standort pfaffenreuth

Leonberg (Oberpfalz), OT Pfaffenreuth, Lkr. Tirschenreuth, ca. 600 m vom nördl. Ortsrand, ostseitige Böschung der Straße nach Waldsassen kurz nach der Höhe (TIR 22), 60 m südl. eines kreuzenden Feldweges, der etwa rechtwinklig nach Osten bergauf zum Waldrand führt, ‘Schwedenkreuze’

standort pfaffenreuth
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(Ansichtsseite) A l.: Obertägige Maße: 1,02 m, Br. 0,70, T. 0,27, Unsymmetrie aufweisendes Steinkreuz (in sich nach rechts gekrümmt) aus Granit mit kleineren partiellen Beschädigungen an Kopf und Arm, Balkenenden gerundet (Verf.)

B: Höhe 1,46 m, Br. 1,18, T. 0,26, Granit, wohl einst parallelkantige lat. Kreuzform, Kopf verstümmelt, nur noch ansatzhaft erhalten (Verf.)

C: Höhe 0,80 m, Br. (0,66), T. 0,14, Granit, arg verstümmeltes Steinkreuz mit reparierter Bruchstelle, Kopf nur noch ansatzhaft erhalten, ein Kreuzarm durch Abbschlag fehlt

D: ca. 100 m südl. der Steinkreuzgruppe auf der Höhe, auf der westseitigen hohen Straßenböschung, etwa wo die Straße ihren höchsten Punkt erreicht, Höhe 3 m, hölzernes Doppelbalkenkreuz (s. Bedeutung unter Buchgütl)

nach Lit. R. H. Schmeissner, 1977, werden im Bereich 4 zeichenlose Steinkreuze und ein hölzernes Doppelbalkenkreuz aufgeführt, wobei es sich um das größte Steinkreuznest der Oberpfalz handelt - 3 Kreuze ‘an der Straßenböschung im spitzen Wegdreieck (Weggabel), hier verlief die Altstraße, auf der gegenüberl. Straßenseite in Höhe der Straßenböschung ein weiteres Steinkreuz, nur 1 m daneben erhebt sich ein großes, für das Stiftland so typisches hölzernes Doppelbalkenkreuz, Lothringische Kreuzform, es diente als Flur- und Prozessionskreuz’ (s. Kopie aus 1977)

dieses heute nicht mehr vorhandene vierte Steinkreuz lag bereits 1977 (Lit. R. H. Schmeissner) stark beschädigt und zerbrochen mit nur noch einem Kreuzarm ca. 2m neben Steinkreuz B im Straßengraben; nach den Beschreibungen mit Maßangaben ist anzunehmen, dass Steinkreuz A mit dem einstigen Steinkreuz beim Doppelbalkenkreuz identisch ist und demnach zur heutigen Denkmalgruppe umgesetzt wurde; durch den Ausbau der TIR 22 ist das ‘spitze Wegdreieck’, damit der Verlauf der Altstraße heute nicht mehr zu erkennen, vermutlich erfolgte dabei eine geringfügige Umplatzierung der Steinkreuze (Verf.) 

doppelbalkenkreuz pfaffenreuth kopie lit. r. h. schmeissner 1977
standort doppelbalkenkreuz

nach Lit. J. Kraus, 1919, befanden sich an der Weggabel der Altstraße zwei Steinkreuze, wobei eine Sage vom Streit zweier Mägde berichtet, die sich mit ihren Sicheln gegenseitig umbrachten; wann die beiden anderen Kreuze hinzukamen ist unbekannt; überlieferten Hinweisen alteingesessener Pfaffenreuther zufolge stammen die Kreuze möglicherweise vom alten ‘Totenwege’, der vermutlich östl. des Standortes über den Bergwald von Wernersreuth nach Waldsassen verlief (diese Wegbezeichnungen rühren daher, dass früher die kleinen Ortschaften keine eigenen Pfarrämter und damit keine Friedhöfe besassen; die Verstorbenen mussten zur nächst gelegenen Pfarrei mit Friedhof gebracht werden, hier vermutlich Waldsassen für Pfaffennreuth und Wernersreuth; allein dieser Hintergrund muss nicht zur Setzung von Steinkreuzen geführt haben, ist aber dafür von Bedeutung, dass diese Altwege viel begangen wurden (Verf.)

der Volksmund spricht auch von den ‘Schwedenkreuzen’, des nachts soll es hier nicht geheuer sein, kleine Lichtlein zeigen sich und früher scheuten die Gespannpferde, wenn diese Stelle passiert wurde; sogar eine ‘hohle’ Stimme sei zuweilen hörbar (Verf. frei nach Lit. R. H. Schmeissner)

Quellangaben: Lit.: 1. Rainer H. Schmeissner, Steinkreuze in der Oberpfalz, S. 269-270, Nr. TIR 39-42 m. Lageskizze (Kopie TIR 42), Regensburg 1977, zugl.: Das Kleindenkmal, wissenschaftliche Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft Denkmalforschung (AGD), Jahrg. 2 (1978), Nr. 1, daraus: 2. Franz Busl, Tirschenreuth, viele Steinkreuze inventarisiert (s. Rubrik Literatur), 3. J. Kraus, Sühnekreuze, in: Die Oberpfalz, Heimatzeitschrift für den ehem. Bayerischen Nordgau, 1919, S. 147-149    

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Leonberg (Oberpfalz) OT Pfaffenreuth: beiderseits der Straße nach Waldsassen, Kr. TIR, drei Steinkreuze, wohl 17. Jh., Nr. D-3-77-137-13

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