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Roth, OT Pfaffenhofen, Lkr. Roth, A: im Ort, westseitig 'Äußere Nürnberger Straße' (Nr. 15), in der Grünanlage vor dem Feuerwehrgebäude, Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Sandstein mit markant verbreiterten Balken, ein sog. 'Tatzenkreuz', mit linear eingetiefter Darstellung einer *Pflugschar (Verf.)

*Pflugschar (Schöffenzeichen)
Pflugteile wie Pflugschar, Pflugsech und Pflugreute sind bäuerliche Berufs- und Standeszeichen, die z.B. schon in der Heidelberger Bilderhandschrift des Sachsenspiegels zu sehen sind (um 1300). Derartige Darstellungen kommen ab der Spätgotik auf Kreuzsteinen und Steinkreuzen vor, aber auch als Haus- und Hofzeichen an Gebäuden, auf Grenzsteinen eines Bauernwaldes, auf sog. Bauernsiegeln und auf Gebets- und Grabsteinen von Bauern und auch von Schmieden. Weil das Sühnebrauchtum (Verträge) erst ab dem 14. Jh. einsetzte, müssen solche Darstellungen zwangsläufig ursprünglich eine andere Bedeutung besessen haben bzw. ist es falsch, wenn die Volkskunde diese Zeichen ohne Belege 'automatisch' mit 'Sühne' in Verbindung bringt. Zu dieser Promblematik ist aufklärend anzufügen, daß z.B. diese Darstellungen ab dem 12. Jh. auf Zentgerichtskreuzen an den Zentstühlen der hochstift-würzburgischen Zenten (Karlsberg, Donnersdorf, Eltmann) auftreten und von daher mit Gerichtsbarkeit zusammenhängen müssen. Da Zentgerichte bekanntlich Schöffengerichte waren, kann davon ausgegangen werden, daß Darstellungen von Pflugteilen Zeichen bäuerlicher Schöffen sind. Das Steinkreuz wird ein Gericht (Straßengericht) mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede einer ansässigen Grundherrschaft angezeigt haben (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Aus dem Urbar des Amtes Roth von 1360 geht die Burggrafschaft Nürnberg hervor, 1434 die Markgrafen von Ansbach mit grundherrschaftlichen Anteilen (wikipedia.org-wiki-Pfaffenhofen-Roth)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 117, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roth: Äußere Nürnberger Straße (vor dem Feuerwehrhaus), Steinkreuz, 1434, Es hat die Form eines Malteserkreuzes und zeigt eine eingeritzte Pflugschar, D-5-76-143-161 m. Foto v. 15.11.2014 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0, 2. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Roth: Pfaffenhofen 1, Steinkreuz, im Kopf die Einzeichnung einer querliegenden Pflugschar, Sandstein, 100:96:34, 1434, D-5-76-143-161 m. F.

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Pfaffenhofen B: nördl. vom Ort, ca. 35 m westl. der Straße nach Rednitzhembach (St. 2409) im Wald (günstig erreichbar: die St. 2409 Richtung Rednitzhembach erreicht kurz nach dem Ortsausgang die rechts von Pruppach einmündende 'Finsterbachstraße', wo ggü. ein Weg in nordwestl. Richtung abzweigt und nach knapp 200 m auf den Waldrand trifft, hier ist ca. 80 m nach Norden zum Standort in den Wald vorzudringen), Steinkreuz  

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), etwa gleicharmiges Steinkreuz aus Sandstein mit Kantenfasung und arg verwitterter Darstellung einer Pflugschar am Kopf (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 117, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Roth: An der Straße nach Rednitzhembach, ca. 150 m nnw der Einmündung der Straße von Pruppach, im Wald, Kreuzstein, Wohl spätmittelalterlich, D-5-76-143-197 m. Foto v. 8.5.2020 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 2. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Roth: Steinkreuz nördlich von Pfaffenhofen, mit mehreren Vertiefungen am Stamm, der Kopf eine Pflugschar, Sandstein, 115:106:35, spätmittelalterlich, D-5-76-143-197 m. F.

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