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Titting, Lkr. Eichstätt, OT Petersbuch, A:  südwestl. vom Ort, an der Ortsverbindungsstraße Kaldorf-Seuversholz (St. 2228), Bereich Einm. 'Eichstätter Straße', Kreuzstein, Benennung: 'Saubou' (Sauboum) 

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), der angewitterte und linksseitig unten beschädigte Kreuzstein zeigt auf der Ansichtsseite ein im kräftigen Relief hervorgearbeitetes Kreuz in Malteserform, darüber eine herausgehauene Kugel, die zur Hälfte aus dem oberen Rand des Denkmals ragt; Sage: im Dreißigjährigen Krieg, als die Schweden Eichstätt und Heiligenkreuz niederbrannten, soll ein junger Bursche die Schweine in den Wäldern um Kaldorf gehütet haben, da soll eine Schar umherziehender Soldaten gekommen sein, die im Übermut den Hütejungen erschossen haben (Verf. frei nach donaukurier.de u. personenschiffahrt.de)

Der Ort ist unter der Bezeichnung „Buch“ als domkapitlischer Besitz erstmals 1119 urkundlich erwähnt. Er gehörte zu den Königlichen Dörfern. Als solches unterstand Petersbuch direkt dem König beziehungsweise Kaiser und war Lehensgut der Grafen von Hirschberg, den Schutzvögten des Eichstätter Bischofs. Als Graf Gebhard VII. von Hirschberg 1305 kinderlos starb, fiel Petersbuch wieder dem Reich als Lehen heim. Es wurde vom Kaiser zunächst einem Adeligen als Lehen gegeben und ab 1534 gegen ein Pfandgeld der nahen Stadt Weißenburg verliehen. Während des Dreißigjährigen Krieges war der Eichstätter Fürstbischof 1629–49 Herr über Petersbuch. Er konnte jedoch erst mit Vertrag vom 20. Juli 1680 den Ort mit seinen ca. 30 Gütern endgültig erwerben und unterstellte ihn seinem Pflege- und Vogtamt Titting-Raitenbuch. Bezüglich des Gerichtswesens gehörte der Ort zusammen mit Kaldorf und Heiligenkreuz zum Ehehaftsbezirk Kaldorf, wo das Gericht alljährlich um den St. Gallustag (16. Oktober) stattfand (wikipedia.org-wiki-Petersbuch-Geschichte)

Es kann durchaus vermutet werden, dass die Petersbucher Kreuzsteine - typische, sich ähnelnde Gerichtssteine - aus den Gerichten der wechselnden örtlichen Grundherrschaften ihren Ursprung fanden bzw. diese anzeigten. Den Beweis dafür liefert der Kreuzstein Petersbuch A selbst: Der Ort gehörte zu den sog. 'Königlichen Dörfern' und unterstand damit in dieser Zeit dem König bzw. dem Kaiser. Die Kugel am oberen Rand des Steins symbolisiert den 'Reichsapfel' und damit eindeutig die dazugehörende eigene (Reichs-) Gerichtsbarkeit (Verf.)    

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweissbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Titting, OT Petersbuch: Scheißfeld, Kreuzstein, bezeichnet mit dem Jahr 1629, an der Straße nach Seuversholz, D-1-76-164-84 m. Foto v. 4.5.2022 (Kopie), Urheber: 'Manfred Schröter, Berga' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 2. donaukurier.de-archiv-der-saubou-bei-petersbuch m. Foto u. Beschr., 3. personenschiffahrt.de-urlaub-markt-titting-sauboum m. Foto u. Beschreibung, 4. stadtplan.net-Titting, Lagekarte m. Standortangabe, 5. wikipedia.org-wiki-Petersbuch-Geschichte

Petersbuch B: westl. des Ortes, Bereich Ortsverbindungsstraße Kaldorf-Seuversholz (St. 2228), Einm. 'Bucher Straße', im Tiergrund, Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Titting, OT Petersbuch: Westlich des Ortes im Tiergrund, Kreuzstein1520, D-1-76-164-87 (o.F), 2. stadtplan.net-Titting, Lagekarte m. Standortangabe

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Petersbuch C: südöstl. des Ortes am sog. Himmelreichweg, 'Reindlweg' ortsauswärts ca. 600 m nach den letzten Anwesen bei Weggabel, 1 Kreuzstein, 1 Wegkruzifix 

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), gerundet abschliessender Kreuzstein aus Sandstein mit lat. Balkenkreuz im Relief, dessen Schaft sich gerundet erweitert, Kopfbalken teilt die angebliche Jahreszahl '1513', wobei diese Jahreszahl auf eine Zweitverwendung des Steins hindeuten könnte (s. Ausf. Geschichte, Verf.)

Am 9. September 1513 erschlug der Petersbucher Kaspar Hildeprandt, auf dem Heimweg von der Wachenzeller Kirchweih, seinen Nachbarn Paulsen Mayr. Der Stein steht nicht am Platz der Untat, er wurde an belebterer Stelle aufgestellt: wo sich der Seuversholzer Mühlweg und der Fuhrweg von Petersbuch nach Wachenzell kreuzten  (Verf. frei nach donaukurier.de-'Vom Leben zum Tod geschlagen' v. 2.12.2020, aus: Staatsarchiv Nürnberg: Todschlagsbücher des Hochstifts Eichstätt)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Titting, OT Petersbuch: Vierbaumfeld, Kreuzstein, wohl 17. Jahrhundert, 750 m südöstlich des Ortes am Himmelreichweg, Wegkruzifix auf Steinpostament, Ende 19. Jahrhundert, neben dem Kreuzstein, D-1-76-164-86 (o.F.), 2. donaukurier.de-'Vom Leben zum Tod geschlagen' m. Foto (Kopie), Urheber: 'Kögler',  2.12.2020 m. Beschreibung, aus: Staatsarchiv Nürnberg: Todschlagsbücher des Hochstifts Eichstätt, 3. stadtplan.net-Titting, Lagekarte m. Standortangabe

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