Einfriedung, Steinkreuz im Sockel der Terrasse sowie Garten mit altem Gehölzbestand und Gartenpavillon an der Werksstraße, Pauschwitzer Straße 41, 1913, alte Ortslage Pauschwitz, herrschaftlich wirkender Villenbau mitortshistorischer Bedeutung, eine von drei Villen der Direktoren der Papierfabrik, Wohnhaus Johannes Wiede, zweigeschossig, ausgebautes Dachgeschoss, saniert, Fenster und biberschwanzgedecktes Dach neu, hoher Bruchsteinsockel, ostseitig Wintergarten und Veranda, Ensemble mit Nummer 41, original: Haustür mit Gitter, Kellergitter, Garten mit altem Gehölzbestand und hölzernem Gartenpavillon an der Fabrikstraße, Einfriedung: Klinkerrollschicht, verputzte Ziegel- bzw. Kunststeinpfeiler und Holzlattenzaun, ID 08966187, daraus: Fotokopie, Urheber: 'Radler59' (Eig. Werk), Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

verf. eig. werk blickrichtung suedosten

Trebsen (Mulde), OT Seelingstädt, Lkr. Leipzig, östl. im Ort, Grünfläche zwischen der nördl. Kirchhofmauer und der ‘Trebsener Straße’, erhöht ggü. des Einganges zum Kirchhof, Steinkreuz

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verf. eig. werk
kopie h. quietzsch 1980

Obertägige Maße: Höhe 0,64 m, Br. 0,53, T. 0,23, gedrungenes breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Quarzporphyr (Verf.)

Ang. Lit. H. Quietzsch, 1980:

Mitten im Ort, auf der rampenartigen Zufahrt zum Kirchhof, zwischen nördlicher Kirchhofsmauer und Dorfstraße, nördl. am Weg längs der Kirchhofsmauer und in Höhe des Kirchhofseinganges. 1 Steinkreuz. Kopf, Arme und Schaft gerade; Enden von Armen und Kopf leicht gerundet. Quarzporphyr. NNW-SSO (Ausrichtung). Erhaltene Länge: 64 cm, Höhe: ONO-Seite 60 cm, WSW-Seite 54 cm, Breite: 53 cm, Stärke: 23 cm. Unteres Schaftstück wohl alt weggebrochen; alte Abschläge an den Armkanten. Allgemeine oberflächliche Verwitterung. Bei Besichtigung am 14. 4. 1972 wurde festgestellt, daß das Kreuz, nach der letzten Begehung vom Oktober 1963, um 90 ° am Standort gedreht wurde. Es ist daraufhin vom Verfasser in die alte Orientierung gebracht worden. Dabei wurde das Kreuz aus dem Zementverguß gelöst, wobei sich ergab, daß das untere Schaftstück mit dem Fuß fehlt. Dieses war auch bei Nachgrabungen nicht aufzufinden und scheint schon alt verloren zu sein. Zur Wiederaufstellung wurde ein erdgleicher Zementsockel gegossen und das Kreuz mit einem Bronzestift aufgesetzt. Geschützt seit 7. 1. 1963. Sagen: Nachtwächter wurde von einer schwarzen Katze angefallen, so daß er hier verstarb. Es sei Grabstätte eines Selbstmörders (beide Sagen Kuhfahl 1928, S. 185). ‘Nach Angabe der ältesten Ortsbewohner hat es einst einen entfernteren Platz gehabt und ist von einem früheren Rittergutsbesitzer hierher verpflanzt worden’ (Kuhfahl 1917, S. 294; Kuhfahl 1918, S. 106, Kuhfahl 1928, S. 185). Gurlitt 1897b beschreibt es schon an seiner jetzigen Stelle. (Textkopie Lit. H. Quietzsch, 1980)

Ang. Lit. G. A. Kuhfahl, 1928, S. 185:

...Als Grabstätte eines Selbstmörders wird - neben anderen Sagen - das Seelingstädter Kreuz bezeichnet, das heute dicht am Friedhofseingang steht. Nach Angabe der ältesten Ortsbewohner hat es einst einen entfernteren Platz gehabt und ist von einem früheren Rittergutsbesitzer hierher verpflanzt worden. Andere erzählen, es sei beim Wegebau in der Nähe gefunden worden. (Textkopie Lit. G. A. Kuhfahl, 1928)

Quellangaben: Lit.: 1. H. Quietzsch, 1980 s. o. S. 95-96, Nr. 50 Seelingstädt, Kr. Grimma, Mbl. 4742 (28), N 10,8 / W 14,6 m. Abb. 68 (Kopie) u. 1952 s. o. Bl. 8, daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928 s. o. Nr. 234, S. 185 u. 1936, Nr. 252 u. 1912, S. 60 u. 1913a, S. 46, u. 1914, Nr. 203, S. 229, u. 1917, S. 291, u. 1918, Nr. 203, S. 103 (S. Rubrik Literatur, Kuhfahl-Verz. Publikationen), 3. C. Gurlitt, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen 20: Amtshauptstadt Grimma, Dresden 1897, S. 242, 4. H. Wiechel, Alte Steinkreuze in Sachsen, Mitt. des Vereins für Sächs. Volkskunde, 1. Bd., 1897-1899, H. 11, S. 2-6 m. Abb., 5. K. Helbig, Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, Mitt. des Vereins f. Sächs. Volkskunde, 3. Bd., 1903-1905, H. 12, S. 369-389 u. 1906b, gl. Titel, S. 10/12/14 m. Abb. 27, 6. E. Prasse, Über die Steinkreuze im Königreich Sachsen, Leipziger Zeitung, Nr. 52, 1. Beil., 3. 3. 1906, 7.  G. Schellhorn, Von alten Steinkreuzen, Wurzener Heimat, Samml. von Aufsätzen, Dichtungen u. Sagen, Wurzen 1933, S. 250-252, 8. R. Sturm-Francke, Kleiner Heimatführer durch den Kreis Grimma, Grimma 1953, S. 5, 9. H. Kaufmann-H. Quietzsch, Von der ältesten Besiedlung des Colditzer Landes im Rahmen der Ur- und Frühgeschichte der Grimmaer Pflege, 700 Jahre Stadt Colditz, Colditz 1965, S. 15-54, 10. H. Quietzsch, Steinkreuz. in: Der Rundblick, Wurzen 1966, 13. Jg., H. 10, S. 340 m. Abb. u. Steinkreuz, Heimatkundliches Lexikon, Wurzen 1970, S. 70-71 m. Abb. 

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Trebsen, OT Seelingstädt: Sühnekreuz am Kirchberg, Trebsener Straße 21b (vor), 18. Jh., Zeugnis der Ortsgeschichte, Sandstein (?) ID 08966055

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